Pferdekauf. Wen mitnehmen der Ahnung hat?

9 Antworten

für die gesundheitliche Abklärung nimmt man einen Tierarzt, der Pferde behandelt. Also keinen Klein-Tierarzt. Der macht auch die Ankaufsuntersuchung. Es muss auch nicht der eigene TA sein, falls das Pferd weiter weg steht .

Die Behauptung dass fremde TÄ mit dem Verkäufer betrügerisch unter eine Decke stecken, ist Blödsinn. Sie würden ihre Approbation verlieren und man kann auch die Röntgen- und Ultraschallaufnahmen heutzutage leicht an den eigenen TA für die zweite Meinung schicken. Und wenn du jetzt noch keinen TA hast, brauchst du sowieso einen Ta; wenn du ein Pferd kaufen und halten willst, brauchst du eh einen TA.

Für die reiterliche Abklärung muss man einen RL fragen. Ohne einen RL zu haben. sollte man sowieso kein Pferd kaufen.

Meine Freundin, seit 20 Jahren ein eigenes Pferd, interessierte sich nach dem Tod ihrer Stute für ein neues Pferd. Eine rel. kleine Trakkistute gefiel ihr. Die Aku - Ankaufsuntersuchung - bestand das 7 j. Pferd auch mit Glanz, der Preis stimmte auch. Allerdings war sich meine Freundin unsicher, ob das Pferd wirklich A ausgebildet war, wie in der Verkaufsanzeige angegeben. E Dressur und Springen war das Pferd sogar plaziert. (warum auch immer...)
Sie ließ das Pferd durch die Besitzerin vorreiten und filmte das. Den Film zeigte sie unserer RL. Die verhüllte seufzend ihr Haupt und sagte nur: "Oh, ein 100% Korrekturpferd." Dann aber meinte sie: "Potential hat das Pferd aber, das kannst du kaufen."
Das tat dann meine Freundin, handelte aber die Verkäuferin erst mal um 1000 Euro runter, und machte sich mit unserer RL an die Korrektur. Sprich: das Pferd wurde von Null an neu ausgebildet. Das dauerte über zwei Jahre, bis das Pferd dann den reellen Ausbildungsstand hatte, den es angeblich beim Verkauf schon hatte. Nicht.

Jetzt ist es ein richtig gutes Pferd geworden. Aber ohne gute RL wäre meine Freundin mit diesem Pferd nicht glücklich geworden.

Es ist sehr clever, dass du dir jemanden mit mehr Erfahrung mitnehmen willst, aber wieso Fremde beauftragen? Frag doch zunächst mal deine Reitlehrerin oder Menschen in deinem Umfeld, die in diesem Bereich schon Erfahrung haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – auf einer Farm aufgewachsen, heute eigenen Hof

Die Gesundheit beurteilt der TA in Form einer AKU (Ankaufsuntersuchung), die natürlich was kostet. Es gibt die sog. "kleine" AKU so um die 400€ u. eine "große", ca. 1000€ - beliebig erweiterbar. Google das am besten bzw. erkundige dich direkt beim TA. Die machst du aber erst, wenn du tatsächlich kaufen möchtest.

Ob das Pferd (für dich) in Frage kommt, kann ein Trainer, RL, Bereiter beurteilen. Natürlich auch gg Bezahlung, wenn du (noch) kein Kunde bist u. das im Service inbegriffen. Frag doch in deinem (Reiter) Umfeld, da gibt es sicher jmd, mit dem du das besprechen kannst u. der dir jmd nennen kann, der bei der Pferdesuche behilflich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Den bisherigen Reitlehrer, ggf, auch fremde Reitlehrer, die dir sympathisch sind anschreiben, ansonsten auch die Besitzerin der letzten RB oder ähnliche Personen mitnehmen,

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich würde kein unbekanntes Pferd kaufen. So was können meinetwegen Turnierreiter machen, für die hauptsächlich die Qualität zählt - und die nehmen ihren Trainer mit und ziehen ihren Tierarzt zu Rate. Ein Freizeitpferd für mich als Kumpel, Sportpartner, Transportmittel und Seelentröster „in Personanlunion“ würde ich nur ein Pferd kaufen, dass ich bereits gut kenne (Schulpferd, Reitbeteiligung..), oder mit „Umtauschmöglichkeit“, wie es oft bei der Vermittlung durch Reitlehrer oder örtlichem Händler möglich ist.

Baroque  24.11.2021, 13:26

Es gibt halt nicht immer Pferde, die man schon kennt. Bei unseren ersten beiden war es so, dass wir die Pferde kannten und übernahmen, als sie verkauft werden sollten. Einer von beiden verstarb. Inzwischen haben wir uns aber längst nicht mehr in den Reitschulen bewegt, wo wie sowas mitbekommen hätten und somit mussten wir "frei" suchen. Aber man weiß doch, was man will und sucht dann gezielt passend. Ja, für mich war das auch völlig neu - aber was mir aus dem Umfeld angeboten wurde, nachdem ich allen erzählt hatte, dass wir auf der Suche sind, war alles nichts, was für uns infrage gekommen wäre, sodass mir die freie Suche über Inserate dann das Pferd zuspielte, das uns inzwischen gehört.

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Urlewas  24.11.2021, 14:27
@Baroque

Ich weiß ja nicht, ob ich je wieder ein Pferd anschaffe. Vermutlich eher ohnehin nicht. Aber immer wieder verliebe ich mich in ein Pferd, und in den manchen Fällen könnte ich es dann - wenn auch vielleicht zu einem Liebhaberpreis - erwerben.

Des öfteren bekam ich auch schon Pferde über eine gute Bekannte angeboten, die Kontakte zu super reichen Leuten hat, die das L - Pferd in gute Hände geben möchten, wenn man auf M umsteigt. Solche Leute nehmen ihr Pferd auch wieder zurück, wenn es nicht passt; denn sie wollen ja sicher sein, dass es ihm gut geht.

Im anderen Fall wäre es jedenfalls auch kein Problem, ein Pferd über meinen Reitlehrer zu suchen. Dem stellen seine gewohnten Händler auch gern mal ein Pferd 2 Wochen zur Probe hin. Das ist dann jedenfalls schon mal besser, als es nur 1 oder 2x zum Probereiten gesehen zu haben.

Aber kann ja jeder machen, wie er meint - ich jedenfalls würde lieber jahrelang auf die optimalen Bedingungen warten, als irgendein fremdes Pferd zu kaufen. Zu oft schon habe ich große Enttäuschungen miterlebt. Und auch das Pferd, das ich in der Jugend hatte - war beim Probereiten super, und ging daheim erst mal ständig durch. Damals kam ich damit klar. Heute brauche ich so eine Wundertüte aber gewiß nicht mehr.

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Dahika  24.11.2021, 14:18

na, dann hätte ich lange suchen können. Und wie lange soll die Umtauschmöglichkeit dauern?

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Urlewas  24.11.2021, 14:31
@Dahika

DU hast es so gemacht, wie es DIR passt, und bist damit glücklich geworden. ICH würde es eben anders machen.

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