was bedeutet es wenn ein pferd viel "go" hat?
ich werde ja am Samstag mein Traumpferd Probereiten für eine Reitbeteiligung
die Besitzerin sagt dass sie viel "GO" hat, was anscheinend bei ihrer Abstammung ganz normal ist. (Millenium und Rubinstein)
der Warmblutwallach den ich regelmäßig reite ist das totale Gegenteil. Er hasst es zu traben oder zu galoppieren. Deshalb hätte ich so gerne ein Pferd mit dem man auch mal einige Runden durchgaloppieren kann ohne wie verrückt zu treiben, so wie der haflinger den ich im Reitunterricht reite. Er geht immer schön in Anlehnung und ich muss nicht viel tun damit er vorwärts läuft...
Also was bedeutet es wenn ein Pferd viel "go" hat und wie gehe ich am besten damit um, dass das Pferd dennoch in Anlehnung und entspannt unter mir läuft?
Ich schaue dass der Zügel nicht schlackert und setze mich so entspannt wie möglich auf das Pferd. Ich versuche keine besonderen Hufschlagfiguren sondern reite lediglich ganze Bahn und große Touren.
Was sollte ich noch beachten, bei einem Pferd mit viel "GO"?
Ich will diese Reitbeteiligung unbedingt......ich bin ein riesen Milleniumfan und es ist mir eine Ehre seine Enkelin reiten zu dürfen...
9 Antworten
Die Frage ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich möchte dir mal meine Erfahrung mitteilen. Ich habe einen For Pleasure Sohn. Sensibles Pferd, läuft schwungvoll, hat tolle Gänge, eine große Galoppade. ABER: Er ist NICHT einfach. Er schießt gerne mal los, wenn ihm langweilig ist oder er sich vor irgendwas erschrickt. Er ist sehr umweltorientiert und mit den Gedanken gerne woanders, sodass ich viele Bahnfiguren reiten muss, um ihn zu beschäftigen. Im Parcours ist das kein Problem. Da ist er ein Kämpfer. Zieht zum Hindernis und nimmt mich als Reiterin mit ohne vor dem Sprung zu explodieren. ABER: Er braucht sehr feine Hilfen. Daher ist er nichts für Anfänger. Ich bin zwar jetzt auch nicht die super gut ausgebildete Reiterin, aber ich kann ihn händeln. Ich reite seit über zwanzig Jahren und habe einiges an Erfahrung, auch wenn meine dressurliche Ausbildung jahrelang kompletter Murks war. Ich habe aber auch mittlerweile eine gute Trainerin, die uns beide unterstützt.
Mein Wallach hat viel Go, was in seinem Fall bedeutet, dass er zum Hindernis zieht. Und zwar ordentlich. Dennoch ist er - mittlerweile - gut händelbar. Als ich ihn bekommen habe, war er explosiv. Hat er etwas nicht verstanden oder es wurde ihm falsch eingetrichtert, hat er den Turbo angeschaltet und ist losgeschossen. Das ging soweit, dass er auf dem Zirkel einfach die Hand wechselte, ohne, dass ich das wollte. Aber nicht in Anlehnung oder losgelassen, sondern geschossen, weil er linke Hand überhaupt nicht mochte. Erst nach dem Korrekturberitt durch meine RL wurde er besser.
Wenn ich bei ihm zum Treiben komme ist das schon gut. Und man sagt ja, dass man reiten kann, wenn man das Pferd treiben kann, ohne, dass es eilig wird oder von sich aus das Tempo reguliert etc. Losgelassenheit, Takt, Versammungsbereitschaft und Schenkelgehorsam stehen da an oberster Stelle.
Ich bin von Schulpferd auf Turnierpferd gewechselt und wusste nicht, was mich erwartet. Meinen Kauf bereue ich nicht, er ist ein nettes Pferd, verzeiht Fehler und ist froh, nicht mehr dem Druck im Turniersport ausgesetzt sein zu müssen. Aber für seine fast zehn Jahre ist er wirklich miserabel geritten worden.
Ich habe ihn nicht wegen seiner Abstammung gekauft, die war mir sowas von egal, solange das Pferd charakterlich zu mir passt, aber For Pleasure ist natürlich auch kein unbekannter Name im Springsport und als erstes Pferd schon ne Wucht. Nicht jeder hat ein Pferd mit solchen Vorfahren im Stammbaum stehen. Aber wie gesagt, dass ist mir auch nicht wichtig und ich lasse es auch nicht heraushängen.
Für dich ist nur wichtig zu wissen: Wenn du erst zwei Jahre Reiterfahrung hast, dann ist ein solches Pferd für dich noch nicht geeignet. Die wollen vom Kopf her ganz anders beschäftigt und gefördert werden wie ein 08/15 Schulpferd. Und ob das jetzt ein Millenium Nachfahre oder ein Cornet Obolensky Junior ist, spielt keine Rolle. Auch wenn ersterer dein absolutes Lieblingspferd ist. Das Pferd muss zu dir passen. Auch als RB. Und wenn die Besitzerin schon sagt, Stuti galoppiert gern mehrere Runden bedeutet das für mich, dass sie nicht gut an den Hilfen steht und macht was sie will.
Ich würde mich, geb ich zu, ungerne auf ein Pferd mit großem Go setzen. Das könnte ich nämlich,fürchte ich, nicht korrekt reiten.
Go hat nichts mit Temperament zu tun. Sondern mit der Ausprägung der Gänge. Für die besseren Turnierpferde ist das toll, für eine Freizeitreiterin aber eher unbequem. Ein Pferd mit Go ist elektrisch am Bein: du versammelst das Pferd - wenn du es kannst - und dann knippst du es an.
Nein Danke. NIchts für mich. Ich könnte und wollte das Pferd weder sitzen noch bedienen.
Meine RL hat so ein Pferd - Sir Donnerhall und so weiter Abkömmling. Sie sagte mir mal, wenn ein schwacher Reiter das Pferd reiten müsste, würde es mit ihm durch die Hallenwand brechen.
Schauder. Freizeitreiter sollten sich hüten, so ein Pferd zu reiten. Sie können es schlicht nicht bedienen.
Ich will dir jetzt keinen Schrecken einjagen, aber wenn du Haflinger gewohnt bist, wirst du dich wundern. Das wäre so, als würdest du vom VW POLO auf einen Formel 1 Boliden wechseln.
Du brauchst nicht nervös zu sein. Sieh es dir an, und entscheide dann, ob dieses Pferd aktuell was für dich sein kann.
Und wenn nicht - ist doch Nichtwähler Tage Abend. Solche Pferde wird es immer wieder geben.
Und da komme i h wieder mal mit dem Vers aus den alten Reitvorschriften: „Reiten ist erst dann eine wahre Freude, wenn du durch eine LANGE Schule der GEDULD, der Ausdauer und der Feinfühligkeit gegangen bist…“
Geduld heißt nicht 5 Minuten, und nicht 5 Monate, sondern eher 5 Jahre. Lerne fleißig, dann kannst du solch ein Pferd irgendwann reiten. Hast du keine Geduld, wird das eher nie was.
Kann viel bedeuten.
Arbeitet gerne oder will immer weiter los rennen.
Grade bei solchen Pferden macht man sehr viel mit Bahnfiguren um sie zu beschäftigen.
Bester Tipp, lass es einfach.
Für ein Pferd dieser Art muss man schon reiterlich können zeigen und du bist noch nicht so weit.
jemand, der zwei Jahre reitet, ist Anfänger. Das Pferd kann das bravste Pferd der Welt sein, wenn es "Go" hat, dann ist es zuviel Pferd für dich.
das weiß ich nicht, woher weiß man denn auf welchem Niveau man reitet?
ich kann schritt, trab, galopp alles ohne probleme. Auch ausreiten, ob im gestreckten Galopp, bis langsamen Galopp alles. Springen bisher 50 cm, mach ich aber nicht so gerne.
Ansonsten, keine Ahnung welches Niveau das ist, aber der Haflinger den ich im Reitunterricht reite läuft entspannt und in Anlehnung unter mir, in jedem Tempo. Außer bei Ausnahmen, wenn ich mal wirklich einen schlechten Tag habe und sehr angespannt bin, aber an normalen Tagen, läuft er entspannt und in Anlehnung unter mir, in jeder Gangart, in jedem Tempo.
Also keine Ahnung welches Niveau das ist oder wie man dieses Niveau nennen mag. Vielleicht Nadelniveau?
Das ist E Niveau. Also Einsteiger.
Denke du kennst die anderen? Danach kommt A, L, M, S und das auch nochmal mit verschiedenen Unterteilungen.
Für solch ein Pferd, sollte man mindestens auf L Niveau reiten um es korrekt reiten zu können.
Dann läuft dein Pony aber von sich aus so und nicht weil du die Hilfen dafür gibst. Oder kannst du mir sagen, was genau du machst?
Das zählt nicht, was Du als Kind herumgejuckelt bist. Du „schaust, dass der Zügel nicht schlackert“, „möglichst entspannt“ bist und weißt nicht, wie du solch ein Pferd „trotzdem in Anlehnung“ reiten kannst. Mädel, denke doch nicht, dass dir hier irgendjemand kein gutes Pferd gönnen würde. Du widersprichst jedem Einwand wie eine 13 - jährige, die mit dem Kopf durch die Wand will.
Im Prinzip kann dir unsere Meinung hier ja auch völlig egal sein, und es steht dir völlig frei, deine Erfahrungen selbst zu machen. Glaub mir, wie meinen es alle gut. Wir sind alle schon selbst oft genug im Dreck gelegen, und haben oft genug den Rettungswagen an Reitställen vorfahren gesehen. Wenn du das unbedingt selber ausprobieren willst: nur zu.
Und natürlich besteht die Möglichkeit, dass die Besitzerin ihre Worte nicht ganz so interpretiert sehen würde, wie wir es tun. Von daher kann’s du ja einfach mal hin gehen, kennenlernen und dann weiter sehen.
Ich würde dir nur dringend raten, nicht zu versuchen, deine Fähigkeiten besser darzustellen, als sie sind. Denn Besitzer stellen ebenso gerne ihre Pferde besser dar, als sie sind.
Auf manches angeblich „brave Pferd“ „auf dem schon Kinder saßen“ würde ich im Leben nicht aufsteigen. Manchen Besitzern ist es nämlich ziemlich egal, ob du dir den Hals brichst - Hauptsache, du bringst Geld und kümmerst dich um ihr Tier.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns nach Deinem Termin erzählst, wie es lief. Und jeder hier gönnt dir von Herzen, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen. Vor allem aber wünschen wir dir, dass du heil bleibst.
Möchtest du eine ehrliche, oder eine „höfliche“Antwort…?
Höfflich: das Pferd isr mir etwas mehr Gehfreude ausgestattet, Versuch es einfach.
Ehrlich: vergiß es ! Dieses Pferd ist bei deinem derzeitigen reiterlichen Können ein Himmelfahrtskommando. Über solch ein Pferd kannst du vielleicht nach weitern 2 Jahren Reitunterricht nachdenken. 😬
Das hast du doch oben anschaulich beschrieben. Ein Pferd, das „mit viel Go“ beschrieben wird, braucht eine konstante Zügelführung und einen Reiter, der sich intuitiv darauf einstellen kann. Deinem Text nach, bist da noch nicht ganz so weit. Und das wäre nach erst Jahren Reiterfahrung ohnehin recht ungewöhnlich.
*dass du erst 2 Jahre reitest, schreibst du in einer anderen Antwort. Um solche Pferde reiten zu können, sollte man mindestens doppelt so lange Erfahrung haben, und das mit kontinuierlichem, sehr guten Unterricht. Anders erlangt man das notwendige Können von sehr langsam bis nie.
"Go" kann vieles bedeuten. Es kann ein Pferd sein, dass locker und schwungvoll unter dem Reiter vorwärts läuft. Es kann auch ein Pferd sein, das man dauernd bremsen muss, weil es über seinem Tempo läuft. Es kann ein Pferd sein, dass auf eine Schenkelhilfe explodiert und es kann auch ein Pferd sein, das völlig blöd in der Birne ist. Beschreibungen von Pferden sind immer so eine Sache.
Ein ruhiger Sitz und eine konstante Anlehnung sind wichtig. Und immer von hinten nach vorne und nicht andersrum reiten. Heißt letztendlich auch, dass das Nachgeben nicht vernachlässigt werden darf. Ich persönlich würde aber gar nicht nur ganze Bahn reiten. Du willst das Pferd ja ausprobieren und nicht nur außenrum reiten. Pferde mit gutem Vorwärtsdrang wollen ja auch gearbeitet werden. Das langweilt sich doch und wenn ein Pferd sich langweilt, kommen da je nach Typ die interessantesten Sachen raus.
Übrigens, nur weil das Pferd die Abstammung xyz hat, passt es nicht zwingend zu dir. Es macht keinen Sinn, wenn du dem Pferd nicht gewachsen bist bzw. ihr nicht zusammen passt. Da bist du mit dem Haflinger o.ä. evtl besser beraten.
Meiner Erfahrung nach muß man in solchen Anzeigen eher davon ausgehen, dass das Pferd für einen relativen Anfänger zu „schwungvoll“ ist. Selbst ICH wurde mir gut überlegen, ob ich mich da drauf setze…
okay danke für die tipps
der haflinger gehört meiner Reitlehrerin und der wird nicht verkauft. Außerdem ist der schon zu alt, den würde ich nicht kaufen und eine Rb vergibt sie auf ihm auch nicht.
Das mit dem Hafi war auch nur ein Beispiel. Geht ja auch um eine Rb und nicht ums kaufen. Es gibt bestimmt noch andere gute Pferde, die zu dir passen. Frag die Besitzerin, was go in diesem Fall konkret bedeutet, überlege ob du dir das zutraust und probiere es dann eventuell aus. Aber verbeiße dich nicht. Manchmal passts einfach (noch) nicht.
Die Besitzerin meinte dass die Stute sehr motiviert ist und gerne auch mal einige Runden durchgaloppiert wenn man das von ihr möchte
sie ist ein pferd das gerne täglich gearbeitet wird
Ich würde mich mal drauf einstellen, dass die das u.U. nicht nur macht, wenn du das explizit möchtest, sondern auch wenn sie Bock drauf hat. Mehrere Runden galoppieren ist nicht wirklich was besonderes. Wenn das schon so betont wird, würde ich einfach mal vorsichtig sein.
okay danke für den Tipp.
Ich bin es halt von meiner aktuellen RB gewohnt, das ist ein älterer WB Wallach, den muss man andauernd treiben dass er mal eine Runde durchgaloppiert. Ohne Gerte reiten ist bei ihm fast unmöglich, weil er immer wieder durchpariert. Ich mag es lieber wenn das Pferd etwas flotter unterwegs ist und ich Pfeffer unterm Hintern hab anstatt das Pferd andauernd nachtreiben zu müssen
Es kann ein Pferd sein, dass locker und schwungvoll unter dem Reiter vorwärts läuft.
Jein. Meine Araberin läuft locker und schwungvoll - mit schwingendem Rücken! vorwärts. Sie ist ja gut ausgebildet. Aber kein Experte, der den Ausdruck kennt, würde ihr "go" bescheinigen. Go hat nichts mit Durchgehen oder zuviel Temperament zu tun.
okay jetzt bin ich noch nervöser auf samstag......
ich würde mich so gerne irgendwann an so ein pferd gewöhnen...irgendwann will ich ja so ein pferd reiten