Pferd kaufen sinnvoll?
Hallo, ich schließe meine Ausbildung in ein paar Monaten ab und arbeite ab da vollzeit und habe wohl circa 1900€ netto raus, wovon nach allem noch grob 1000€ übrig bleiben. Ich bin aktuell 17 und werde dieses Jahr noch 18.
ich habe mir vorgenommen erstmal zu sparen und dann irgendwann nach einem Pferd zu schauen. Mein Partner(4 Jahre zusammen) würde mich zeitlich auch unterstützen da er auch gerne reitet. Allerdings wohne ich noch bei meinen Eltern und möchte das auch noch länger und mache irgendwann eine 2. Ausbildung( in 2-5 Jahren erst) wo man allerdings 1200€ bekommt circa. Auch möchte ich relativ früh ein Kind bekommen.
Allerdings hätte ich gerne wieder ein Pferd. Ich reite seit dem ich 6 bin und hatte von 12-15 Jahren ein eigenes Pferd was mich auch sehr erfüllt hat und mein Leben ausgeglichen hat. Seit dem das Pferd weg ist hätte ich gerne wieder eins es war aber bisher finanziell nicht möglich. Ich hätte gerne euren Rat ob es sinnvoll wäre darauf zu sparen oder ob ich lieber zu erst alles wie Kind und 2. Ausbildung abwarten sollte. ( Reitbeteilligung und so gibt es in der Nähe nicht also keine Option).
15 Antworten
Trotz das du bei deinen Eltern lebst, hast du jetzt schon fixe Kosten von 900€ im Monat? (weil du schreibst von 1900 netto würden 1000 übrig bleiben.) Wenn du dann irgendwann ausziehst, bleibt nach Miete, Nebenkosten, Essen usw. ja kaum was für dich selbst übrig. Erst recht nicht wenn du in der zweiten Ausbildung noch weniger verdienst.
Ein Kind verursacht auch Zusatzkosten und sorgt gleichzeitig dafür, dass du und/ oder dein Partner nicht mehr Vollzeit arbeiten könnt- sprich, auch da gibt es weitere Geldeinbußen.
Ein Pferd zu haben ist nunmal leider absoluter Luxus. Du solltest erst schauen, dass du alle anderen Kosten gedeckt bekommst und dann kannst du schauen ob am Ende noch mind. 500€ übrig bleiben ( und mit übrig meine ich nach wirklich allen anderen Ausgaben inklusive Altersvorsorge, möglicherweise ETF fürs Kind, und pipapo)
Keine Ahnung. Ich kann nur von mir selbst sprechen. Ich hatte 40 Jahre lang Pferde, nacheinander, versteht sich. Ja, ich verstehe dich gut, ABER:
Wenn du noch mietfrei, nehm ich an, bei den Eltern lebst, hast du jetzt 500 Euro übrig. In dem Augenblick, wo du ausziehst, sind die 500 Euro weg. Oder kalkulierst du damit, dass dein Freund dann die Miete finanziert? Und mit 500 Euro für Miete bekommst du heutzutage keine menschenwürdige Wohnung mehr. Und wenn doch, bleibt dir nichts mehr übrig und so sehr kann man kein Pferd lieben, dass es nicht irgendwann auch nervt, jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen.
Mit 500 Euro im Monat kommst du nicht hin!!! Oder hoffst du, dass dein Freund doch finanziert? Vergiss es.
- Regelbetrieb finanzieren: Kannst du die monatlichen Fixkosten langfristig tragen?
- Sonderbedarf abdecken: Hast du Rücklagen für "Notfälle" (mind. 2000–5000 € besser 7 500 bis 15 000 € für OPs, Beritt, Lohnarbeit, Sattel mal eben neu anschaffen, Auto, Wohnung etc.) Kannst diese auch immer wieder zeitnah aufbauen?!?(Manchmal hat man Pech und kein Glück dazu)
- Lebensveränderungen einplanen: Ausbildung, Kind, Wohnsituation – wie flexibel bist du und dein Freund? Wie leidensfähig bist du? Wie wichtig ist dir Freiheit, Urlaub, Zeit mit Freunden in der Kneipe auf Achse?
Du hattest 3 Jahre lang ein Pferd - warum ist es denn nicht mehr da? Warum nur 3 Jahre? Wenn ihr es aus Vernunfsgründen verkauft habt, als es zeitweise nicht mehr ins Leben passte, kannst du das jetzt auch so machen. Wenn man aber ein Pferd anschafft, und dabei der Typ ist, der es bis zum Lebensende behalten möchte, würde ich unbedingt abwarten, bis das Leben in festen Bahnen läuft.
Du weißt nicht, wie sich dein Leben in ein paar Jahren zeitlich und finanziell gestalten wird. Und du weist erst recht noch nicht, ob die das hinterher mit Kindern alles so gut hinbekommst. Hätte der Kindsvater Zeit und Freude, sich allein ums Pferd zu kümmern, wenn du ein komplizierte Schwangerschaft hast? Was wird mit dem Pferd, wenn du ein Schreikind bekommst und ihr beide an den Rand eurer Kräfte gelangt?
Klar, es gibt Leute, die schleppen ihre Kinder von klein auf mit in den Stall. Aber man weiß vorher nie , ob sich das bei einem selbst auch so einfach gestalten wird.
Auf ein Pferd zu sparen, ist sicher kein Fehler. Aber die tatsächliche Anschaffung muß dann immer noch gut überlegt sein.
Die Unterhaltskosten liegen je nach Region zwischen 400 und 800 Euro, außerdem braucht man einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Notfälle.
Und anders als beim kleinen Ponyhofmädchen muss man sich dann auch jeden Tag etliche Stunden um das Vieh kümmern.