Meine Mutter kann kein deutsch ich will das sie es lernt
Hallo, meine Mutter geht mir brutal auf die Nerven. Ob es das schreiben eines Briefes, einer Kündigung oder einer SMS ist, ob es das zurück schicken von bestellungen ist oder irgendwas zum ausfüllen, meine mutter will das ich das alles mache denn sie beherrscht deutsch nicht in wort und schrift. Sie spricht etwas gebrochen mit akzent aber schreiben kann sie garnichts. Mich regt es dermaßen auf, ja mich nervt es schon das sie andauernd ankommt und ich quasi doppelt und dreifach alles machen muss. Selbst postkarten verschicken kann sie nicht aber sie will auch überhaupt nicht deutsch lernen, sie ist zu alt und hat sprich einfach keinen bock jetzt mit 60+ jahren nochmal deutsche rechtschreibung zu erlernen. Dabei wäre es mir nichtmal wichtig das sie fehlerfrei schreibt aber zumindest das man lesen kann was da steht. Denn sie kann echt nichts schreiben, sie kann die regeln mit sch, ö,ä,ü, nicht, sie weiß nicht wann man ei oder ie schreibt oder wann h und wann ch und das was sie dann aufs blatt schreibt kann man echt nichtmehr lesen.
Ich finde es auch so nicht in ordnung sie lebt 40 jahre in deutschland und kann immernoch nicht deutsch schreiben, ich finde das überhaupt nicht in ordnung weil sie dann jedem anderen (mir) auf die nerven gehen muss um die einfachsten Dinge des alltags zu machen. Wie kann ich sie überreden, zwingen oder dazu bringen irgendeinen kurs zu belegen, bietet so etwas die volksschule an? Kostet das Geld? Gibts irgendwie einen deutschkurs oder sowas? WIe überrede ich sie am besten?
17 Antworten
Seit 40 Jahren hier leben und die Sprache nicht schreiben können (sprechen kann sie?), das ist schon schwach. Natürlich hilfst du ihr, so zurechtzukommen ... ;-) Meine Mutter hat mit 63 noch angefangen, Französisch zu lernen. Natürlich wurde sie nicht mehr gut darin, aber zur Kommunikation hat's gereicht. Also hat deine Mutter eigentlich keine Entschuldigung. Mach ihr das mal klar, und auch, dass du nicht länger ihr Schreibsklave sein willst.
Ich bin überzeugt, wenn sie nicht allein, sondern z.B. an der Volkshochschule mit anderen Anfängern zusammen lernt, wird ihr das sogar Spaß machen. Das wird etwas Geld kosten, aber nicht die Welt. Möglicherweise gibt es auch Zuschläge von irgendeinem Amt, immerhin lebt sie hier hat womöglich die deutsche Staatsbürgerschaft (?), und das wäre eine Integrationsmaßnahme.
Das ist aber nicht ihr verdienst, sondern meiner. Ich hatte niemaden der mir bei den hausaufgaben oder beim lernen hilft.
Gerade gelesen: Kommentar von KleinerFux KleinerFux 24.02.2015 - 12:11
"Ich rede nurnoch deutsch mit ihr aber schreben kann sie immernoch nicht"
Beim ersten Lesen kommt mir das so vor, als gehst du kompromisslos auf Konfrontation. Warum sprichst du ihre Muttersprache gar nicht mit ihr? Kannst du sie nicht? Willst du nicht? Was signalisierst du ihr damit? Dass sie unbedingt an ihrer Sprache festhalten muss?
Ich argumentiere mal diplomatisch/pädagogisch: Ihr befindet euch beide in einer Abhängigkeitsstruktur. Es wäre vielleicht leichter für deine Mutter, den Schritt heraus zu machen, wenn auch du dich bemühst, das Muster aufzubrechen, nicht nur, indem du dich verweigerst, sondern indem du einen Schritt auf sie zugehst. Denkbar wäre, dass du dich bemühst, ihre Muttersprache zu lernen. Ihr könntet beide zur VHS gehen - sie lernt Deutsch, du ihre Sprache (die du hier verschweigst ...).
(Ich bin mir sicher, dass auch du dich irgendwann darüber freuen wirst, wenn du ihre Sprache gut kannst, weil sie ein Teil deiner Wurzeln und deiner Identität ist. Zweisprachlich und bikulturell zu sein ist nichts Schlechtes, sondern eine Bereicherung. Zumindest, wenn die sturen Deutschen das irgendwann begriffen haben ...)
@Thelema Ich habe es so verstanden, dass der Fragesteller zweisprachig aufgewachsen ist. Aber eigentlich fällt mir dein zweiter Absatz auf. Du kritisiertst ihn/sie, weil er/sie scheinbar kompromisslos auf Konfrontation geht. Wundert dich das nach so vielen Jahren. Ich glaube, den meisten wäre der Kragen schon viel früher geplatzt.
Wenn ihr Glück habt, dann befindet sich nahe eures Wohnortes eine Volkshochschule (VHS).
Also goolge mal nach "VHS + Name eurer Stadt + Deutsch für Ausländer" oder durchforste das VHS- Programm online. Ja, es kostet was, aber die Kosten halten sich in Grenzen und die Kurspreise sind im Normalfall immer mit angegeben.
Dafür gibt's nur einen guten Weg: lass das. Sage ihr, dass du ihr vorübergehend hilfst, aber auch nur, bis sie einen Deutschkurs gut beendet hat. Wenn Sie es versucht, klappt es sicher. Und wenn sie keine Lust hat, dann sag ihr, dass du's auch nicht mehr machen willst.
Ich denke, der Zug ist abgefahren. Jetzt ist sie zu alt, deutsch zu lernen. Trotzdem ist sie deine Mutter und hat etwas Respekt verdient. Einige der Antworten hier finde ich schon erschreckend.
nein, ich finde das nicht erschreckend. Auch ich wohne im Ausland und fände es einfach unmöglich, wenn ich mich weigern würde, die Sprache des Landes zu erlernen, in dem ich lebe und dann noch erwarten würde, dass Familienmitglieder über Jahrzehnte alles für mich erledigen.
Natürlich ist sie seine Mutter und hat Respekt verdient. Aber nicht dafür, dass sie sich in ihrer Unmündigkeit einrichtet. Man kann nicht alles, was jemand nicht tun will, mit etwas anderem rechtfertigen, was er tut oder getan hat. Zwischen Respekt für einen Menschen und ihm alles abnehmen besteht ein riesiger Unterschied. Fakt ist, dass sie sich in diesem Punkt nicht gut verhält und es ihr auch selbst nichts bringt. Das kann und muss man kritisieren und ändern.
Aber nicht dafür, dass sie sich in ihrer Unmündigkeit einrichtet. ... bitte lese alle Infos die Fragestellerin gibt.. die Mama arbeitet hier oder hat immer hier gearbeitet ..für die Verständigung mit den Kollegen reicht es, zudem hat sie dafür gesorgt das ihre kinder Bildung erhalten und nicht auf der " Dummschule" landen
Biete ihr an, noch genau eine Karte für sie auszufüllen. Eine einzige auf der Welt. Und zwar die Anmeldekarte für einen Deutschkurs bei der Volkshochschule.
Hat sie bald Geburtstag? Dann schenk ihr einen Gutsfchein für den Deutschkurs. Dann ist auch Geld kein Argument mehr.
Sie hatte mehr als genug Zeit, die Amtssprache zu lernen. Sie muss es endlich angehen, bevor sie wirklich zu alt wird. Also hilf ihr bei gar nichts mehr, außer bei der Anmeldung für einen Deutschkurs.
und das wäre eine Integrationsmaßnahme. aha :'( ... wieso soll es keine Integrationsleistung sein, wenn eine Frau, die hier arbeitet und ihren Kinder den Bildungsweg eröffnet? ..
google bitte unter Analphabeten in der BRD ... kaum eine Bio- Deutsche in einer vergleichbaren Situation schafft es ,ihre Kinder zu wenigstens halbwegs gebildeten Mitbürgern anzuleiten..