Pferd frisst trockenes Laub im Wald - Ist das schädlich oder okay?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

hm...

vermutlich kann der organismus des pferdes die schon teilweise aufgeschlossene rohfaser aus den blättern besser verwerten.

das problem sehe ich bei der kolikneigung der stute eher darin, dass sie mit den blättern auch teile des waldbodens mit aufnimmt...

ich hatte die tage was zum thema sand und erde geschrieben...

das heu unbedingt aus dem heunetz anbieten. 

da es noch keine fressbremsen gibt, die ausschliesslich das fressen vom boden verhindern, halte ich eine fressbremse nicht für sinnvoll. oder du musst halt eine mit ausschliesslich dieser wirkung konstruieren.

ich halte es lediglich für bedenklich, dass dein pferd beim fressen so bodenkontaktig unterwegs ist. wie gesagt - sand und erde sollte ein koliker KEINESFALLS mit dem futter aufnehmen können...

den giersch hättest du besser wachsen lassen - wenn dein pferd ihn frisst, ist das okay.

um welche bäume handelt es sich bei dem waldstück? 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Ronda4ever 
Fragesteller
 14.06.2015, 17:03

Nun weiß ich, dass sie leider doch giftig sind... Denn neben Haselnuss, was ungiftig ist stehen da Eiche und Ahorn...

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pony  14.06.2015, 18:32
@Ronda4ever

merci für die auszeichnung.

stimmt. von der eiche sind für pferde alle teile giftig.

und an ahornsamen sind in den letzten jahren vermutlich in england etwa ein fünftel aller wild lebenden new forest ponies eingegangen.

wenn deine ronda vor allem das eichenlaub gefressen hat - ich würde versuchen, weissdorn zum füttern aufzutreiben. dein pferd versucht wohl doch, bestimmte stoffe aufzunehmen, die auf der wiese nicht wachsen und im heu nicht drin sind...

weissdornblätter werden gern von rehegefährdeten pferden gefressen. auch der grossblättrige löwenzahn und die saudistel scheinen ähnliche eigenschaften zu haben...

vielleicht kannst du dich da mal kundig machen.

und wenn du dein pferd doch stundenweise in das waldstück stellen willst, bleibt eben nur die fressbremse.

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An sich sind Blätter - insofern sie von ungiftigen Bäumen stammen - nicht schädlich. Da deine Ronda aber kolikgefährdet ist würde ich etwas aufpassen und sie vllt nicht immer auf die Waldweide stellen. an sich finde ich das total super, ich wünschte, ich könnte meiner RB sowas bieten! Das Problem sehe ich nicht in den Blättern an sich sondern darin, dass deine Stute zu Koliken neigt. Das gibt mir zu bedenken. Deshalb würde ich die zwei entweder nur alle zwei Tage da rauf stellen oder täglich begrenzt. Weiterhin fleißig Laub harken/sammeln und beiseite schaffen, irgendwann hat sie das, was noch da ist, weggefressen. Aktuell dürften ja nicht sooo viele Blätter runterkommen.

Einige Blätter haben aber auch eine sehr gute Wirkung. Birke ist super für die Haut und das Fell. Sollte das Pferd die Möglichkeit haben an einer Weide zu knabbern, so lass es das auf jeden Fall tun! Weidenrinde wird seit Urzeiten bei Arthrose, Gicht, Gelenksschmerzen und allgemein Schmerzen eingesetzt. Die enthaltene Salicylsäure ist der Vorläufer der Aspirintablette! Im Gegensatz zu dieser wirkt es aber nicht blutverdünnend, und ist somit "gesünder" als der chemisch reine Wirkstoff. Ich glaube du hast mal geschrieben dass Ronda Arthrose hat, da würde ich ihr weidenrinde eig hin und wieder mal Kurweise geben. Oder eine Weide anbieten :D Holunder wächst ebenfalls im Wald. Die Blüten helfen bei trockenem Husten, wirken Schweißtreibend und - für dich vllt interessant - beugen Magengeschwüre vor.

Du siehst, es gibt auch sehr viele Pflanzen im Wald, die dem Pferd helfen und wirklich gut tun können. Haben die Pferde die Möglichkeit so verarzten sie sich auch gerne selbst! Trotzdem solltest du zeitlich aufpassen wenn Ronda so viele Blätter frisst. ein zu viel ist selten gut :)

Ronda4ever 
Fragesteller
 12.06.2015, 21:37

das mit der Weidenrinde und dem Holunder wusste ich noch nicht, aber sehr interessant (kann ich die Weidenrinde auch selber sammeln und trocknen? wenn ja, wann?) Es ging mir auch weniger um die Blätter selbst (Ahorn, Eiche, Buche sind doch nicht schlecht oder?) sondern um den Dreck, den sie mit ihnen aufnimmt, denn wer weiß wie lange da manche schon liegen, und da wurden die warscheinlich auch matschig....aber danke für die Antwort; omg weißt Du viel 🙊...

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MissDeathMetal  12.06.2015, 21:46
@Ronda4ever

Ahorn steht leider ganz stark im Verdacht giftig zu sein! Zumindest manche Arten. Das ganze heißt Weidemyopathie und verläuft oftmals tödlich. Leider ist noch nicht erforscht welche Ahornart genau giftig ist.

Les mal das:

Tiergiftig:Sicher ist, dass einige Ahornarten für Pferde und Esel giftig sind, möglicherweise auch für andere Tierarten.
Eine Vergiftung zeigt sich durch Muskelschwäche und Muskelveränderungen. Muskeln können sich zurückbilden, es kann zu Verhärtungen kommen, zu Muskel und Sehnenschmerzen. Der Fachbegriff für dieses Krankheitsbild ist Weidemyopathie. Eine Vergiftung beginnt meist mit Schwitzen, Koliken und Muskelzittern, hängelassen des Kopfes und schwankendem Gang. Die betroffenen Tiere haben auch Schwierigkeiten zu kauen und zu schlucken. Der Urin ist braun bis schwarz verfärbt. Es hat definitiv eine ganze Reihe von Todesfällen gegeben. Laut AMAG (Atypical Myopathy Alert Group) sterben 75% der vergifteten Pferde innerhalb von 3 Tagen.
In den USA zeigten Pferde nach der Aufnahme von mindestens 500 g  Rot-Ahornlaub Blutarmut, Gelbsucht und verfärbte Schleimhäuten.
Möglicherweise gehen Vergiftungen mit Bewegungsmangel einher.
Die höchste Gefahr für Vergiftungen bestehen in den Monaten Oktober - Dezember, auch im Frühjahr, wenn Ahornkeimlinge wachsen.
Vergiftung zeigt sich ab einer Aufnahme von 165 - 8000 Samen (ein Baum trägt ca. 500.000 Samen).
Die Dunkelziffer an Vergiftungsfällen ist mit aller Wahrscheinlichkeit sehr hoch, da die Krankheit nicht meldepflichtig ist.

Auch Eiche ist giftig!

Eicheln (insbesondere die unreifen grünen), Eichenlaub und Rinde wirken allerdings giftig auf Pferde, Rinder und Kühe. Die Symptome einer Vergiftung beim Pferd sind Fressunlust, apathisches Verhalten, Schwäche, Verstopfung, blutiger Durchfall und blutiger Urin. Bedingt durch Leberschädigung kommt es zu Gelbsucht und Gelbfärbung der Schleimhäute. Nierenversagen ist möglich. Die tödliche Menge für Pferde liegt bei 300 g der Rinde. Bei kleineren Pferden kann die Menge auch geringer sein. Bei Rindern und Kühen tritt nach 3 - 5 Tagen, bedingt durch den hohen Gerbstoffgehalt, die so genannte “Eichelkrankheit” auf. Sie zeigt sich durch Fressunlust, apathisches Verhalten, starkem Durst der Tiere, Verstopfung, blutigem Durchfall, Mattheit und Taumeln.

Und auch Buche ist ab größeren Mengen giftig! :O

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MissDeathMetal  12.06.2015, 21:59
@MissDeathMetal

Der Matsch ist denke ich noch weniger das Problem. Die Bakterien sterben normalerweise bei der Verdauung und dürften keine Gefahr darstellen. Zu viel Sand oder Erde kann aber auch zu Kolik führen.

Mein Tipp (vor allem bei den ganzen giftigen Bäumen!): Waldstück genau absuchen und die Bäume überprüfen. Am besten jeden einzelnen Baum auf seine Giftigkeit überprüfen! Wenn du am Wald wohnst kannst du auch versuchen Kontakt zum Förster aufzunehmen. Wenn Waldarbeiten gemacht werden fallen ja massenweise Zweige, Triebe und kleinere Äste an. Von ungiftigen Bäumen kannst du diese dann auf die Weide legen, wo die Pferde Rinde, Blätter und Triebe abknuspern können. Eine willkommene Abwechslung!

Weidenrinde erntet man normalerweise im Frühjahr, denn da ist der Wirkstoffgehalt am Größten. Jetzt müsste es auch noch gehen, aber es wirkt halt nicht soo gut wie sonst. Die Rinde wird mit einem Messer von 2-3 Jahre alten Zweigen abgeschabt, also Zweige, die eine dünne Rindenschicht haben. Dann im Ganzen zum Trocknen auslegen. Der Raum darf nicht zu feucht sein, sonst fängt es das schimmeln an. Auf der Fensterbank dürfte reichen ;D Bei mir liegts immer auf dem Esstisch ^^ Dann im Ganzen aufbewahren und zum Verfüttern (entweder gehäckselt untermischen oder als Tee aufbrühen und ins Mash/auf Heucobs geben) kleinhackseln. Sonst im Ganzen lagern, damit nichts verloren geht.

Tees bzw Kräuter gibt man am besten Kurweise. Also so 2 Wochen durch und dann macht man eine Pause. Gibt man es immer und jeden Tag so wirkt es nicht mehr. Aktuell gebe ich meiner RB Hagebutter (Vitamin C) und Löwenzahn (Giftstoffentschlackung), da sie so starken Juckreiz bei Stichen hat und ihr die Hitze so zusetzt. Hilft auch :)

Achja: Frische Weidenblätter (!) kann man frisch zerreiben und auf Mückenstiche reiben, das lindert den Juckreiz. Noch besser wirkt aber meiner Meinung nach Spitzwegerich. Wenn man den schön zerquetscht kann man den Saft auftragen. Hilft wunderbar, auch bei uns menschen!

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Ronda4ever 
Fragesteller
 13.06.2015, 09:51

oh, schade...also wenn die Bäume rundherum so giftig sind... allerdings heißt es ja, Blätter würden mit dem Trocknen ihre giftigkeit verlieren, gilt das vllt auch bei altem Laub? Wenn ich also einen großen Teil absammle, bleibt ja doch das eine oder andere Blättchen liegen. Und da ist jetzt die Frage, ist (das trockene Laub) das Risiko wert; oder lieber doch nicht?

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MissDeathMetal  13.06.2015, 13:16
@Ronda4ever

Nein, das kann man so allgemein nicht sagen. Manche verlieren ihre Giftigkeit - andere werden quasi noch giftiger, da sich die Masse des Blattes reduziert, die Giftstoffe aber alle enthalten bleiben. Ein eingetrocknetes Blatt kann deshalb auch mal gefährlicher als ein frisches sein. Darauf verlassen, dass die nicht mehr giftig sind würde ich mich aber nicht.

Google am besten mal die tödliche Dosis von Buche, Ahorn etc. für Pferde. Dann kannst du bestimmen ob es dir das wert ist oder nicht. Ich würde den Pferden allerdings lieber gezielt Äste und Zweige aus dem Wald anbieten und auf die normale Weide legen. Oder aber du grenzt eben ein anderes Waldstück ab, wo keine giftien Bäume stehen :)

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Ronda4ever 
Fragesteller
 14.06.2015, 16:45

nach dem letzten Regen, war es ganz easy sie alle rauszuschmeißen, die überhängenden Äste abzusägen, und Knabbergeäst (Haselnuss und Weide) als Alternative anzubieten. Puhh, denke mal du könntest Ronda das Leben gerettet haben, ich wußte garnicht dass Eiche giftig ist...

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MissDeathMetal  14.06.2015, 16:49
@Ronda4ever

Oke, dann ist ja gut :D Weide, Haselnuss, Schlehen, Birke, Pappel, Obstbaum, Erle, Linde und Ulme können Pferde gefahrenlos fressen, die kannst du entweder stehen lassen wenn vorhanden oder aber eben Zweige anbieten.

Eiche ist leider echt giftig. Gott sei Dank hast du gefragt! Jetzt weißt du Bescheid und kannst aufpassen :)

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Wenn du nicht weist was für pflanzen das sind (da es alles mögliche sein kann) solltest du dich beim tierarzt informieren :)

Ronda4ever 
Fragesteller
 12.06.2015, 17:43

nun sind sie aber allesamt ausgerissen (die ich nicht kannte)...

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Meine Rede - und Ronda macht daraus Sinn.

Pferde holen sich (bei freiem Auslauf) das was sie brauchen - viele Moose, Flechten, Rinden und verschiedene Laubsorten, sind durch unsere Haltung vom Speisezettel der Pferde gestrichen worden.

Das Beste was einem Pferd passieren kann, ist das der Mensch ein Stück Wald mit einzäunt - den hier wachsen Kräuter, Bäume und Moose, die es auf dem normalen Grünland für die Pferde nicht mehr zu finden gibt.

Beobachte es und schreib mal auf wie deine Ronda sich benimmt wenn sie das fressen durfte.

Ronda4ever 
Fragesteller
 14.06.2015, 16:51

Wenn es aber giftig ist...das Risiko gehe ich nicht ein! Jetz stehen da nur noch Haselnuss und zwei dünne Birken rum, sowie Knabbergeäst aus Weide, und das Moos was auf den Wurzeln wächst. Ob das mit dem Aufschreiben jetzt noch Sinn macht...auf jeden Fall achte ich auf jede kleine Veränderung :)

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Prinzipiell fressen Pferde eh nichts, was giftig ist. Die erkennen das bereits am Geruch. Nur im äußersten Notfall wird was giftiges gefressen... Würde sie aber auch, wie schon erwähnt wurde, nicht jeden Tag dahin stellen wegen der kolikgefahr. Außerdem würde ich Heu immer anbieten und etwas Stroh dazu, zum knabbern. Heu ist und bleibt das wichtigste und zu viel Stroh ist auch nicht gut ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Ronda4ever 
Fragesteller
 14.06.2015, 16:59

Sollte eigentlich nicht so sein, aber Ronda frisst alles was bei drei nicht auf den Bäumen nicht. Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte, aber Rondas Instinkt von giftig und ungiftig sind wie weg. Letztens wollte sie Walnussblätter fressen, pflückt doch gerne mal einen Ast Tollkirsche, den ich ihr dann wieder aus dem Schlund ziehen darf 0.0

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Ronda4ever 
Fragesteller
 14.06.2015, 16:59

ist*

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