Papiertonne bei Regen offen halten?
Hallo,
unser Vermieter meint, dass sich die Kartonagen in der großen Papiertonne durch den Regen absenken, also runtergedrückt werden und so mehr Platz entstehen würde.
Ich meine, dass sich die Kartonagen mit Wasser vollsaugen und das Volumen zunimmt und somit weniger in die Tonne passt.
Wer hat recht?
16 Antworten
Und was passiert physikalisch im herbst/winter ?? da friert die papiermatschpampe am boden fest und die tonne kann noch weniger schlucken. Außerdem denkt dabei einer auch mal an die die tonne abholen
richtig ist, dass Kartonagen, die feucht geworden sind, sich leichter zusammenpressen lassen. Aber mit etwas Geschick kann man meisten auch im trockenen Zustand auseinander nehmen und flach legen. Meist ist es die Faulheit der Nutzer, dass sie so sperrig überhaupt in eine Papiertonne gelegt werden. Wenn die Papiertonne permanent offen bleibt, wird alles nass, und die Tonne wird so schwer und für die Müllleute mehr als unhandlich, denn Papier und Pappe verkleben untereinander und auch an der Tonne selbst. Auch bei Firmen, wo permanent Verpackungsmaterial anfällt, wird nicht gewässert sondern gepresst.
der vermieter hat recht
Ist gegenüber den "Tonnenziehern", also dem Abholpersonal recht unfreundlich: Mit Wasser getränktes Papier ist ungeheuer schwer, was dazu führen kann, dass der LKW eine zusätzliche zwischenzeitliche Fahrt zum Leeren des Fahrzeugs machen muß. Ein sog einseinser=Behälter mit einem Kubikmeter Inhalt. Würde mit Wasser gefüllt, über eine Tonne wiegen und die sind wegen der kleinen Räder nur noch schwer zu bewegen.
Grundsätzlich bestehen die meisten Verpackungskartonagen aus mehreren Schichten gleicher oder verschiedener Lagen Karton, welche über eine sogenannte Wellschicht miteinender verbunden sind. Betrachtet man einen Karton im Profil, erkennt man dies.
Wird die Wellpappe nass, z.B. bei Regen, ist es möglich, dass die Pappenschichten einfallen und dann enger aneinender liegen. Dieser Effekt ist aber eher zu vernachlässigen. Vielmehr spielt hier die Tatsache eine Rolle, dass die Verbindungen von verklebten oder mechanisch verbundenen gefalteten Pappen, bei Regen instabil werden und der Karton einfallen kann. Dann kommt es zu einer deutlichen Volumenreduzierung in der Mülltonne. Theoretisch würde sich die Pappe bei Dauerregen sogar auflösen, da Pappen und Kartonagen aus einzelnen Papierfasern entstehen. Beim Recycling von Pappe wird genau das gemacht.
Insofern hat der Vermieter Recht, dass es zu einer Volumenreduzierung in der Mülltonne kommt. Für das Recycling ist es aber von Vorteil, wenn die Pappe trocken ist, da die papierverarbeitende Industrie nur die Pappe und nicht das Wasser kaufen will.
Lösung: Pappen und Kartonagen vor dem Befüllen in die Mülltonne auseinenaderfalten, dann passt mehr rein und das Material bleibt trocken!