Passionsgeschichte: Wofür brauchten die Priester Judas?
Also nach der Passionsgeschichte haben die Priester Judas bezahlt, dass er Jesus verrät. Aber warum haben die ihn gebraucht? Die hätten ihn doch auch einfach so anzeigen können?
6 Antworten
Die Priester brauchten Judas weniger, sondern die Schreiber des NT benötigten aus dramaturgischen Gründen einen Verräter, der natürlich nicht zufällig Judas hieß. Ihnen ging es ja auch darum, die Schuld am Tod von Jesus den Juden in die Schuhe zu schieben und die Römer zu entlasten, obwohl das historisch gesehen natürlich Unsinn ist.
Es ist ja auch ziemlich unglaubwürdig. Ein paar Tage zuvor bereitete die Jerusalemer Bevölkerung dem unbekannten Nobody aus der Provinz noch einen angeblich triumphalen Empfang. Wenig später weiß niemand mehr, wie er aussieht und man benötigt einen Verräter, der ihn identifiziert.
Den Einzug auf einem Esel haben die Schreiber übrigens nur benötigt, um mal wieder eine alttestamentarische Prophezeiung in "Erfüllung" gehen zu lassen.
Aber warum haben die ihn gebraucht?
Das mit der Identifizierung wurde ja bereits genannt, dazu aber noch der Hinweis:
Wobei das irgendwie keinen Sinn macht, wenn man bedenkt, mit wie vielen der Priester Jesus vorher gestritten hat.
Die Priester waren bei der Verhaftung selbst nicht dabei.
Hinzu kommt aber noch dass Judas auch gebraucht wurde um überhaupt zu zeigen wo Jesus sich in der Nacht aufhielt. Denn zum einen war dem Hohen Rat klar, dass man Jesus nicht am helllichten Tag verhaften hätte können, da sie befürchteten dass sich das Volk dagegen wehren hätte können.
Zum anderen ist Jesus die Tage vorher immer von Betanien aus nach Jerusalem gependelt (knapp 3km), in der Nacht des Sederabends war es jedoch Vorschrift die Stadt nicht zu verlassen, weshalb die Stadt mit geschätzt 100.000 zusätzlichen Pilgern überfüllt war und man genau wissen musste, wer wo im Stadtgebiet (zu dem für das Passahfest wegen den Pilgern auch die direkt angrenzenden Freiflächen wie Getsemane dazugezählt wurden) nächtigt. Judas zeigte ihnen wo Jesus in jener Nacht war.
Für diese drei Punkte brauchte es den Verräter Judas.
Es ging darum, einen günstigen Zeitpunkt für die Verhaftung zu finden. Also ohne dadurch unter seinen zahlreichen Anhängern einen Aufruhr auszulösen. Das hätte durchaus heikel werden können, wenn es öffentlich sichtbar geschehen wäre. Außerdem kann es sein, daß ihn nicht alle kannten. Es gab ja keine Fotos.
Sie wollten Jesus aus dem Weg räumen, weil er ihre Taten bloß stellt und ihnen ihre Schäfchen wegnahm. Das ist übrigens heute genauso.
Die Priester brauchten Judas Iskariot genau aus den angeführten Gründen. Was möchtest du denn hören?
Also die Priester hätten ihn anzeigen können. Inwiefern hat Judas geholfen? Jesus zu finden wäre wohl kaum schwer gewesen so bekannt wie der war.
Der jüdische Sanhedrin wusste keinen Rat mehr, so haben sie ihn den Römern ausgeliefert. Die Anklage lautete, er hätte sich als König und Gott ausgewiesen.
Zu den richtigen Antworten auch noch, damit die Schrift erfüllt wurde.
Denn auch das wurde vorausgesagt durch die Propheten.
Lies die frage noch einmal!