Motorrad Fahren Tödlich?
Ich (M/18) wollte jetzt langsam meinen Führerschein machen, sowohl Auto, als auch Motorrad. Da ich Motorräder liebe. Meine Mutter will das aber nicht, sie meint das ich mich damit totfahre. (Und außerdem zu viel Geld kostet, obwohl ich das Geld dafür hätte) Meine Ältere Schwester sagt auch das ich am Ende in einem graben liege und das ich spinne. Hab denen gesagt das sowas auch im Auto passieren kann. Dazu haben sie nix gesagt. (Nur Jaund)
Jetzt wollte ich fragen wieso meine Familie so ist? Ich wäre der einzigste in der Familie mit einem Motorrad Führerschein, mein Vater meinte früher das ich ihn ja mal später mitnehmen könnte. (Um eine Runde zu drehen)
11 Antworten
Ja klar ist Motorradfahren riskanter als Autofahren, und natürlich ist man auf dem Motorrad schlechter geschützt. Da reicht ein einziger Blick auf die Statistik.
Das liegt zum Teil auch daran, dass man aufgrund der fehlenden Knautschzone natürlich mehr Fehler von Autofahrern ausbaden muss, die im Allgemeinen wesentlich stärker dazu neigen, überhaupt Fehler zu begehen.
Das muss man als Motorradfahrer einfach akzeptieren und sich entsprechend verhalten, nicht zuletzt durch wesentlich mehr Training und Übung auch lange nach dem Führerschein, oder man muss es eben einfach lassen.
Daran ändern auch sämtliche modernen Fahrerassistenzsysteme einschließlich Kurven-ABS und dergleichen nur sehr sehr wenig.
Hallo,
erstmal zu deiner Hauptfrage: Ja, Motorradfahren kann tödlich sein. Zumindest ist das Risiko höher als beispielsweise beim Auto.
Da deine Familie keinerlei Erfahrungen mit Motorradfahren hat, bis auf das was sie aus den Nachrichten und co mitbekommen, können sie das meiner Meinung nach nicht richtig einordnen.
Worüber wird denn berichtet? Keiner schaut sich einen Artikel an bei dem es heißt: Zig Millionen Motorradfahrer fahren umsichtig, vorausschauend und halten sich an die StVO.
Nein, das würde keiner lesen. Man bekommt nur mit, wenn es wieder einen schweren Unfall mit Motorrädern gegeben hat oder wenn Raser unterwegs waren.
Davon mal abgesehen, dass diese Raser den Ruf aller Motorradfahrer in den Dreck ziehen...
Klar kommt es auch mal zu kniffligeren Situationen, bei denen man auch oft selbst nicht schuld ist (z.B. wenn man von Autofahrern unterschätzt wird). Wenn man sich aber an die Geschwindigkeit hält und aufmerksam fährt, kann man solche Situationen oftmals schon erahnen und darauf reagieren.
Der Großteil der Motorradfahrer ist auch so vernünftig und kann sowohl die Farbahn als auch die anderen Verkehrsteilnehmer lesen. Dennoch besteht ein restrisiko, dem du dir bewusst sein solltest.
Ich bereue es auf jeden Fall nicht meinen Motorradführerschein gemacht zu haben und würde ihn immer wieder machen.
LG Schurzi21
Ja, Motorradfahren ist sehr gefährlich. Unfälle mit Schwerverletzten oder Todesfolge sind deutlich häufiger als mit dem Auto.
Meine Eltern waren ebenfalls besorgt, weshalb ich den Schein erst machen konnte, als ich finanziell unabhängig von ihnen war. Um ihnen die Sorge etwas zu nehmen, fahre ich immer mit Schutzkleidung inkl. Airbag und mache regelmäßig Fahrtrainings. Eine defensive und vorausschauende Fahrweise ist auch Gold wert.
Wenn ich wieder zu Hause angekommen bin, schreibe ich ne kurze WhatsApp und alle sind beruhigt. Mir bricht dabei kein Zacken aus der Krone und meine Eltern können ruhig schlafen.
"Relativ normale" Reaktion einer (nichtfahrenden) Familie.
Natürlich macht sich die Familie sorgen, zumal die Nachrichten, welche über Motorradfahrer berichtet werden oftmals mit schweren Unfällen zutun haben.
Du selbst solltest dir aber klar sein und dies auch dementsprechend rüber bringen, dass dir beim Motorradfahren jeglicher "Käfig" drumherum fehlt und das du dein bester Schutz bist.
Bei gewissenhaften Fahren und vernünftigem Umgang mit Schutzkleidung (sprich: nicht nur Billig sondern auch ordentlich beraten lassen) ist das Motorradfahren nicht gefährlicher als rasenmähen.
Fahre jetzt selber seit 4 Jahren und arbeite in einem Motorrad Bekleidungsgeschäft.
Daher auch die Anmerkung Günstig bedeutet nicht gleich schlecht und teuer nicht gleich gut. Wichtig ist, dass die Klamotten dir gut Passen, die Protektoren richtig sitzen und die Klamotte deinem Anwendungsgebiet stattgibt.
Motorradfahren ist und bleibt gefährlich, gar keine Frage. Ich war in einem ähnlichen Situation. Ich bin in einer Motorradfeindlichen Familie großgeworden. Geld hatte ich keines, verdiente in meiner Lehre 300 DM und mein Vater sponserte nur den 3er. Den Führerschein holte ich dann nach, als ich ausgezogen bin und mein Ding durchzog.
Wenn du als junger Bursche nicht voller Testosteron bist, dann wird Dir das Motorradfahren sogar entgegen kommen. Als Biker hat du einen ganz anderen Blick für den Verkehr, Du wirst Situationen wesentlich früher erkennen und Gefahren frühzeitig erahnen, dass musst du auch, du hast keinen Blechpanzer um dich herum. Sonst bist du ein schnelles Opfer.
Du lernst Dinge wie Lenkimpuls, Blickführung beim Fahren was du beim Auto nicht lernst.Auch nicht Brauchst, aber vielleicht helfen dir diese Argumente deine Familie zu überzeugen. Auch mein Fahrlehrer sagte immer wieder, die besseren Autofahrer sind meist auch Motorradfahrer. Weil sie den Verkehr ganz anders abscannen.
Auch wenn es dir jetzt verwehrt wird, lasse deinen Traum nicht aus den Augen. Motorradfahren ist einfach nur schweinegeil. Nicht-Biker werden es niemals verstehen können.