Pädagogisches Experiment aus dem 20. Jahrhundert zum Thema Zwillinge und Urvertrauen gesucht?
Im Pädagogik Kurs in den 1980ern berichtete uns der Lehrer von einem Menschen-Experiment, dass glaube ich deutlich vor 1960 stattgefunden haben muss.
Es ging darum, dass man prüfen wollte, wie sich Menschen entwickeln, die keine Liebe bekommen.
Zu diesem Zweck nahm man eineiige Zwillinge aus einem Kinderheim für einen Versuch.
Das eine Kind erhielt menschliche Wärme, wurde viel in den Arm genommen, gestreichelt, angelächelt und mit Liebe behandelt.
Das andere Kind, körperlich fast identisch, bekam nur das, was es zum Überleben brauchte, die selbe Nahrung, saubere Kleidung, medizinische Versorgung usw.
Aber es wurde penibel darauf geachtet, dass es keinerlei menschliche Wärme bekam.
Anschließend wurde geprüft, ob dieses Aufwachsen mit allem außer Zuneigung Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes hatte, das keine Liebe erhielt.
Ich kann mich nicht genau erinnern, ob das Kind starb, es verkümmerte jedoch emotional und auch gesundheitlich.
Ich suche Hinweise, wo ich dieses Experiment nachlesen kann. Ich möchte anhand dessen mit jemandem über das Thema Urvertrauen reden.
Wäre toll, wenn jemand mir einen Link senden könnte, wo ich es nachlesen kann.
Das Experiment halte ich übrigens für verwerflich, ganz klar.
4 Antworten
Ich weiß, was du meinst. Wir haben diese Studie Ende 2003 in Gemeinschaftskunde durchgenommen - da ging es in der Tat um das Urvertrauen. Es ging in die Richtung von Kaspar-Hauser-Versuchen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es entweder im kommunistischen Osteuropa stattfand oder von ausgewanderten Psychologen aus Tschechien, Rumänien oder Ungarn usw. in den USA durchgeführt wurde. Ich kann mich noch erinnern.
Im Ostblock inklusive der DDR ging vieles in der Richtung ab und die Wertschätzung von Kindern war verhältnismäßig gering, das Kinderheim Cighid in Rumänien (hier ein Spiegel-Bericht von 1990 dazu) war nur die Spitze des Eisbergs. Es war entwürdigend und ist erschütternd.
Ich kann mich zudem noch recht gut an einen schwarz-weißen, in seiner Machart archaisch und primitiv anmutenden Film aus tschechoslowakischer Produktion erinnern. Der stammt aus den 60ern und wurde uns Anfang 2004 in Gemeinschaftskunde vorgeführt. Wir haben diesen Film in diesem Kontext besprochen. Sein Titel lautete "Methoden"; es war ein Film, der die Unterschiede von autoritär, anti-autoritär und mit Augenmaß in beide Richtungen erzogenen/betreuten Kindern aufzeigte. Der Tenor lautete: Wer nie Konsequenzen oder auch Richtlinien erfuhr, der verhält sich oftmals "asozial" im Sinne von "nicht gesellschaftsfähig". Zu dem Film habe ich noch die originalen (!) handschriftlichen Unterlagen von mir aufgehoben - kann ich dir bei Gelegenheit zukommen lassen, sollte Interesse bestehen; ich weiß, wo das Zeug liegt.
Habe es gefunden :-). Es klebte sogar ein Zettel des Lehrers dran, der die Arbeit (es war ein Kurztest zum Film "Methoden") positiv bewertete und meine damals noch schöne Handschrift lobte.
Google mal oder schau in einem Lexikon für Psychologie oder einer Buch "Einführung in die .... Psychologie" Dort findest du möglicherweise eine Kurzfassung und Literaturhinweise.
Ich kenne noch andre Untersuchungen. Zwillinge, die in sehr unterschiedlich soziale Umgebung adoptiert wurden. Da hat sich interessanterweise herausgestellt, dass sich Kinder , die mehr Resilienzfähigkeit hatten wenig oder kaum Schaden erlitten. Auch zwei Kinder, jeweils aus der gleichen Familie in prekären Verhältnissen haben sich aufgrund der vorhandenen Resilienzfähigkeit sehr unterschiedlich entwickelt.
Vielleicht findest du hier was du suchst:
https://www.google.com/amp/s/www.nzz.ch/amp/folio/dieser-versuch-macht-sprachlos-ld.1621730
https://www.dasgehirn.info/handeln/liebe-und-triebe/liebe-ein-grundnahrungsmittel
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Das ist ein Experiment zur Sprach Entwicklung
Aber Hospitalismus wirkt da auch rein
DAs mit dem Hospitalismus stimmt - ist aber eigentlich ein ganz anderes Thema.
Ja danke, daran habe ich Interesse.