Minderwertigkeitsgefühl in Freundschaft?
Ein Kumpel bzw. enger Freund von mir ist jemand, den ich sehr gerne habe. Ich kann mit dem über alles reden und ich habe auch das Gefühl, dass er mich ernst nimmt. Ursprünglich ist es auch ein Arbeitskollege, weshalb ich ihn auch jede Woche sehe. Das Problem ist nur, dass ich mich in der Freundschaft enorm unterlegen fühle. Er hat scheinbar all das, was ich nicht habe, aber gerne haben möchte: Einen sehr engen Freudeskreis, er kann gut mit attraktiven Frauen reden, ist generell sehr offen und spontan. Ich gönne ihm alles wirklich vom Herzen, nur kränkt es mich ungemein, da ich bei so "Real Life" Sachen einfach komplett zurückgeblieben bin und sonst bis auf eine Ausnahme keine Freunde habe. Er hat mich auch schonmal bei sich in der WG eingeladen und ich habe mich auch sehr willkommen gefühlt, aber mir kommt vor, ich werde nie das Gefühl los, dass ich nichts davon zurückgeben kann, da ich nichts zu bieten habe.
Ich würde gerne mal von mir aus die Initiative ergreifen und irgendwas starten. Meine Frage ist, wie ich mit diesem Minderwertigkeitskomplex umgehen soll. Ich schäme mich so hart für mich selbst, für das Leben, das ich zurückgezogen fühle.
1 Antwort
Du hast von Dir und Deinem Leben eine andere Vorstellung als Du es zurzeit lebst. Zugleich lebt Dein Freund Deine Ideal-Vorstellungen und verhält sich sehr wohlwollend Dir gegenüber. Ja, dies ist schon eine sehr schwierige Konstellation, auf die man mit einem Gefühl der Minderwertigkeit reagieren kann.
Aus Deiner Beschreibung geht hervor, dass Dich Dein Freund so nimmt, wie Du bist, und Dich so auch schätzt. Hier liegt der Ansatzpunkt für Dich!: Zu aller erst geht es immer darum sich selbst zu mögen und zu akzeptieren, so wie man halt ist. Nur wenn einem das gelingt, entwickeln sich daraus die nächsten Schritte. Bei den nächsten Schritten, sollte man sich auch nicht an anderen Menschen orientieren, sondern an seinen eigenen Talenten.