Partnerschaft: EIner gläubig, einer ungläubig --> geht das?
Hallo,
angenommen, in einer Partnerschaft ist einer der beiden "normal gläubig" (also egal welche Religion, aber eben nicht fanatisch). Jedenfalls glaubt er, dass nach dem Tod noch irgendetwas ist. Der anderer Partner wiederum glaubt an nichts, d.h. er denkt, dass nach dem Tod alles vorbei ist.
Nun meine Frage an alle Gläubigen (und bitte auch nur diese sollen abstimmen): ** Kann jemand, der gläubig ist, längerfristig mit einem ungläubigen Partner glücklich sein (evtl. bis ans Lebensende)?**
Ich stelle mir vor, dass das doch - spätestens im Alter - Probleme geben könnte, wenn der eine z.B. denkt: "Hach, wir sehen uns ja eh im Himmel wieder" ;-) und der andere denkt: "Tja, bald ist alles vorbei." Oder auch mal wenn ein Verwandter schwer krank wird und der eine betet und der andere will davon gar nichts wissen. Toleranz hin oder her.. in einer Partnerschaft sollte man ja auch gerade bei solchen emotionalen Themen einer Meinung sein, finde ich.
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Es gibt Partnerschaften, da geht es um Sexualität und das funktioniert unabhängig von der Einstellung zumindest eine Zeit lang. Dann geht es darum, wer macht den Haushalt und wer verdient Geld und was kann man nach Abzug von Lebenshaltungskosten noch machen mit dem Geld. Da fangen die Steitigkeiten oft an... wer hat welche Probleme wo und wie kann der eine Partner dem anderen helfen oder überhaupt. Ein dummer Partner profitiert von einem Klugen, allerdings nur einseitig. Wenn der Dumme nicht dazulernen will oder kann, kann der Kluge das nicht lange aushalten. Beim Essen gibt es Unterschiede je nach Stoffwechsellage und einer isst vegetarisch,der andere Partner nicht. Oder Jemand mag keinen Reis, lieber Pommes usw. Da kann und muss man sich einigen. Grundsätzlich sollte man ein gleiches oder sehr ähnliches Weltbild haben: aus politischen Gründen (bei mir) oder aus religiösen Gründen. Religion sagt aber nichts über Menschlichkeit aus, sie kann auch das Gegenteil bedeuten. Gewalt ,Unterdrückung, Ausbeutung, sexuelle Ausbeutung. Wenn das Jemand gut findet, dann sollte man die Finger davon lassen, das ist aber auch wieder ein menschliches-politisches Problem, wird aber als (richtige) Religion verkauft. Religionszugehörigkeit ist nicht automatisch gut, dahinter wird auch gern ein sehr schlechter-engstirniger Charakter versteckt. Ein "ungläubiger" Mensch(Eremit), der noch nie von Gott gehört hat, kann ihm näher sein durch sein Verhalten Gottes Schöpfung gegenüber, als der/die bigotte KatholikIn, die auf den Knien rumruschten und beten und glauben, sie sind besser als die Anderen. Welches Menschenbild habe ich ? Woraus speist sich das? Und wie gehe ic h damit um? Das sind die entscheidenden Punkte: geht das zusammen oder nicht?
Die Liebe zu Gott ist entscheidend. Nicht auf Menschen hören die sagen, „Gott meint das so, oder das ist Gottes Wille“. Was Gottes Wille ist weiss jeder Mensch für sich, kein Anderer, weiss was Gott mit dem Einzelnen vorhat.
Der Glaube bzw die spirituelle Sicht auf Welt und Menschenbild ist die tiefste Basis unseres Seins. Alle lebenswichtigen Entscheidungen basieren darauf und resultieren aus einer gelebten Spiritualität. Das können auch Entscheidungen zwischen finanzieller Sicherheit und innerem Ruf sein.
Abgesehen davon, dass der nichtgläubige Partner solche Lebensentscheidungen meist nicht verstehen oder tragen kann, habe ich das Bild von einem Pärchen, dass mit geschlossener Videobrille auf der Couch zwei unterschiedliche Filme betrachtet - eher ein Nebeneinander als ein Miteinander.
Zum Glück habe ich eine Partnerin gefunden, die das ganz genauseo sieht. Auch sie könnte sich keine Partnerschaft mit einem unspirituellen Menschen vorstellen. Sie kommt zwar aus einer anderen spirituellen Ecke und hat andere Erfahrungen gemacht - das befruchtet unser Miteinander - aber die Priorität auf inneres Wachstum haben wir gemeinsam.
Ich kann mir aber vorstellen, daß es bei Partnerschaften funktioniert, wie ich es bei vielen Christen erlebe, die einmal im Jahr in die Kirche gehen und Glaube und Alltag getrennt halten.
Ich glaube das das eher was mit Toleranz zu tun hat, als mit Glaube. Wenn der Ungläubige akzeptiert, dass der Partner gläubig ist und es zumindest versucht ihn verstehen (z.B. warum er gläubig ist) und sich nicht über den Anderen lustig macht oder ewig diskutiert, sollte das doch keine Probleme geben. Vorausgesetzt der Gläubige Partner versucht nachzuvollziehen warum der Andere ungläubig ist oder auch das zumindest akzeptiert und nicht versucht, ihn von einer Religion zu überzeugen.
Genauso könnte man dann ja auch argumentieren, dass je nach Stärke des Glaubens nur Menschen mit der gleichen Religion oder sogar nur der gleichen Konvention eine Partnerschaft führen können.
Klar kann es da zu Verstimmungen kommen, vor allem bei deinem Beispiel mit dem Alter und dem Sterben, aber da kann man doch auch drüber reden und z.B. sagen dass es einen veletzt, wenn der ungläubige Partner sagt, dass "bald nix mehr ist". Das Thama kann zwar schon zum Streitpunkt werden, aber dafür auf ein evt. langes, glückliches Leben mit dem Partner verzichten? Meiner Meinugn anch nicht.
Da gibt einen guten Spruch für uns Männer: Frauen versteht man nicht, man liebt sie.
Ganz wichtig ist dabei allerdings, dass die Partner es hinkriegen, aus ehrlichem Herzen den jeweils anderen in seiner Haltung zu tolerieren und zu respektieren. Eine Partnerschaft besteht nicht nur darin, dass man sich in religiösen Dingen auf der gleichen "richtigen" , Wellenlänge befindet, sondern ist ein Mosaik aus ganz vielen unterschiedlichen Bausteinen, und die religiöse Orientierung ist nur ein kleines Bauteil davon, das man nicht überbewerten arf.
Sonst käme als nächstes die Frage auf, ob man als blonder Mann auch eine rothaarige oder schwarzhaarige Frau als Partnerin nehmen darf oder ob man als Hypochonder jemanden heiraten darf, der eine Arztpraxis nur dann aufsucht, wenn es gar nicht mehr zu umgehen ist.
Da hast du völlig recht, aber ich steh trotzdem auf dunkelhaarige, mit braunen Augen.
Ist doch Wurst, solange sie sich lieben und genug Spaß miteinander haben, ist es egal.
Da fängt das Problem schon an .
Der Gläubige weiss das es im leben nicht in erster Linie darum geht Spass zu haben ....