Je mehr Pferde man reitet umso besser kann man reiten?
Dieser Satz wird oft in Reitschulen verwendet. Ist dem wirklich so, oder am Ende nur eine "Ausrede" um so einen ständigen wechseln von Pferden für den Reitschüler zu rechtfertigen.
Wäre es nicht sinnvoller ein Reitschüler hat ein festes Pferd und ab und an mal ein anderes?
7 Antworten
Eine Ausrede ist es nicht wirklich, denn jedes Pferd ist unterschiedlich und du kannst von jedem was neues lernen. Jedoch fände ich es auch besser, wenn man erstmal ein festes hat und nur zwischendurch wechselt.
Grundsätzlich: reiten lernt man durch reiten. Und gerade durch das Reiten verschiedener Pferde sammelt man Erfahrung, muss sich auf das jeweilige Pferd einstellen, einfühlen, merkt auch sehr gut, ob man wirklich schon was kann, wo man an seine Grenzen kommt - ob man bisher vllt einfach nur ein braves Pferdchen hatte bzw. dieses eben schon gut kennt und weiß, wie man sich gemeinsam arrangiert.
Aber: für Anfänger zB halte ich das für Unsinn, die sollen erstmal Sicherheit und Vertrauen gewinnen und das geht für viele am besten, wenn sie "ihr" Pferd unter dem Sattel haben. Ebenso halte ich nix davon, Schüler auf Pferde zu zwingen, vor denen sie Angst haben oder mit denen absolut nicht klar kommen. Dann sind die eben noch nicht so weit und man geht halt etwas langsamer und kleinschrittiger vor. Vllt trauen sie sich mal von sich aus, ein "schwierigeres" Pferd abzureiten oder man macht mal eine Longenstund mit einem "wilden" Pferd - und dann ist es gar nicht wild, whatever.
Finde ich auch so. Am Anfang möchte man ja auch was lernen, und wenn man sich als Anfänger ständig auf ein neues Pferd einlassen muss, ist man ja nur damit beschäftigt, ein Pferd kennen zu lernen, statt dann zum reiten zu kommen.
Ich finde es gut und wichtig verschiedene Pferde zu reiten. Diese Möglichkeit habe ich heute noch. Man entwickelt mehr Wissen und Fähigkeiten um mit verschiedenen Pferden klar zu kommen. Jedes Pferd ist anders, bewegt sich ander, reagiert anders. Und denoch sind einige ähnlich
Nein, das ist keine Ausrede, sondern eine Tatsache. Besonders in den ersten Jahren. Selbst später kommt es vor, dass man sich einbildet, gut reiten zu können, weil man mit einem bestimmten Pferd zufällig einiges hinbekommt. Fällt dieses Pferd dann weg, steht man wie ein Anfänger da. Oder das Pferd braucht nur aus irgendeinem Grund sein Verhalten zu ändern, schon kriegt man nichts mehr geregelt.
Jedes Pferd ist anders und ja, je mehr verschieden Pferde man wirklich reitet, desto mehr Erfahrungen kann man sammeln.Geht mir als Trainerin genauso. Je mehr verschiedene Pferde und Probleme ich sehe und erlebe, bearbeite und löse, desto besser werde ich.
Erfahrung ist mit nichts zu ersetzen.