Muss man Leistung bringen um Teil einer Familie zu sein?

9 Antworten

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Dein Wert bestimmt sich nicht durch LEistungen. Aber das soziale Miteinander bestimmt sich daran.

Alles, was du innerhalb der Familie nicht tust, erwartest du, dass es von anderen erledigt wird. Warum sollten andere deinen Dreck wegräumen?


Maulwurf119 
Fragesteller
 17.06.2023, 20:48

Sollen sie nicht. Es geht mir nur darum ob man erst Teil einer Familie ist, wenn man etwas macht. Also wenn man Leistung erbringt?

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Rendric  17.06.2023, 20:50
@Maulwurf119

Nein, meine Babys gehören auch schon zur Familie, auch wenn sie mehr Arbeit machen, als sie leisten können. Wert misst sich nicht an Leistung. Liebe ist bedingungslos.

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Wenn Du fragst: "Muß ich erst etwas leisten, um ein Teil einer Familie zu sein?" Dann sage ich als Mutter eindeutig "Ja!"

Ein Familienverband lebt von der Mithilfe aller. Je mehr Hände anpacken, desto besser geht es der ganzen Familie.

Ein Kind welches sicher laufen kann, will helfen beim Tischdecken, beim Gemüseputzen, beim Kochen, beim Abwaschen, bei der Gartenarbeit, beim Putzen, bei handwerklichen Arbeiten… Das ist ein ganz natürliches Bedürfnis eines Menschenkindes innerhalb der Familie. Dummerweise bremsen hier viele Eltern ihre Kinder aus und nehmen ihnen die Dinge aus der Hand. Fundamentaler Fehler!

Früher war es eine Selbstverständlichkeit, daß Kinder auf dem Hof mit anpackten, schließlich mußte mit der Hände Arbeit das Überleben gesichert werden. Jede Hand wurde da gebraucht. Egal ob es um den Gemüsegarten, das Hüten der Gänse, Ziegen, Schafe oder das Holzhacken und Holzstapeln ging. Jedes Kind hatte da seinen Aufgabenbereich, es fühlte schon früh die Verantwortung für das Überleben der Familie. Es fühlte sich gebraucht und wichtig; es hatte seinen Platz in der Familie.

Ein Kind braucht seinen Platz, seine Berechtigung, seinen Status in der Familie. Eltern sollten jedem Kind die Möglichkeit dazu geben. Das Kind lediglich auf Schule und Hausaufgaben zu beschränken ist in meinen Augen falsch und kurzsichtig. Schließlich hängt auch das Selbstwertgefühl des Kindes mit seiner Leistung innerhalb der Familie eng zusammen.

Deshalb kann ich absolut nicht verstehen, wie man zu der Aussage kommen kann: "Ich dachte immer man hat in einer Familie einen Wert ohne etwas dafür tun zu müssen." Wenn Du innerhalb einer Gemeinschaft lebst, ist das gesamte Zusammenspiel doch immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen und hat mit dem "Wert" eines Menschen erst mal gar nichts zu tun. Jeder tut das Seine, nach seinem Vermögen, nach seiner Befähigung.

Für mich hört sich das so an, als ob Du Dich auf Deine faule Haut legen und andere für Dich arbeiten lassen willst.


Maulwurf119 
Fragesteller
 17.06.2023, 21:18

Klar muss man etwas tun. Aber für mein Empfinden definiert sich der Platz in einer Familie nicht darüber wie viel man geleistet hat

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tachyonbaby  17.06.2023, 21:30
@Maulwurf119

Dann geht es Dir eher um eine rein rhetorische / prinzipielle / philosophische Frage?

Und doch, der Platz / der Status innerhalb der Familie definiert sich ganz stark nach der Leistung. Wie gesagt, hängt davon auch ein gesundes Selbstwertgefühl des Kindes ab. Bekommen Kinder von ihren Eltern mehr, als sie selbst zu leisten vermögen, dann ergibt sich ein Ungleichgewicht.

Also ich wundere mich nicht, wenn Kinder gegen die Eltern revoltieren und Mißtrauen hegen, wenn sie von ihren Eltern soviel mehr bekommen, als sie selbst geben dürfen. Dabei können Eltern ihrem Kind nicht befehlen, den Rasen zu mähen oder abzuwaschen. Das Kind muß selbst herausfinden, wie es seinen Beitrag leisten kann. Wenn es nicht selbst gewählt hat, dann ist es ja nicht SEIN Beitrag, sondern die Eltern üben die Kontrolle darüber aus.

Ein Kind, daß seinen Eltern aus freier Entscheidung hilft und als Entlohnung ein Lächeln, ein Dankeschön bekommt, fühlt Stolz, fühlt Kompetenz und es fühlt Sicherheit. Es ist ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden. Deshalb begehen ja viele Eltern - vor allem Mütter - den Fehler, ihre Daseinsberechtigung aus dem „Gebrauchtwerden“ zu ziehen und halten deshalb ihr Kind in Unselbständigkeit.

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Eigentlich sollten das Kooperationbedingungen sein (jeder trägt etwas zum Haushalt bei), aber wenn man schon fragt: "Muss", dann gibt es auch dazu ein Gesetz:

"§ 1619 Dienstleistungen in Haus und Geschäft.

Bei unter 12 jährigen Kindern hält die Rechtsprechung 3,5 - 7 Stunden in der Woche für zumutbar. Bei Kindern ab 14 Jahren kann die Hausarbeit gern mindestens 7 - 8 Stunden wöchentlich betragen.


Maulwurf119 
Fragesteller
 17.06.2023, 20:35

Die Frage ist nicht gewesen ob man verpflichtet ist als Kind zu helfen. Die Frage war ob der Wert und ob man zu einer Familie gehört darüber bestimmt wird, dass man Leistung erbringt. Das ist eher eine Philosophische Frage... Keine Rechtliche!

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Danny59  17.06.2023, 20:39
@Maulwurf119

Man gehört auf jedem Fall zur Famile, aber das Zugehörigkeitsgefühl könnte (wenn gar keine Leistung erbracht wird) darunter leiden, da man dann sehr leicht (und zurecht) als Parasit angesehen wird. Auch hier (wie in jeder Beziehung) gilt: Geben und Nehmen. Niemand fühlt sich gerne ausgenutzt. Biologisch gehörst du also in jedem Fall zur Familie, aber auf allen anderen Ebenen....

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Grundsätzlich hat jeder etwas zur Familie beizutragen.

Stell dir vor wie unfair es ist, wenn die einen alles machen und andere die Annehmlichkeiten genießen, ohne einen Finger krumm zu machen.


Maulwurf119 
Fragesteller
 17.06.2023, 20:02

Klar, aber ist eine Familie nicht etwas für das du keine Leistung erbringen musst nur um einen Wert zu haben?

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Das musst du mit deiner Familie ausdiskutieren. Persönlich sind mir solche Wertvorstellungen unbekannt. Ich liebe mein Kind bedingungslos. Freue mich über Erreichtes, aber nur unter der Prämisse, dass es glücklich ist. Warum und wie, ist seine Sache.


Loka95  17.06.2023, 20:02

Bedingungslos finde ich eher ungut. Denn das bedeutet dein Kind könnte dich auch bespucken und verprügeln, schwere Straftaten begehen und so weiter und dennoch würdest du ihn so sehr lieben, als wäre er / sie hilfsbereit, freundlich, respekt- und liebevoll.

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Maulwurf119 
Fragesteller
 17.06.2023, 20:04
@Loka95

Ist es nicht genau das was sich Tugend nennt. Über dem zu stehen was einen verletzt und die Person trotzdem lieben. Das heißt ja nicht, dass man es gut finden muss. Lieben kann man ja trotzdem

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LeckermaulVK  17.06.2023, 20:04
@Loka95

Ich bin von schlichtem Gemüt. Du darfst gerne Bedingungen stellen 😁 😁 Mein Wunderkind kenne ich und nicht du.

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Loka95  17.06.2023, 20:05
@LeckermaulVK

Ich unterstelle deinem Kind nichts 🤔 Es geht nur um das "bedingungslos".

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LeckermaulVK  17.06.2023, 20:08
@Loka95

Das war doch aber individuell auf mein eigen Fleisch und Blut bezogen, das ich zu einem wundervollen Menschen erziehen durfte und nicht auf den Prügelnazi von gegenüber. Und das sei mir wirklich benommen.

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