Meinung zu Anselm Grün?
Hi. ✌🏻
Ich bin in letzter Zeit häufiger auf den Namen Anselm Grün gestoßen, ein Benediktinerpater, der auch mehrere Bücher verfasst hat.
Die Ansichten zu ihm, die ich gehört und gelesen habe, gegen komplett auseinander. Von "Ein Tiefgläubiger, der wertvolles Wissen vermittelt", bis zu "Ein pseudochristlicher Esoteriker".
Kennt den hier jemand und wie sind eure Meinungen?
6 Antworten
Meine Mutter und Schwester lesen ihn sehr gerne und was sie mir darüber erzählen, hört sich eigentlich immer ganz gut an.
Die Kritik an ihm kommt meist aus dem christlich-fundamentalistischen Lager, für die er dann nicht biblisch genug oder zu katholisch ist. Darauf würde ich aber nichts geben.
Mir sind zumindest immer wieder Zitate von ihm begegnet. Fand ich alles sehr schlecht. Oberflächlich, Wohlfühlchristentum, nicht wirklich glaubenstreu, verweltlicht, diesseitig orientiert. Ich kann bei ihm keinen echten katholischen Glauben erkennen. Zumindest aus dem zu schließen, das ich gelesen habe.
Ein Lügner biblischer Wahrheiten. Für ihn ist der Sühnungstod Jesus am Kreuz nicht notwendig um gerettet zu werden. Das ist klar gegen die Aussage der Bibel:
[Röm 8,32] Gott, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat
In manchem zu weit von dem entfernt, was die Bibel uns lehrt:
In manchen Köpfen schwirrt noch immer die Idee herum, dass Gott seinen Sohn sterben lässt, um unsere Sünden zu vergeben. Doch was ist das für ein Gott, der den Tod seines Sohnes nötig hat, um uns vergeben zu können?
https://theoblog.de/anselm-grun-uber-das-suhneopfer-von-jesus-christus/685/
Das ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens. Mehr dazu hier:
Hier der gesamte Abschnitt, ich finde da wird es deutlicher was er eigentlich meint:
Bei Vorträgen werde ich in der Aussprache immer wieder mit Vorstellungen von Erlösung konfrontiert, die mir weh tun. Da ist auf der einen Seite die Vorstellung von dem blutrünstigen Gott, der den Tod seines Sohnes braucht, um uns vergeben zu können. In manchen Köpfen schwirrt noch immer die Idee herum, dass Gott seinen Sohn sterben lässt, um unsere Sünden zu vergeben. Doch was ist das für ein Gott, der den Tod seines Sohnes nötig hat, um uns vergeben zu können? Ist Gott nicht schon im Alten Testament der barmherzige und vergebende Gott, der vergibt, weil er Gott ist, und nicht, weil sein Sohn für uns stirbt? Viele Menschen wehren sich gegen dieses grausame Gottesbild und lehnen mit dem Gottesbild auch den Gedanken der Erlösung ab. Für sie hat die christliche Erlösungsvorstellung etwas Aggressives und Pessimistisches an sich. Und sie argumentieren, dass sie sich gar nicht erlösungsbedürftig fühlen und dass sie auch keine qualitative Änderung der Geschichte seit dem Tod Jesu erkennen können.
Bin nicht wirklich gläubig, aber finde ihn interessant.
Ich würde Anselm Grün als einen christlichen Mystiker der neueren Zeit abtun. Mystiker haben es an sich, metaphysisch bzw. esoterisch zu argumentieren. Er konzentriert sich auf den fast schon ugs. „buddhistischen“ Kern im Christentum, welcher Askese und Mitgefühl vermitteln möchte.
Einerseits könnte man sagen, ist Grün ein einsamer Rufer in der Wüste, der an längst vergangenes, aufgebrauchtes festhält. Andererseits liegt darin der Charme. Dadurch, dass er seine ziemliche eigensinnige Interpretation mit sich bringt, kann er effektiv den Verlust der Moderne und die damit einhergehende Rastlosig-, und Orientungslosigkeit aufgreifen. Etwas, was säkularen Humanisten fehlt.
Habe aber keine Bücher von ihm gelesen, sondern nur einige Worte, kurze Gedanken und einen Vortrag? Dementsprechend mein Geschreibsel hier mit Vorsicht zu genießen.