Nd und cpl filter. Welcher wird wann benötigt oder lieber beide zugleich?

6 Antworten

Hallo

CPL macht Sinn das ist nicht digital nachbaubar. Zudem frisst ein CPL je nach Typ/Stellung maximal um 2 (HTC) bis 4 (Bernotar) Lichtwerte wie ein ND 4 bis ND 16 Filter.

ND Filter machen nur mit Stativ Sinn und Vari ND Graufiltereffekte kann man per Software bauen.

1 PL und 1 CPL Filter richtig rum übereinander ergeben einen Vari ND bzw erzeugt die "Amerikanische Nacht" aus Hollywood Western.


SirKermit  04.04.2025, 08:08
Zudem frisst ein CPL je nach Typ/Stellung maximal um 2 (HTC) bis 4 (Bernotar) Lichtwerte wie ein ND 4 bis ND 16 Filter.

Dazu sicherheitshalber noch eine Anmerkung:

Wenn ich beim Umgebungslicht den Anteil an Licht nicht durchlasse, der außerhalb der Polarisationsebene liegt, fehlt schlicht und einfach Umgebungslicht.

Fazit: ein CPL muss zwangsweise immer abdunkeln. Wie viel, das ist letztlich eine Frage der Qualität und natürlich auch eine Frage der aktuellen Umgebung.

Lelelelele02 
Beitragsersteller
 03.04.2025, 23:46

Okay cool danke für die Antwort. Aber warum sollte ich die übereinanderlegen setzen und wann?

IXXIac  04.04.2025, 02:31
@Lelelelele02

Hallo

ein Vari ND Filter besteht aus 2 Polfiltern. Kinofilm hat bei Farbfilmen nach 1940 die Nachtscenen bei Tageslicht gedreht und dazu 2 Polfilter gestapelt wobei meist einen Polaroid und einen Zeiss Bernotar. Denn Spezifischen Look hat man dann auch in der Fotografie eingesetzt und als Amerikanische Nacht bezeichnet. Es gab aber Unterschiede im Look zwischen Western, Sandalenfilme, Hitchcock und Kubrick bzw es gab Fortschritte bei Filmmaterial und Filtertechnik.

Das Problem ist 2 voll gekreutze Polfilter können Muster oder Farbverschiebungen erzeugen, deswegen sind Profi Vari ND schweineteuer. Die billigen Vari ND für Video nutzt man nur zum Überblenden.

FlorianH246  03.04.2025, 22:50
ND Filter machen nur mit Stativ Sinn

Warum?

IXXIac  04.04.2025, 02:02
@FlorianH246

Hallo

1.) der übliche ND Filter Einsatz verlängert die Verschlusszeit über die Verwackelungsgrenze es gibt viele Methoden ein Stativ zu ersetzen (Gimball, Kettenstativ, Tischstativ, Holzschraube, Schraubzwinge, Steckspiess, Einbein)

2.) der unübliche Einsatz ist wen man bei hellen Motiven mit maximaler Offenbelnde freistellen will/muss aber die Verschlusszeitenreihe nicht so weit runter reicht bzw um bei Video auf die optimale Shutterzeit zu kommen. Profi Videokameras haben eingebaute ND Filter und/oder einen Sektorshutter

 eine gute Kamera ist mir zu teuer deshalb wollte ich mir ein cpl Filter kaufen. [...] Nun habe ich Videos und Produkte von k&f gesehen bei denen ein verstellbarer nd Filter und ein cpl filter dran ist wann macht etwas mehr Sinn?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ohne zu wissen für was du die Filter überhaupt einsetzen willst, macht keiner von beiden einen Sinn. Gute Fotos bekommt man ehrlich gesagt auch ohne diesen Schnickschnack hin.

Aber zur Frage: ND Filter senken die Helligkeit, sodass die Kamera länger belichten muss. Bei Handys absolut unnötig, weil du Langzeitbelichtungseffekte auch per Software hinbekommst.

CPL Filter mildern Spiegelungen ab. Ziemlich begrenzter Einsatzbereich, z.B. für durch Fenster zu fotografieren, Leute mit Brille oder Seen, wenn man nicht will das sich zuviel drin spiegelt.

Beides sind Spielereien, die man nicht wirklich braucht. Ein gutes Foto lebt in erster Linie mal von dem Auge des Fotografen und ein Stück weit von Bearbeitung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
Welcher wird wann benötigt

also wenn du nicht weisst wofür du einen Filter benutzen musst oder willst, dann brauchst du auch keinen!

Einen Filter benutzt man nur dann, wenn es unbedingt nötig ist. Und dann sollte man eben schon auch genau wissen was man macht - und warum!
Und nicht jeder Filter der an einer vernünftigen Kamera Sinn macht, macht an einem Smartphone auch Sinn!

ein cpl Filter

einen Polfilter nutzt man, um Spiegelungen auf nichtmetallischen Oberflächen zu reduzieren oder zu verstärken. Sowas nutzt man z.B. wenn man durch Glasscheiben fotografieren will an Fenstern oder Autoscheiben zum Beispiel.
Wenn du sowas nicht machst brauchst du auch wahrscheinlich keinen Polfilter.

bei denen ein verstellbarer nd Filter

ein "verstellbarer ND Filter" ist nichts anderes als 2 Polfilter, die man gegeneinander verdreht, so dass sie mit steigendem Winkel mehr Licht blockieren. (Auf der technischen Basis funktionieren z.B. auch die 3D Brillen im Kino)
Im Grunde hast du dann ja mit einem "verstellbaren" ND FIlter auch gleichzeitig einen Polfilter

Einen ND Filter benutzt man um die einfallende Lichtmenge zu reduzieren.
Das macht man entweder, weil man die Blende weit öffnen will z.B. um weniger Schärfentiefe zu bekommen (macht bei einem Smartphone also schon mal absolut keinen Sinn) oder weil man eine lange Belichtungszeit will, das macht nur in wenigen Situationen Sinn, wenn man z.B. bei strahlendem Sonnenschein die Leute die vorbeilaufen etwas verwischt haben will oder im untersten Amateurbereich ist das "fließendes Wasser verwischen" oder ähnlicher Quatsch noch verbreitet. Macht aber nur dann Sinn, wenn du auch eine App benutzt bei der du manuell eine lange Belichtungszeit an deinem iPhone einstellen kannst bzw. generell die Belichtung selbst komplett einstellen kannst. Wenn du nur mit der normalen Kamera App knippst dann brauchst du auch keinen ND Filter weil er dir dann nur vollkommen sinnlos Licht weg nimmt und dein iPhone das mit einem stärkeren Rauschen im Bild beantwortet.

Die verstellbaren Filter sind natürlich variabler im Einsatz, da du sie an deine Bedürfnisse anpassen kannst und mit keinem festen Wert verbaut sind.
Ein ND Filter kann schon einiges machen, da brauchst du allerdings auch eine ordentliche Foto-App, die dir erlaubt, all deine Einstellungen manuell vorzunehmen.
Da kann ich für's iPhone "Filmic Firstlight" empfehlen. Ist kostenpflichtig, lohnt sich aber meiner Meinung nach total, da du dort wirklich alle wichtigen Infos auf dem Bildschirm hast und auch wirklich jedes kleinste Detail einstellen kannst.

Erst, wenn deine Kamera auf Softwarebasis dazu fähig ist, dass du selbst die Eigenschaften des Fotos einstellen kannst, macht solch eine physikalische Anpassung Sinn.

Kommt darauf an, was du machen willst.

Polfilter brauchst du überall dort, wo du Spiegelungen hast, und ND Filter für Langzeitbelichtungen, wie um z.B. Wasser glatt zu ziehen.

Letztendlich musst du dir die Frage also selbst beantworten.