Mutter ständig Ausnahmezustand?
Hey,
Meine Mutter ist eine sehr komplexe Persönlichkeit.
Seitdem sie unter Fibromyalgie leidet herrscht Zuhause ständig Ausnahmezustand.
Ich muss mir jeden Tag mehrfach anhören, was sie alles nicht mehr genießen kann im Leben und wie sehr sie alles hasst
Sie hält kaum noch was aus. Als Beispiel: ein Nachbar redet abends in seinem Garten mit einem Freund. Sie stört sich so enorm daran, weil sie das Reden stört wenn sie ihre Ruhe haben will, dass sie sich ständig darüber und über die Welt beklagt.
Sie ist einfach super aggressiv. Ich habe noch einen kleinen Bruder und jeden Tag flippt sie vollkommen aus. Ich ertrage es kaum noch, wenn sie meinen Bruder so anschreit und ihm sagt er soll ihr jetzt nicht auf die Nerven gehen.
Ich darf kaum noch sagen, was mir Spaß macht oder sonstiges. Wenn ich ihr von meinen Häkelnprojekten erzähle, muss ich mir jedes mal anhören, dass sie wegen ihrer Erkrankung ja nicht mehr häkeln kann und dann fängt das gleiche deprimierte Gespräch über das schlimme Leben wieder an.
Mich belastet das wirklich sehr. Ich kann mich kaum noch mit meiner Mutter unterhalten und vermeide Gespräche mit ihr. Es endet einfach immer darin, dass sie mir versucht zu erklären dass das Leben scheiße ist. Wenn ich ihr erzähle dass ich endlich einen neuen Job habe, erzählt sie mir, dass sie nicht mehr arbeiten kann weil sie im Arsch ist und dann fängt es wieder an.
Sie redet über nichts anderes mehr als über ihr Leid. Einerseits habe ich Mitleid, aber ich weiss mir auch nicht zu helfen. Ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner, oder sehe ich das falsch?
2 Antworten
Der Leidensdruck bei Menschen mit Fibromyalgie ist hoch, da die Symptome nicht nur körperlich belastend sind, sondern auch das alltägliche Leben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Das Verständnis und die Unterstützung von Angehörigen und Freunden für Menschen mit Fibromyalgie für die Bewältigung der Symptome ist von großer Bedeutung.
Im Zentrum des Syndroms stehen chronische, also über mehrere Monate bestehende, Schmerzen in mehreren Körperregionen, ein gestörter oder nicht erholsamer Schlaf und Müdigkeit bzw. vermehrte Erschöpfbarkeit. Eine Studie der Deutschen Fibromyalgievereinigung ergab als häufigste Beschwerden Gelenk- und Muskelschmerzen an wechselnden Orten sowie Rückenschmerzen, Morgensteifigkeit, „Zerschlagenheit“ und morgens das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben, sowie Müdigkeit, geringe Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit.
Das Fibromyalgiesyndrom geht häufig mit einer Depression einher. Zwischen 62 und 86 % der Patienten zeigen im Laufe ihres Lebens Anzeichen einer Depression. Insbesondere bei den berichteten kognitiven Einschränkungen (wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen) ist unklar, inwieweit sie auf Depressionen, Ängste oder unerwünschte Nebenwirkungen verwendeter, im zentralen Nervensystem wirkender Medikamente zurückzuführen sind.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgie
Jeder Mensch reagiert anders auf Schmerzen, erst recht auf andauernde ohne Aussicht auf Besserung oder gar Heilung. Für eine gesunde Person ist dies kaum nachvollziehbar.
Bestimmt sind die Begleitumstände für eure Familie nicht schön, doch du möchtest sicherlich nicht mit deiner Mutter tauschen.
Alles Gute für euch!
Option 1
Überrede sie zu einer kur zum auskurieren und entspannen, die Leute wissen was sie tun
Option 2
Bleib ruhig und erkläre ihr, dass es dein Leben ist, sie nicht das Recht hat es dir schlecht zu reden oder dich negativ zu beeinflussen, im Gegenteil, sie ist deine Mutter, sie muss hinter dir stehen. Erklär ihr das ohne laut zu werden, dann weiß sie dass du es ernst meinst. Kannst sie auch einfach anlächeln wenn sie nächstes mal schreit, und dir denken mir egal, weil es eh nicht stimmt
Lg