Notariell beglaubigter Vertrag bei hauskauf verschwiegen. Wird er mit übernommen?
Moin, kurze Frage:
Habe letzten Monat ein Haus gekauft und gerade vom Nachbarn erfahren, dass es zu einer Hecke auf meinem Grundstück einen notariell beglaubigter vertrag gibt. Dazu steht nichts in meinem Kaufvertrag. Mein Verkäufer weiß auch nichts davon. Er hat das Haus gekauft und dann teurer an uns weiter verkauft. Er meinte aber, da das Grundbuch frei von Einträgen ist, betrifft der Vertrag weder ihn noch mich, sondern seinen Verkäufer, also den, der den Vertrag gemacht hat und die andere Partei des Vertrages.
Ist die Geschichte wirklich so einfach vom Tisch, wenn das Grundbuch keine vermerke dazu hat?
Lg Patrick
6 Antworten
Wenn keine entsprechende Belastung im Grundbuch eingetragen ist, betrifft dich das tatsächlich nicht.
Sofern ein Recht nicht im Grundbuch eingetragen ist, verliert es bei der Umschreibung des Grundbesitzes auf einen neuen Eigentümer seine Bedeutung, da der Käufer sich darauf verlassen darf, dass kein zu übernehmendes Recht besteht.
Das Grundbuch genießt mit seinen ersichtlichen Einträgen öffentlichen Glauben.
Es kommt häufig zu solchen Vereinbarungen, bei denen die Beteiligten auf die Verlautbarung im Grundbuch aus Kostengründen verzichten und manchmal in der Urkunde darauf hinweisen, dass die Beteilgiten, ein jeder für sich, auf eigene Kosten die Verlautbarung im Grundbuch verlangen können.
Was daraus wird erlebt nun der Inhaber des Rechtes durch dessen Untergang.
Was kann über eine Hecke auf deinem Grundstück in einer notariellen Urkunde erfasst sein? Du kannst die Höhe und den Standort mal mit deinem Nachbarrechtsgesetz abgleichen, vielleicht hat der Nachbar hier irgendwas genehmigt?
Einfach vom Tisch? Naja die Situation könnte zumindest auch der Anfang für Krach mit dem Nachbarn sein. Ob berechtigt oder nicht, wird sich dann heraus stellen.
Was der Verkäufer über den Grundbuchinhalt sagt: Interessant ist, was der Notar sagt und ob der Notar beauftragt war sich über noch vorliegende, offene Anträge beim Grundbuch zu informieren.
Bitte den Nachbarn dir eine Kopie des Vertrages zu geben, damit du dich informieren kannst.
Dienstbarkeiten stehen in der Abteilung 2 des GB. Der Notar hätte dich beim Kauf auf eventuelle Eintragungen dahingehend hinweisen müssen. Wessen Rechte werden denn durch den notariell beglaubigten Vertrag über eine HECKE beschnitten? Deine oder die des Nachbarn? Ist denn ein Eintrag ins Grundbuch beantragt worden?
Sparen Sie sich die Zeit, die angeblich getroffene Vereinbarung zu lesen, soweit der Nachbar daraus kene Anprüche herleiten möchte, die Sie und das Grundstück nicht betreffen, sondern lediglich den Verkäufer.
schau dir das Grundbuch mal genau an; was der Verkäufer nicht weiß oder sagt, fällt trotzdem auf dich zurück.
Was soll der Inhalt dieses Vertrages sein? Als neue Eigentümer bindet euch dieser Vertrag zumindest nicht, wenn kein entsprechendes Recht im Grundbuch vermerkt oder zur Eintragung beantragt ist.
Also im Grundbuch steht wirklich nichts. Ich hab den Auszug daheim vorliegen. Der Nachbar hat auch keinen Ärger oder so gemacht, sondern es erwähnt und hat sich schon gedacht, dass mir keiner was gesagt hat. Ich lass mir morgen mal diesen Vertrag zeigen