Keine Reitbeteiligung mehr für mein Pferd holen?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mir kommt definitiv nie mehr wieder eine Reitbeteiligung auf ein Pferd. Ein vernünftig gehaltenes Pferd kann auch gut ein paar Tage pro Woche frei haben, eines, wo es in der Haltung an Bewegung fehlt, sollte mit dem Bewegungsmangel gar nicht erst arbeiten müssen, denn der Bewegungsmangel macht ihm schon genug zu schaffen. Insofern wüsste ich nicht, was mir eine RB bringen sollte. Da lasse ich sie lieber in der Herde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Naja, es ist immer so, dass es mit einer RB nicht mehr passen kann - Umstände ändern sich, Menschen ändern sich, auch Pferde ändern sich....Was möchtest du u. was bietest du? Jmd, der einfach nur 2x/Woche gemütlich ins Gelände bummelt? Das kann auch ein schwächerer Reiter, sofern dein Pferd brav ist. Oder jmd, der reiterlich in der Lage ist, weiter an der Ausbildung zu arbeiten? Der wird dann aber uU auch gewisse Ansprüche stellen u. sich die ein o. andere Freiheit raus nehmen wollen u. sich nicht kontrollieren lassen, wie ein Anfänger-Teenie.

Ich denke, der Großteil von uns Pferdeleuten lässt nicht jeden auf sein Pferd - nur gehen viele irriger Weise davon aus, dass jeder auf ihr Pferd möchte. Und das ist nun mal gar nicht der Fall. Schon gar nicht gute Leute.

Wenn du also nicht wirklich überzeugt bist, dass eine RB das richtige ist, dann lieber 1x /Woche Trainer da drauf u. auch 1 Tag Pause ist kein Ding, sofern das Pferd nicht Boxenknast hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
hoekerlein 
Fragesteller
 18.01.2022, 08:37

Gegen netten Ausritt mit Begleitung habe ich nix. Aber das Tier sollte vernünftig geritten werden. Leider gibt es nicht genug Reiter. Die meisten Freizeitreiter hatten noch nicht mal Reitunterricht in ihren Leben. Und für ein Teenie ist mein Pferd nix. In der Box wird mein Pferd nicht im Winter 24 Stunden gehalten. Die kommt von morgens 8 bis 18 auf die Koppel.

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Hjalti  18.01.2022, 11:17
@hoekerlein

Das kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen. Klar gibt es die, welche einfach nur durch die Gegend heizen oder sich spazieren tragen lassen - viele Freizeitreiter sind aber auch durchaus ambitioniert für sich u. ihr Pferd, obwohl sie keine Turniere gehen. Regelmäßiger Unterricht und mit dem Pferd trainieren ist für sie genauso wichtig wie vllt auch gemütliches Ausreiten. Training natürlich nicht unbedingt in der Intensität wie ein Sportreiter, aber durchaus ernsthaft, schon um das Pferd gesund in Form zu halten.

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Ich fürchte, jemanden zu finden, der zu Dir passt, ist wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Wenn ich das so lese, würde ich mich nicht trauen, bei Dir aufzukreuzen. Ich will ja weder das Pferd noch den Besitzer „heiraten“. Niemand wird dir versprechen können, bis zum Ende der Tage deines Pferdes dabei zu bleiben n vor allem kein Turnierreiter, wenn es keine Halle gibt. Dass es im Dreigespann zwischen Pferd, Reitbeteiligung und Besitzer so gut passt, dass man Jahrzehntelang zusammen bleibt, gibt es nur äußerst selten.
Daher würde ich dir empfehlen, dich mit dem Beritt zu arrangieren. Als Reitbeteiligung fremde Personen anzuheuern, dürfte bei Dir zu weiterem Verdruß führen. Du könntest dich höchstens immer wieder mal unhörbar, ob jemand im Bekanntenkreis, den du auch schon auf anderen Pferden reiten sehen kannst, zufällig infrage käme. Dann wärst du auch schon über die charakterliche Eignung (Zuverlässigkeit) im Bilde.

Wir haben für unsere Pferde keine Reitbeteiligungen, sondern reiten alle selber.

Es gibt bei uns am Stall eine ganze Reihe von Pferdebesitzern, für die das RB-Modell gut funktioniert. Aber ich habe auch schon genug Konstellationen beobachtet, die absolut nicht hinzuhauen. Meist gibt es Stress wegen Unzuverlässigkeiten, Konkurrenzdenken (wen hat das Pferd lieber - wer reitet das Pferd besser), Schlampigkeiten im Umgang mit der Ausrüstung, Absprachen, die nicht eingehalten werden, etc.

Fakt ist, dass sehr viel Stress aus Erwartungshaltungen heraus entsteht, die nicht erfüllt werden. Beidseitig.

Es ist ein riesengroßer Fehler, wenn man RBs sucht, die Beritt leisten sollen und am besten noch dafür bezahlen, dass sie Beritt leisten. Diesen Erwartungen werden diese RBs in der Regel nicht gerecht. Reiter, die so gut reiten, dass sie Beritt leisten KÖNNEN, bekommen meist Geld dafür, dass sie es tun.

Reiter, die es können, können sich geeignete Pferde und die dazugehörigen Ställe mit angenehmen Gegebenheiten meist aussuchen. Eine RB ohne Halle spricht schon mal eine ganze Reihe von guten Reitern nicht an. Das ist ein Fakt, der in der Regel nicht zu widerlegen ist. Denn es gibt kaum einen Reiter der im Winter scharf darauf ist, bis auf die Knochen zu durchnässen und sich den Allerwertesten abzufrieren, wenn er an anderer Stelle auch die Annehmlichkeiten eines Reitstalls mit Reithallen nutzen könnte.

Ein schwacher, aber verlässlicher Reiter, der keine böse Hand hat und dem Pferd nichts tut, richtet an 2 Tagen in der Woche keine wirklichen Schäden an. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall, wenn ein Pferd an 2 Tagen in der Woche einfach mal die Seele baumeln lassen und das Betüddeln durch eine liebe RB genießen kann.

Wenn Du Turniervorstellungen durch andere anstrebst, dann mach das doch bitte mit Hand und Fuß. Dann solltest Du das Pferd in vernünftigen Beritt geben und diesen Bereiter das Pferd dann auch auf Turnieren vorstellen lassen. Wenn es ein guter Bereiter ist und das Pferd auch über eine entsprechende Qualität verfügt, kommen auf diese Weise auch die erwünschten Platzierungen zustande. Und Du kannst dann später davon profitieren, dass Dein Pferd über entsprechende Erfahrungen verfügt, wenn Du selber auf Turnieren starten möchtest. Das kostet natürlich Geld. Ist aber definitiv der richtige Weg.

Wenn es Dir nur um das Training geht, würde ich mir da an Deiner Stelle nicht viel Gedanken machen. Zum erfolgreichen trainieren reichen nämlich 4x-5x in der Woche aus. Wichtig ist nur das auch richtig trainiert wird und das Pferd im Idealfall nicht nur in der Box steht. Sondern genügend Auslauf bekommt und sich frei Bewegen kann.

Als ich noch aktiv bei Turnieren dabei war, haben wir die Pferde nie so oft trainiert. In den 4/5 Tagen haben wir auch nicht Pferd und Reiter groß strapaziert, sondern auch viele Tage eingelegt wo ganz einfach locker gearbeitet wurde. Wir sind da immer ziemlich gechillt ran gegangen und ich muß sagen wir waren damit ziemlich erfolgreich mit gut und gesund trainierten Pferden.

Also, tu Dich nicht ab. Gute RB zu finden ist nicht leicht und zählt eher unter Glücksfall. Da muß man sich Zeit lassen. Ich habs ehrlich gesagt mittlerweile aufgegeben mit RB. Ich bin viele Kompromisse eingegangen, weil 100% recht machen kann man es mir nicht ehrlich gesagt und es gibt Dinge da kann man keine Kompromisse eingehen. Weil da geht's um das wohle des Pferdes. Ehrlich jetzt, 6x die Woche volles Training, finde ich sogar übertrieben und zuviel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer