Sollte Mein Kampf in Schulen besprochen werden?
Also jetzt im Rahmen des Geschichtsunterrichtes könnte man das ja kritisch betrachten, ich meine wenn man die Motive Hitlers verstehen will muss man wissen was und wie er gedacht hat
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
16 Antworten
Nein.
Wenn man sich Hitlers Weg zur Macht betrachten und dabei auch sein Wesen und seine Biographie beleuchten will, dann gibt es ausreichend Literatur ÜBER ihn.
'Mein Kampf' ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch eine Zumutung und liest sich wie das schlecht geschriebene Geschwurbel, das es ist. Wenn man sowas in der Art lesen möchte, dann bringen es auch Impfgegnermanifeste.
Für den Schulunterricht ist sowas NICHT geeignet.
Zumal die Motive Hitlers in meinen Augen auch kaum von Bedeutung sind. Das war ein Wahnsinniger mit durchgeknallten Ideen. Die wirklich interessanten Aspekte, z.B. wie er mit seiner Linie Erfolg haben konnte, werden einem, wie gesagt, auch in anderen Werken vorgestellt und ausgiebig besprochen.
Natürlich sind sie von Bedeutung. Wer sie kennt kann sie wieder erkennen
Wer was kennt?
Die Ideen, die Ideologie, die Wirkung auf die Massen in bestimmten Situationen? Dafür brauchst du 'mein Kampf' nicht. Dafür kannst du zahllose andere, besser strukturierte und verschriftlichte Quellen und Zusammenfassungen heranziehen.
'Mein Kampf' ist einfach nur ein riesiger Klotz irrer Ideologie, in dem Hitler seinem Wahn Schriftform verleiht. Schlecht zu lesen, inhaltlich wirr. Da musst du nichts erkennen.
Lass mich raten: du hast noch nie in diesem Buch geblättert oder?
Nicht alle Impfgegner waren Schwurbler, die geistigen Stuss auf Niveau von Hitlers Mein Kampf produzierten.
Nein, natürlich nicht alle. Aber wenn man bei Impfgegnerstreitschriften sucht, dann wird man relativ schnell fündig und hält zumindest etwas in Händen, was so halbwegs mit Hitlers Schrift mithalten kann.
Das war ein Wahnsinniger mit durchgeknallten Ideen.
Ideen und eine Weltanschauung, welche ganz Deutschland durchdrungen hat. Wäre es einfach ein Irrer gewesen hätte sich nicht ganz Deutschland hinter ihn gestellt und wäre ihm gefolgt.
Eben. Aber dann sollte man NICHT die Entwicklung der Idee en detail an sich unter die Lupe nehmen, sondern die Wirkung dieser Idee auf die Gesellschaft. Welche Anknüpfungspunkte hat sie gefunden, was war ggf. schon früher in der Gesellschaft verankert, welche Aspekte im Alltag und gesellschaftlichen Leben werden angesprochen und führen tatsächlich auch zu Erfolgen.
Das sollte durchaus besprochen werden... nur hat das dann nichts mehr mit 'Mein Kampf' zu tun. Das war einfach nur die fette ideologische Schrift, die die meisten im Regal stehen haben.
Ein runtergebrochenes 'Wahlprogramm' der NSDAP tut es da in meinen Augen genauso gut und DAS findet man wiederum wesentlich klarer, deutlicher und strukturierter bei anderen Quellen als Hitlers 'Mein Kampf'.
Nur wenn man die Entwicklung der Idee versteht kann man verstehen wieso sie so einen fast religiösen Fanatismus in Deutschland entfachte.
Wenn du heute Schüler nach dem Geschichtsunterricht fragst, wieso eigentlich Millionen von Deutschen mit ihrer ganzen Kraft an den Nationalsozialismus geglaubt haben und ihn mit allen Mitteln unterstützten, dann wissen sie es nicht.
Sie verstehen nicht wieso der NS für Deutschland die Rettung aus der Dunkelheit darstellte, da sie nur von außen auf den NS blicken. Nur die Auswirkungen sehen, aber nie die Gründe und Ursachen der Auswirkungen.
Nur wenn man die Entwicklung der Idee versteht kann man verstehen wieso sie so einen fast religiösen Fanatismus in Deutschland entfachte.
Nein, nicht zwangsweise. Das lässt sich auch gesondert betrachten.
Wenn du heute Schüler nach dem Geschichtsunterricht fragst, wieso eigentlich Millionen von Deutschen mit ihrer ganzen Kraft an den Nationalsozialismus geglaubt haben und ihn mit allen Mitteln unterstützten, dann wissen sie es nicht.
Dann haben sie im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst... das hat aber nichts mit 'Mein Kampf' zu tun, sondern mit den Versprechungen, die Hitler gemacht hat, mit der Vorgeschichte der ganzen Sache und mit der damals herrschenden allumfassenden Unsicherheit und Zukunftsangst, die sich durch die Gesellschaft zog.
Sie verstehen nicht wieso der NS für Deutschland die Rettung aus der Dunkelheit darstellte, da sie nur von außen auf den NS blicken.
Doch, das verstehen sie. Weil man es ihnen in der Schule BEIBRINGT. Schon jetzt. Und ohne 'mein Kampf' zu lesen, weil das Buch SCHLECHT ist, weil es voller GESCHWURBEL ist und weil es auch damals wohl kaum jemanden interessiert hat.
Ich habe nun verstanden dass du es selbst noch nicht begriffen hast. Das erklärt natürlich weshalb du denkst es wäre unsinnig. Wer blind ist wird niemals sehend sein.
Ich habe mir diesen Unfug mal angetan. Das Machwerk wirkt abschreckend. Könnte helfen, den Mythos Hitler zu demontieren.
Primärquellen sind zwar wichtig für das Verständnis geschichtlicher Abläufe, aber dieses Buch ist für den Schulunterricht gänzlich ungeeignet. Damit kann man sich vielleicht einmal beschäftigen, wenn man Geschichte studiert. Es ist einfach zu krude und wirr in seiner Art und trägt für Schüler nicht zum Verständnis der Person Hitler bei.
Es zeigt sein Gedankengut aber auf eine Weise, die von den allermeisten Jugendlichen nicht verstanden werden dürfte. Und hilft damit nicht.
Die allermeisten Erwachsenen verstehen den Mist auch nicht, aber man erkennt den Mist als solchen.
Da hast du selbst dann den nächsten Grund gegen eine Besprechung des Buches im Unterricht geliefert: wenn auch die meisten Erwachsenen den Mist nicht verstehen, können sie den Jugendlichen auch keine Hilfe beim Verständnis sein. Dann macht es also erst recht keinen Sinn.
Oder man lernt, die Sinnlosigkeit zu erkennen und zu fragen, warum so viele auf dieses Geschwafel reingefallen sind. Parallelen zu späteren Ereignissen sind möglich.
Das würde eine sehr intensive Beschäftigung mit dem Text erfordern, die aber im Schulunterricht nicht leistbar ist.
Hallo! ☺️
Das sollte besprochen werden,weil es dazu gehört und wichtig ist.
LG
Es gibt genügend andere Möglichkeiten das zu vermitteln. Es sollte einen Hinweis auf diese Buch geben und auch darüber geprochen werden. Dann kann jeder selbst entscheiden ob er diese Geschreibsel lesen will. Ich habe mich mehr oder weniger dazu gezwungen es bis zum Ende zu lesen, das war schon anstrengend.
Es reicht völlig aus ein paar Seiten mal durchzugehen.
Ich hab mal versucht (Betonung liegt auf versucht) mein Kampf zu lesen. Das ist fast nicht möglich, das ist so wirr geschrieben - eben wie eine Rede. Nach 20 Seiten hab ich aufgegeben.
Ein literarisches Meisterwerk ist es jedenfalls nicht. Aber da früher wirklich jeder diesen Schund Zuhause hatte ist es vielleicht nicht ganz nutzlos sich damit einmal auseinanderzusetzen.
Jeder hatte es damals zu Hause - schade, daß es damals keiner gelesen hat...
Gut ausgedrückt