Mögt ihr Beerdigungen?
Hi, ich war einmal auf einer von meinem Opa... Ich bin froh dass er wollte dass nicht viele dort hin kommen weil es dann noch länger gedauert hätte mit Herzlichem Beileid usw. ... Außerdem fand ich den Raum in dem das statt gefunden hat nicht wirklich Beruhigend oder so...
Ich habe mir heute so aus Ironie gedacht dass ich das meiner Familie ersparen würde und es irgendwie regeln würde dass ich irgendwo in einem Schneegebiet sterben würde wo man mich erstmal nicht findet... (An einer Möglichkeit ohne Selbstmord arbeite ich noch) - Das habe ich auch Klassenkameraden gefragt und der eine meinte wir könnten uns nebeneinander legen 😂😂😂
Also halt nochmal zur Frage: Mögt ihr Beerdigungen? Wenn ja warum? Wenn nein müsst ihr nicht erklären kann ich verstehen...
Vielleicht ist diese Frage auch Dumm weil es bestimmt Leute gibt die Beerdigungen nicht als etwas beschreiben würden was Spaß machen soll oder so...
VG
6 Antworten
Bei Beerdigungen geht es meinst mehr um die Hinterbliebenen, als um den Toten.
Man zeigt durch seine Anwesenheit, egal ob man nun weint oder nicht, dass die Person einem auch etwas bedeutet hat und dass man später persönlich oder gedanklich den Angehörigen beisteht.
Zudem ist es die letzte Chance sich noch mal von der Person körperlich zu verabschieden, früher war es daher ja auch üblicher Beerdigungen mit offenem Sarg zu machen oder die Person bis kurz vorher offen aufzubahren und den Sarg dann zur Beerdigung zu schließen.
Ok, bei Promis oder anderen Berühten ist es untereinander manchmal auch ein sehen und gesehen werden mit Networking. Aber auch bei normalen Leuten ist es teils ganz nett, darüber Leute nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Wie ein normales Familientreffen, nur eben mit traurigem Grund.
Um danach die Stimmung etwas aufzulockern gibt es in der Regel noch ein Kaffeetrinken im Anschluss, bei dem man (neben diversen anderen Themen die sich so ergeben) noch mal über den Verstorbenen spricht und beispielsweise schöne oder lustige Erinnerungen an die Person teilt, um ein wenig aus der Trauer auszubrechen.
Das Thema Sterben und Tod wird seit Jahren bzw. Jahrzehnten allgemein immer mehr zum Tabuthema und die Trauerkultur nimmt immer weiter ab.
Es ist tröstlich, dem geliebten Menschen einen würdigen Ausklang zu organisieren, mit seinen Lieblingsblumen, seiner Musik und Kerzen, in Gedenken und einer Zusammenfassung seines Lebens und Wirkens. Er wird noch einmal gewürdigt und es ist ein feierlicher Moment, ihm den Abschied so schön wie möglich zu gestalten.
Auch für die Trauergemeinde schwingt Trost mit und es ist eine Beruhigung, wenn der Verstorbene dann seine letzte Ruhestätte findet.
Vor Corona gab es immer ein Treffen der Trauergäste, den sogenannten "Leichenschmaus", den ich immer makaber finde, aber auch dieser hat seine Berechtigung, denn es werden noch mal Erinnerungen, Anekdoten an den Verstorbenen wach und das ist dem Abschiedsprozess zuträglich.
Eine rundum schöne Beerdigung ist für den Verstorbenen und die Trauergemeinde wichtig, auf dem traurigen Weg des Abschieds.
Keiner mag Beerdigungungen,weil ein treuer und geliebter Mensch von dieser Welt geht. Wenn meine Oma aber zum Beispiel ohne Beerdigung sterben würde,wäre ich auch traurig.
Danke für die Antwort... Irgendwie hast du mit dem letzten Satz auch ein bisschen Recht ;)
Wer mag schon Beerdigungen? Immerhin ist der Tod der schlimmste Feind der Menschheit.
Aber eine Beerdigung kann etwas Gutes haben — wenn der Mensch dadurch über den Sinn des Lebens zum Nachdenken kommt und für sein eigenes Leben Schlüsse zieht:
“Besser, man geht in das Haus, wo getrauert wird, als in das Haus, wo gefeiert wird, denn das ist das Ende jedes Menschen, und die Lebenden sollten es sich zu Herzen nehmen.“ (Prediger 7:1)
Durch eine Trauerfeier wird jeder zu einer demütigen Selbsteinschätzung ermahnt und dazu angehalten, nicht so zu leben, als könne ihm der Tod nichts anhaben.
Wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden, lassen wir vielleicht einmal von unseren alltäglichen Tätigkeiten ab und konzentrieren uns darauf, wie kurz das Leben doch ist. Das kann uns helfen, es sinnvoller zu gestalten, statt ziellos durch das Leben zu gehen oder es zu verschwenden.
Vielleicht denkt auch manch einer während der Traueransprache über die biblische Hoffnung der Auferstehung nach (Apg. 24:15)? Das könnte ihn Gott näher bringen.
Niemand wird eine Beerdigung "gut" finden. Wenn es sich auch nur um den leblosen Körper einer Person handelt, die früher ebenso lebendig war, wie du es bist, so sollte man ihr eine würdige Bestattung zugestehen. Wie die Beerdigung gestaltet wird, bestimmen meist die nächsten Angehörigen, sofern die verstorbene Person nicht bereits vorher verbindlich darüber verfügt hat.
Danke für diese Ausführliche Antwort :)