Partner hilft immer noch nicht mit?
Hallo, ich bin seit 11 Jahren mit meinem Partner zusammen (27 j + 27 j) und mein Partner hat seinen Job gewechselt und arbeitet Nachtschicht seit ungefähr 2 Monaten. Und am Anfang hat er mir versprochen das er mir wenn er nachts arbeitet mehr helfen wird was den Haushalt betrifft und wir mehr Zeit verbringen (vorher war das echt durch seinen Job nicht möglich) aber jetzt arbeitet er Teilzeit. 3 Tage 7 Stunden und 2 Tage 4 stunden
Ich arbeite ab Mai auch Vollzeit und bin von morgens bis abends arbeiten. Er macht wenig bis gar nichts. Er schläft teilweise bis 15/16/17/18 Uhr. Ich mache immer noch alles alleine. Wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er er wird mehr helfen - das macht er dann 2 Wochen und dann hat sich das wieder. Ich habe ihn sogar mal Zettel geschrieben (weil er meinte dann sieht er besser, was er tun soll. Er hat ADHS) aber selbst dann macht er nichts. Wir wollen irgendwann Kinder aber ich bin ehrlich: ich hab echt Angst, so Kinder zu bekommen.
Wir sind seit dem wir 16 Jahre alt zusammen und ich liebe ihn wirklich über alles, sonst hätte ich mich wahrscheinlich schon getrennt.
Wie würdet ihr damit umgehen?
8 Antworten
Ich würde nochmal ernsthaft das Gespräch suchen und ihm ein Ultimatum stellen. Mein Mann arbeitet 3 Schichten, kommen sogar aus einer Kultur in der das nicht so normal ist. Und trotzdem wäscht er zwischendurch und wir räumen gemeinsam auf wenn er zuhause ist. Das ist sollte selbstverständlich sein, er lebt doch auch da.
Wir Männer realisieren oft nicht, dass dies ein Trennungsgrund sein könnte. Vor allem, wenn man schon so lange zusammen ist.
Mein Tipp als Mann:
Kommuniziere ganz klar, dass du so keine Kinder willst und sogar überlegst dich zu trennen, wenn er sich nicht anpasst und dass du nicht seine Mutter bist, die ihn hütet, sondern er als verantwortungsvoller Mann mithelfen muss.
Wenn ihn das nicht wachrüttelt, dann weißt du, was zutun ist.
Nachtschicht kann ein ziemliches Ar…loch sein wenn man da nicht mit zurecht kommt. 2 Monate reichen da bei weitem nicht aus sich daran zu gewöhnen.
Eigentlich kannst du nur abwarten ob sich das mit der Zeit bessert und ihm dann immer wieder ganz gezielt Aufgaben geben bzw. Aufgaben zusammen abarbeiten.
Und wenn sich nichts bessert wäre es auch für ihn das Beste wenn er sich nach einer anderen Arbeit umsieht.
Da du bereits Angst hast in so einer Situation Kinder zu bekommen, hast du eigentlich schon deine Antwort darauf. Es wäre nicht empfehlenswert welche zu bekommen, wenn sich die Lage nicht dauerhaft ändert. Es wird dann nämlich nur schlimmer.
ADHS ist nicht ohne. Aber um fair zu sein, viele nutzen sie auch als Ausrede. (Persönliche Erfahrung)
Ihr seit schon lange zusammen und dadurch hat sich bereits eine Eigendynamik entwickelt. Ihr habt euch quasi an euer Verhalten gewöhnt und es mit der Akzeptanz toleriert. Beide. Du willst jetzt was ändern. Er hat den Willen da noch nicht. Zum Teil auch, weil du es im Grunde immer noch tolerierst und er weiß, dass er damit ne Weile durchkommt. Nur weil er 27 ist heißt das nicht, dass es keine Weiterentwicklung/Erziehung gäbe. ;-)
Wenn ihr euch eine Partnertherapie leisten könnt, dann macht eine. Dort findet ihr Wege. Und beide hättet ihr eine neutrale Person, die euch sagt wie ihr handeln könntet. Hier auf der Plattform, hast ja im Grunde nur du neutrale Personen.
Realität sieht aber so aus:
Männer kapieren oft nicht, dass DAS ein echter Trennungsgrund sein kann. Sie spielen es runter. Wenn ein Mann von sich aus nicht "reinlich" ist, dann sieht er das Problem dabei gar nicht. Wirklich! Er SIEHT es nicht. ^^
Für dich muss aber im Vorfeld klar sein, dass du dich jetzt an einem Punkt befindest, an dem DU entscheiden musst: Will ich das die nächsten 10, 20, 30 Jahre lang so weitermachen? Immer wieder aufs neue mit ihm drüber reden und mich aufregen? Oder entscheide ich mich gegen die Beziehung und dafür für mich und mein Seelenheil?
Egal ob Partner oder Freundschaft. Wenn du deine Gefühle mitteilst und die Person sie runterspielt oder nichts daran ändert, dann ist das Respektlosigkeit gegenüber deinen Grenzen.
Rede Klartext mit ihm. Mach ihm klar, dass dies ein Trennungsgrund wäre und du auf dieser Basis keine Kinder mit ihm zeugen möchtest. Du fühlst dich im Stich gelassen. Du bist weder seine Mutter, noch ist er ein Teenager. Du bist nicht seine Haushälterin. Ihr teilt euch einen Haushalt und beide sind dafür verantwortlich. Der Knackpunkt ist: du musst dann auch alles umsetzen was du androhst. Sonst nimmt er dich nicht für ernst und das Spiel geht weiter. :-(
Persönliche Erfahrung:
Ich hatte so einen Partner. Für ihn klappte es am besten, wenn er Zeiten und feste Aufgaben hatte. Wir saßen zusammen, besprachen wem welche Aufgaben eher liegen und welche nicht. Für diese waren wir dann verantwortlich. Er war z. B. für den Müll verantwortlich. Jeden Samstag bis 19 Uhr musste er die Aufgabe erledigt haben. War die Tonne vorher schon voll, musste ich das dulden. Ich sprach ihn nicht an und setzte ihn so nicht unter Druck oder gab ihm Schuld. Dafür setzte er sich einen Wecker, Samstag 19 Uhr, klingeling und er stand auf. Wir hatten schon Tage, da stellte ich eine zweite Tüte hin, wenn er es nicht machte. Bis der Gestank so groß war, das er sich aufrappelte. Es war seine Aufgabe. Fertig! Ähnlich mit der Wäsche. Jeder wusch seine eigene. Da merkte er sehr schnell, dass er selbst handeln muss, als er nichts sauberes mehr hatte. Manchmal brauchen sie einen solchen Tritt, um zu merken, dass das nicht Hotel Mama ist. Leider.
Als er dann nach Jahren testete ob er es wieder anders versuchen kann, machte ich ihm ziemlich schnell klar, dass es für mich nicht klappt. Er nahm mich nicht ernst, war sich meiner Duldung so sicher. Gefühle hatte ich noch viele für ihn, doch die Duldung war der Auschlagsgrund für eine Trennung.
Komm vom "Mithelfen" weg und mache ihm klar, dass er auch dort wohnt.
Was bedeutet, dass er seinen Anteil im Haushalt leisten kann.