Pflanzen mit floureszierender Flüssigkeit gießen - geht das?

5 Antworten

Naja, der Farbstoff muß ungiftig und mit physiologischem pH bei Löslichkeit und Fluoreszenz kompatibel sein.

Hast Du die klassischen Verdächtigen wie Fluorescein und Rhodamin 6G schon probiert?

Meine erste Idee wäre einmal Chinin. das ist sicher nicht giftig, fluores­ziert ungefähr im richtigen Tonic-Water-pH-Bereich und ist widely available. Kann natürlich sein, daß die Pflanze das irgendwie meta­bolisiert, oder das irgend­etwas in der Zelle die Fluoreszenz quencht.

Außerdem gibt es einen Riesenhaufen fluoreszierender Coumarin-Derivate, meist im UV anzuregen und irgendwo im Blauen ab­strahlend und mit irr­sinnigen Quanten­ausbeuten. Die dürften aber nicht so super-easy zu bekommen sein (es gibt auch welche mit Fluormethyl­gruppen, die sind wahrscheinlich inerter im Organismus).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
pieliar 
Fragesteller
 19.10.2014, 13:49

Ich habe noch nicht mit dem anpflanzen und gießen begonnen, wollte erstmal den theoretischen Teil machen. Danke für die Tipps! Hab mal nachgeschaut und Flourescein ist nicht wasserlöslich und rhodamin 6g nur schwer, 20 g/l. Weißt du, ob das ausreicht, um was von der Wirkung zu erkennen? Bei Chinin ist das ähnlich. Hast du eventuell schon Erfahrungen mit der Wirkung, wenn es so verdünnt wird (0,5 g/) ?

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indiachinacook  19.10.2014, 14:18
@pieliar
Flourescein ist nicht wasserlöslich und rhodamin 6g nur schwer, 20 g/l

Die Fluoreszenz sieht man mit ein paar μg/l. Das Fluoreszein wird meist als Na-Salz eingesetzt, ist aber auch im Neutralen stabil.

Mit Chinin habe ich nie gearbeitet, aber Fluorescein und Rhodamin 6G kenne ich ganz gut (hab sogar als Studi mal einen Farbstoff-Laser draus gebastelt). Die sind stabil in Wasser, fluoreszieren wie Sаu und sind chemisch harmlos.

Was ich natürlich nicht weiß, ist, was die in einer Zelle machen. Schlimmsten­falls adsorbieren sie sich an die Zellwand und lassen sich dort quenchen. Dann ist natürlich Essig, aber das mußt Du selbst herausfinden. Probier dach mal einen Vor­versuch mit Schnitt­blumen, die sollten das Zeug ratzfatz aufnehmen.

Und bittte versuche, das Thema Deiner Arbeit ortho­grahisch in den Griff zu bekommen. Erst O dann U. Erst O dann U. Erst O dann U. Mantra bitte auswendig lernen.

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indiachinacook  19.10.2014, 14:32
@indiachinacook
Erst O dann U. Erst O dann U. Erst O dann U. Mantra bitte auswendig lernen.

Und dann mit –1 multiplizieren.

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Hallo, also ich würde es mal mit Fluorescein versuchen, auch deshalb, weil es biologischn unbedenklich ist. Schau mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fluorescein

Es färbt sehr intensiv und wird vielfach als Tracer eingesetzt, mit ihm hat man z.B. nachgewiesen, wo das Wasser der berühmten Donazversickerung bleibt.

Durch Bestrahlung der Tulpe mit UV-Licht könntest du es dann evt. zum Fluoreszieren bringen.

valentin301  15.10.2014, 15:41

Du kannst übrigens diesen Farbstoff bzw. das Natriumsalz dazu sehr leicht im einfachen Reagenzglasversuch selbst herstellen, das wäre ja in deinem Bio-Chemie-Kurs vielleicht sogar praktikabel und wäre deshalb noch der I-Punkt auf deinem Projekt. Aber es ist bestimmt in deiner Schule auch vorhanden.

Es würde mich übrigens sehr interessieren, wenn du das denn versuchst, zu erfahren wie und ob es funktioniert hat.

Edit meiner Antwort: Die Donaz ist natürlich die Donau!! :D

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pieliar 
Fragesteller
 19.10.2014, 14:13
@valentin301

Ich hab mir das mal angesehen, aber da steht es sei nicht wasserlöslich. Weißt du, wie ich den Stoff mit was anderem verflüssigen kann, sodass die Pflanze es aufnehmen kann ?

Es selber herzustellen ist auch eine Möglichkeit. Finde leider keine Anleitung dazu. Kennst du dich vielleicht damit aus ?

Ich schaue mal ob ich vielleicht Bilder Posten kann, dann kannst dus dir anschauen (wenn es hoffentlich so funktioniert wie ich es mir vorstelle ... ghmf) :)

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valentin301  22.10.2014, 17:39
@pieliar

Sorry, ich habe deine Nachfrage erst jetzt gelesen.

Doch das ist wasserlöslich, denn sonst hätte man ja die ganzen Anwendungen, die ich aufgezählt habe nicht machen können.

Wasserlöslich ist allerdings das Natriumsalz, schau mal auf der Wikiseite weiter unten unter Uranin! Ansonsten kann man Fluorescein auch erst in etwas Spiritus auflösen.

Herstellung geht so:

Im Reagenzglas je eine Spatelspitze Phthalsäureanhydrid und Resorcin mit wenig konzentrierter Schwefelsäure vermischen und über der kleinen Bunsenbrennerflamme schwach erhitzen bis eine dunkelrote Schmelze entsteht. Nach dem Abkühlen wird diese seeeehr vorsichtig mit Natronlauge gelöst (Achtung, da war konzentrierte Schwefelsäure, jetzt kommt Natronlauge dazu, Sicherheitsmaßnahmen beachten, Schutzbrille und Kittel, da musst du auch deinen Lehrer fragen). Wenn die Lösung neutral bis schwach basisch ist, fertig. Wenn man jetzt das Ganze aus dem Reagenzglas in ein großes Becherglas mit Wasser schüttet, sieht man die grün-fluoreszierende Farbenpracht.

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pieliar 
Fragesteller
 04.11.2014, 08:27
@valentin301

Uranin hört sich vielversprechend an. Danke für den Tipp.

Sehr gut wir schauen mal ob das bei uns in der Schule machbar ist. Auf jeden Fall vielen Dank dafür ! Hätte sonst ewig danach suchen können ^^'.

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Coole Idee!

Zunächst musst du dir Gedanken machen:

Woraus sind die Adern überhaupt aufgebaut, sprich welcher Farbstoff sorgt bei einer normalen Pflanze für die typische Farbe der Kappilare?

Als nächstes musst du dir Gedanken machen aus welchen Stoffen die Pflanze diesen Farbstoff synthetisiert und dir überlegen, wie du diese Substanz durch eine floureszierende ersetzen kannst.

Oder ob man die Floureszenz auch trotz der Abschwächung durch die Kappilarwand noch sehen kann, in diesem Fall genüngt es zu wissen, was sich in den Kapilaren befindet und welche floureszierende Reagenz sich darin lösen würde. Das wird dann der Versuchsteil sein ;-)

Mach dir mal ein paar Gedanken, schließlich ist das dein Projekt und nicht meines, aber wenn du konkret weist, welche Eigenschaften deine Stoffe haben sollen kann dir hier sicher jmd weiter helfen :-)

Werden größere organische Moleküle überhaupt über die Wurzeln aufgenommen?

Ich schätze, mit Schnittblumen funktioniert das besser.

Und nimm' als Vergleich eine zweite gleichartige Blume, die in normalem Wasser steht.

pieliar 
Fragesteller
 19.10.2014, 13:59

Ich werde mehrere Ansätze machen: 2 Pflanzen jeweils mit Wasser, dem 1. Stoff und dem 2. Stoff, sodass ich insgesamt 6 Pflanzen von der gleichen Art mit den verschiedenen Stoffen habe. Das gleiche werde ich auch noch mit mind. einer weiteren Pflanze (Blume, Gemüse, etc.) durchführen, um die Wirkung auch bei anderen Arten zu Beobachten.

Schnittblumen sind eine Gute Idee, werde eh erstmal Ideen sammeln bis ich mich dann entscheide.

Das ist möglich, dass größere Moleküle nicht aufgenommen werden. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht auch direkt in eine Ader die Flüssigkeit zu spritzen. Müsste vorher natürlich einen Weg finden diese ausfindig zu machen.

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Kapillare...........