Mutter redet Kinden ein, dass es ihnen schlecht geht wenn sie zum Papa gehen. Was tun?
Hallo Ihr Lieben!
Ich habe eine sehr gute Freundin. Sie hat einen relativ neuen Freund (sie sind 3 Jahre zusammen). Bisher war es immer so, dass die Kinder ihres Freundes sie wirklich mochten und sie liebten. Letzte Weihnachten, fing die große (13) an, sich zurückziehen. Irgendwann redete sie mit ihr und da kam zum Vorschein, dass sie wohl psychische Probleme hat. Sich ritzt und therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Die große kann sie und ihren Papa nicht mehr leiden. Kommt nicht mehr und ignoriert sie. Was ich zuerst sehr merkwürdig fand, weil das Verhältnis eigentlich so richtig perfekt war. Jetzt fing die kleine (8) auch an das sie zwar zum Papa möchte, aber nicht mehr dort schlafen möchte. Nachdem sie sich zusammen gesetzt haben, kamen erst widersprüchliche Aussagen, bis das Kind schließlich anfing zu weinen und erzählte, dass die Mutter ihr sagt, dass sie Bauchweh bekommt wenn sie zum Papa geht und ihrer Gesundheit schaden würde und daher wäre es besser nicht mehr zum Papa zu gehen. Die Mutter hat ebenfalls zu der kleinen gesagt, entweder geht sie zum Therapeuten oder sie muss ins Krankenhaus. Sie erzählt ihr ebenso, dass die kleine immer ganz anders wäre wenn sie von Papa kommt. Sie wäre wütend und es wäre schwer mit ihr zu reden. Die kleine meinte, dass sie das gar nicht so sieht. Sie ist nicht wütend, ihr geht's nicht schlecht und sie ist sehr gerne beim Papa. Die kleine hat aber extreme Angst, dass Mama es erfahren könnte das die kleine das erzählt hat. Sie mussten der kleinen Versprechen der Mama nichts zu erzählen. Ich bin schockiert. Zum einen denke ich, dass die Mutter das bei der großen schon so gemacht hat und jetzt bei der kleinen anfängt. Ich finde es ebenso schlimm, dass die kleine so gerne zum Papa geht, aber Angst hat krank zu werden, außerdem finde ich die Angst vor der Mutter extrem. Ich finde, dass die Mutter ihre Kinder psychisch fertig macht und kann es nicht verstehen. Ich verstehe die Angst der Mutter oder gar Eifersucht, aber das sie anfängt ihre Kinder so leiden zu lassen und sie derart krank macht, kann ich nicht nachvollziehen. Erst dachte ich an Münchhausen Syndrom, aber laut Psychiater wäre es eher Eifersucht und Rache der Mutter. Wie kann man so sein? Wie kann man seine Kinder so quälen? Wie kann man sein eigenes leid vor die Kinder stellen? Die Mutter erzählt den Kindern auch das ihr Vater ein Alkoholiker wäre und gewalttätig. Dies erzählt sie auch beim Jugendamt und dem Gericht. Als die kleine geweint hat, war ich dabei und das hat mir das Herz zerrissen. Was kann man da tun? Hat jemand eine Idee? Meine Freundin meinte, sie kann die Mutter nicht darauf ansprechen oder überhaupt das Risiko eingehen das die Mutter erfährt was die kleine gesagt hat, weil die kleine dann alles ab kriegt und die kleine dann nichts mehr erzählt. Sie möchte das Vertrauen der kleinen nicht missbrauchen. Ich finde aber das da auf jeden Fall was getan werden muss. Aber was?
jugendamt vllt?
War auch miene Idee, aber laut meiner Freundin, würden sie nichts unternehmen. Sie sprechen mit der Mutter, sie sagt das es nicht stimmt und gut und die kleine bekommt Ärger.
Hat der Vater auch das Sorgerecht? War er mit seiner Ex verheiratet?
Ja sie sind auch noch verheiratet. Die Scheidung ist noch nicht ganz durch. Die Verhandlung wird ständig verschoben. Der Vater hat das Sorgerecht.
Es handelt sich um die Kinder ihres Freundes. Stellt sich die Freundin zwischen ihren eigenen Freund und seine Kinder?
Nein gar nicht. Im Gegenteil. Die Freundin kümmert sich immer erst um die Kinder und macht viel mit ihnen und versucht den Papa immer mit einzubringen.
6 Antworten
Ich weiß nicht was man da macht. Schau ich bin ein (erwachsenes) Kind zweier Eltern, die diese Tour seit ich ein Kind bin an mir abziehen. Beide sagen mir wie schlecht der jeweils andere mir angeblich tut. Diese Instrumentalisierung von Hass und Rache ist normal bei getrennten Eltern. Bei Kindern ist das schrecklich, denn als ich noch ein Kind war, habe ich das wirklich geglaubt und es hat mein Verhalten beeinflusst. Keinem Kind sollte sowas angetan werden. Aber was willst du tun? Meistens geht dem schon eine lange Historie an emotionaler Gewalt voran. Und da ist auch schon niemand eingeschritten. Nunja als Außenstehender würde ich vor allem mit beiden Eltern ein ernstes Wort reden, dass das was sie tun, schlichtweg falsch ist. Es ist moralisch falsch so etwas zu tun. Kinder sind unschuldige Seelen und lassen sich leicht manipulieren.
Wenn das nichts hilft, wird es schwierig. Das Jugendamt wäre sicher trotzdem eine Anlaufstelle, bild dir nicht vorher schon ein, was die angeblich machen oder nicht machen, so dumm sind die nicht, die haben ein gutes menschliches Gespür. Die Drohungen der Mutter scheinen mir auch eine Aggression gegen das Kind zu sein. Man sollte schon einschreiten und dem ganzen etwas Einhalt gebieten. Endlos Spielraum ist da aber nicht, so ist unser Staat geregelt. Eltern können ihre Kinder hinter verschlossenen Türen teilweise echt mies behandeln und nichts wird getan.
Dann hast du es richtig gemacht, richtig erkannt. Die Beziehung zwischen zwei Menschen ist immer was besonderes. Über dritte schlecht reden ist nie gut.
Das ist schon krass, finde ich. Wenn das alles so stimmt, ist es eigtl emotionaler Missbrauch. Habt ihr mit der großen denn auch mal gesprochen ob die Mama ihr sowas gesagt hat?
Ja mit der großen wurde auch gesprochen. Erst war sie sehr zurückhaltend und dann hat sie gesagt, dass sie sich unwohl bei Papa fühlt weil er ein Alkoholiker ist. Der Schock war groß. Da haben sie die Große gefragt wie sie darauf kommt und sie meinte, dass Mama und die Freunde von Mama das sagen und das Papa gewalttätig wird wenn er betrunken ist. Dann wurde die Große gefragt, ob sie Papa schon mal betrunken gesehen hat oder gewalttätig und sie verneinte. Dann wurde lange mit ihr gesprochen und alles war gut. Die Große ist wieder gerne gekommen und war nicht mehr so zurückgezogen. Dann von heute auf morgen wollte sie nicht mehr kommen. Da hatte der Papa mit ihr per Telefon geschrieben und die Tochter meinte dann das sie Depressionen hat und eine Auszeit braucht. Auf die Frage von was eine Auszeit, wurde nicht mehr reagiert. Der Vater hatte dann mehrere Nachrichten hinterlassen und die Freundin vom Vater auch. Da kam dann von der Mutter eine Nachricht, dass die Tochter nicht gezwungen ist zu antworten und der Freundin des Vaters schon mal gar nicht. Es würde der Freundin nichts angehen und dann wurde die Freundin blockiert per Telefon. Der Vater hatte dann noch paar mal geschrieben, aber dann hat die Tochter gar nicht mehr gelesen und völlig ignoriert. Die Kleine erzählte dann, dass die Große den Papa und die Freundin hasst. Zwei Monate danach, hieß es dann, dass die Kleine auch nicht mehr zum Papa möchte. Die Kleine hat auch erzählt, dass die Mama und die große Schwester auf sie einreden. Das ist schlimm. Richtig schlimm.
Solche Fälle sind gar nicht mal so selten.
Kinder werden viel zu oft für den Streit der Eltern instrumentalisiert.
Als Außenstehender kannst du gar nichts machen.
Schwierig ist die Sache für den Vater, denn der sollte hier deutliche Worte finden und der Mutter klarmachen, dass sie hier ihre eigenen Kinder schädigt.
Als das mit der großen anfing, hatte der Vater mit der Mutter gesprochen und ihr gesagt, dass sie aufhören soll, die Emotionen an den Kindern auszulassen. Da hatte sich die große gemeldet auf aggressive Art und Weise. Das war richtig schlimm. Das wollen sie bei der kleinen jetzt nicht auch noch so machen. Ich verstehe auch gar nicht, warum man zu seinem Kind rennt und erzählt sobald es mal einen Konflikt mit dem Vater gibt.
Das ist ein Konflikt zwischen den Eltern, in dem die Kinder als Waffe instrumentalisiert werden.
Ich kenne das nur zu gut aus der Zeit meiner eigenen Scheidung. Ganz schlimm war es, als ich wieder eine neue Partnerin an meiner Seite hatte.
Glücklicherweise haben meine Kinder das rechtzeitig durchschaut.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das als betroffener Vater eine ganz schwierige Situation ist. Ich konnte das Problem glücklicherweise durch klare und sachliche Kommunikation lösen.
Ja das wurde auch erst richtig schlimm als der Vater eine neue Partnerin hatte und die Kinder sie liebten. Sie wollten lieber wegen ihr kommen als wegen ihrem Vater. Das war wirklich süß. Aber die Partnerin hat auch immer dafür gesorgt, dass kein schlechtes Wort über die Mutter in Gegenwart der Kinder fällt. Sie hat den Kindern immer gesagt was sie für eine gute Mutter haben. Ich wüsste nicht ob ich das auch so könnte, aber finde es richtig schön. Die Mutter kann doch froh sein, dass sie so darauf achtet. Ich kenne Beziehungen, da werden die Partner gegenseitig so richtig schlecht gemacht. Bei der großen ist jede Hoffnung verloren. Von heute auf morgen hat sie ihren Vater und die Freundin gehasst und besucht wöchentlich einen Therapeuten. Den gleichen den die Mutter auch besucht. Die kleine soll jetzt auch zu diesem Therapeuten, aber sie möchte gar nicht. Sie möchte zum Papa, aber die Mutter redet ihr ein, dass es ihr gestreichelt schadet. Immer wenn die kleine Bauchweh, Kopfweh oder ähnliches hat, redet die Mutter ihr ein, dass der Vater schuld daran wäre. Die kleine hatte auch erzählt, dass im Hort fasching gefeiert wird und sie wollte als Einhorn gehen. Sie war total aufgeregt und hatte sich richtig darauf gefreut. Als sie dann vom Papa gefragt wurde wie es denn war, hat sie erzählt das sie nicht gehen durfte. Mama hat gesagt, dass Papa es wohl nicht gut findet und um Ärger zu meiden, lässt sie die Kleine lieber Zuhause. Da hat sie wohl auch geweint. Mal davon abgesehen, dass die Kleine die Schule verpasst hat, hat sie den Vater so schlecht gemacht nur um ihren Egoismus zu befriedigen. Die Gefühle des Kindes waren ihr egal. Das Einhornkostüm dann auch noch in ihrem Zimmer aufzuhängen damit die Kleine auch wirklich immer wieder daran erinnert wird, ist meiner Meinung nach unmenschlich.
Die Mutter redet ihr ein das es ihr gesundheitlich schadet nicht gestreichelt. Entschuldigung.
Wie gesagt. Hier hilft nur klare Kommunikation. Auch und vor allem den Kindern gegenüber.
So leid es mir tut aber das ist purer und brutaler Scheidungskrieg der auf den Rücken der Kinder ausgetragen wird. Hier wird auf das wichtigste herumgetrampelt:
Auf die Physe, Seelen und Gefühle der Kinder. Brutal Verantwortungslos los und ohne jeder Rücksicht auf Verluste.
Ja ich stehe zu dieser Aussage: Das ist für mich eine Seelische Geistige Vergewaltigung der Kinder.
Jeder Vater, auch manche Mutter wird mir Recht geben. Denn auch ich bin ein entsorgter Vater.
Hier kommt mir auch die Dokumentation von Dougas Wolfsperger „Der Entsorgte Vater“ in den Sinn.
Ebenso der Song von Andrea Jürgens von 1978:
Andrea Jürgens - Und Dabei Liebe Ich Euch Beide (Lyrics) - YouTube
sagt sehr viel über das große innerlich Leiden der betroffenen Kinder.
Doch: Hier hilft kein Fluchen und kein Beten. Kein Richter und kein Jugendamt wenn ein Elternteil seinen bzw. ihren Krieg auf den Rücken und der Seele der Kinder austragen.
Wann hört man damit auf die Kinder als Waffen gegeneinander zu verwenden. Sie sind doch das Wertvollste Gut was es gibt.
Denn Kinder lieben beide Elternteile!
Das sehe ich ganz genauso. Das ist seelischer Krieg. Vergewaltigung trifft es gut. Ich sehe es als Misshandlung.
Ihr müsst euch vorstellen wie grausam es war bei dem Gespräch dabei zu sein. Das Gespräch war sehr behutsam und die Worte für das Kind sind vom Papa sehr gewählt gewesen. Das Kind war so verunsichert und hat sich die Tränen verkniffen wie sie konnte. Das ging natürlich nicht immer und sie weinte los. Bei jeder Antwort hat sie überlegt was sie sagen sollte, bis es aus ihr brach das die Mutter das Kind seelisch missbraucht. Ich habe nächtelang nicht geschlafen weil es mir das Herz bricht.
…. Ich habe nächtelang nicht geschlafen weil es mir das Herz bricht. ….
Ich kenne das nur zu gut und kann mich auch in dich versetzen.
Es ist richtig Bösartig was da abgeht.
Daher melde dich mal bei
an. Vielleicht findest du Tipps und Hilfe.
Ich hatte die exakt gleiche Situation, bei mir hat das Gespräch mit dem Jugendamt geholfen. Als meine Tochter sagte, "Mama möchte nicht das ich zu Papa gehe", gab es eine entsprechende Meldung ans Familiengericht und drei Wochen später ein "Gespräch" der Familienrichterin mit meiner Ex.
Danach war Kooperation auf ganzer Linie angesagt. Sehr viel später habe ich von unserem Familiencoach erfahren, dass die Richterin meiner Frau ein Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung angedroht hat, wenn jetzt nicht langsam Ruhe mit ewig Stress machen ist.
Ich danke vielmals für die Antwort. Es gab nun mittlerweile ein Gespräch mit dem Jugendamt, wo die Mutter abgestritten hat irgendetwas dergleichen gesagt zu haben. Die große hat zur Mutter gehalten und meinte wohl, dass die Mutter nicht schlecht redet und die kleine hatte Angst was zu sagen. Daher wurde die Mutter zwar belehrt das sie nicht schlecht über den Kindesvater reden darf, aber macht es trotzdem noch und das Verfahren wurde eingestellt. Also war der Weg zum Jugendamt völlig sinnfrei und ich kann nicht verstehen, wie man die Angst bei der kleinen in den Augen sehen kann, aber nicht reagiert oder der Sache etwas länger nachgeht.
Zum einen muss ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut was du erleben musstest.
Ich habe das bei meinem Kind gesehen. Sein Vater sehr gewalttätig. Aber nur mir gegenüber. Zu seinem Kind war er ein sehr guter Vater und ich konnte mein Kind ohne Bedenken zu ihm gehen lassen. Eines Tages wollte er nicht mehr zum Vater, was ich gar nicht verstanden habe. Ich habe ihm erklärt, dass er zum Papa gehen kann und sollte er wirklich wieder nach Hause wollen, könnte ich ihn ja abholen. Aber er wollte nicht. Ein Jahr später, ist er zusammengebrochen und erzählte mir unter Tränen, dass er seinen Papa lieb hat und vermisst, aber alle (Oma, Opa, Onkel, Tanten) ihm gesagt hatten, dass der Papa extrem gefährlich ist und böse und und und. Da hat mein Kind sich nicht mehr getraut zum Papa zu gehen. Ich war schockiert. Ich habe meinem Kind erklärt, dass das was ich mit Papa habe, überhaupt nichts mit ihm zutun hat und er sein Papa lieben soll. Was andere sagen ist total egal. Dann habe ich allen verboten, vor dem Kind über den Papa zu reden. Mein Kind hat mir auch erzählt, dass ihn das richtig schlimm belastet hat und es ihm richtig schlecht ging. Sowas macht einen doch krank. Als ich das von den Kindern erfahren habe und die kleine weinen gesehen habe, musste ich daran denken und wie schrecklich es für die kleine ist. Sie will zum Papa, aber traut sich nicht. Wer weiß wie viele Menschen auf sie einreden. Am Ende redet der Papa ja auch auf sie ein. Zwar auf eine liebe Art und er erklärt ihr dass er sie liebt und sie jeder Zeit kommen kann, aber auch das er traurig ist wenn die kleine nicht da ist. Dann hat die kleine auch geweint. Sie möchte ja nicht das der Papa traurig ist. Also ich finde das so schrecklich. Ich kenne mich mit dem Jugendamt nicht so gut aus, ich höre nur immer das es nichts bringt da zu reden.