Mein Sohn hat ein Mädchen sexuell belästigt haben wir als Eltern darauf richtig reagiert?
Mein Sohn (13 Jahre alt) hat letztens im Schwimmbad ein 12-jähriges Mädchen begrapscht und versucht zu küssen mein Mann hat mitbekommen wie sie sich gewehrt ist sofort mit ihm nach Hause. Leider leben wir in einer Kleinstadt wir möchten nicht dass unser Junge den Ruf eines Perversen bekommt. Deswegen habe ich mit dem Mädchen eindringlich gesprochen dass sie das niemandem erzählen darf und wir ihn dafür bestrafen. Er musste sich entschuldigen, hat einen Monat Hausarrest bekommen und wir schicken ihn bald regelmäßig zu einem Psychologen in der nächsten Großstadt
Die Idee das so zu lösen kam von meinem Mann ich mache mir jedoch so meine Gedanken ob das ausreicht. Möchte einfach nicht dass mein Junge wirklich zu einem Perversen wird ich hoffe auf gute Ratschläge anonym im Internet
61 Antworten
Moin.
Also nur das ich das richtig verstehe: Ihr bedrängt eine 12-jährige die gerade eine sexuelle Belästigung hinter sich hat in nötigender, vielleicht sogar erpresserischer Art und Weise, nicht über das Erlebte zu sprechen und sich erst recht nicht die Hilfe zu suchen, die sie jetzt gerade bitter nötig hat, um den Ruf Eures Sohnes, bei dessen Erziehung ihr vollständig versagt habt zu schützen?
Gehts noch? Nach meiner Meinung gehört ihr allesamt weg geschlossen. Und nicht nur Euer Sohn gehört zu einem Psychologen.
Billigend in Kauf zu nehmen, dass das Opfer des Übergriffes sich durch Eure Einschüchterung nicht die Hilfe sucht, die es jetzt mehr denn je braucht um selbst langfristig nicht an dem erlebten zu zerbrechen, um den Täter und Euch Erziehungsversager vor bösen Blicken zu schützen, ist pervers. Weit perverser als es Eurem Sohn je unterstellt werden könnte.
Und da stellt sich auch gar nicht die Frage, warum sich Euer Sohn überhaupt in so eine perverse Richtung entwickelt hat, bei solch perversen Erziehern.
Wenn ihr das wirklich noch halbwegs klären wollt, dann sprecht mit den Eltern des Mädchens. Denn das Mädchen verdient genauso wie euer Sohn, dass man ihr hilft, damit richtig umzugehen. Jetzt. Sofort.
Eines noch: So anonym wie Du denkst, ist das Internet nicht. Irgendwo, an irgendeiner Stelle, lässt sich der Datenstrom hinter Deiner Frage hier mit Dir als Person in Verbindung bringen. Und sollte irgendjemand hier der Versuchung erliegen einen Strafantrag gegen Dich zu stellen, wird es einem Staatsanwalt ein leichtes sein, Dich zu ermitteln.
Und dann ist in Eurer Stadt mal wirklich was los. Dann seid ihr nicht nur in Eurem Dorf als perverse Erziehungsversager bekannt, sondern weit darüber hinaus.
Also, wenn ihr noch einen kleinen Funken Verstand in der Birne habt, dann hängt Ihr Euch noch heute ans Telefon und ruft die Eltern des Mädchens an, trefft Euch mit ihnen und findet eine gemeinsame Lösung, bei der alle, die hier Hilfe brauchen auch Hilfe bekommen. Und danach löscht Du die Frage hier am besten.
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Screenshot machen... an die Polizei schicken... schon ist die Polizei informiert.
Dir ist schon klar dass sie so eine Anschuldigung jetht nicht gebrauchen kann... Sie hat ja versucht es richtig zu machen, sonst hätte sie ja wohl kaum hier gefragt. Klar, was sie und ihr Mann gemacht haben ist falsch, aber das kann man auch ohne "gehört in den Knast gesperrt" ausdrücken. So wird die Situation auf jedenfall nicht gelöst, und das mit dem wegsperren riecht mir schon wieder stark nach feminismus...
Mit dem "eindringlichen Gespräch" und der Aufforderung, dass sie das niemandem erzählen darf hast du das getan, was man in dem Kontext für gewöhnlich als Täterschutz bezeichnet.
Unabhängig von dem euch betreffenden Fall (dessen Schwere nach deiner Beschreibung nicht eindeutig zu beurteilen ist) signalisierst du dem Kind da, dass es gefälligst die Klappe zu halten hat und sich die anderen schon - oder eben nicht - drum kümmern. Das ist unterste Schublade und nichts anderes als Opferunterdrückung.
Ergo: Nein, ihr habt absolut nicht richtig reagiert.
Das ist eine echte Zerreissprobe für Euch, das verstehe ich.
Objektiv ist es aber so dass Ihr kein Recht habt dem Mädchen vor zu schreiben was und wem sie etwas erzählt, auch wenn Eure Kleinstadt noch so klein ist. Wenn sie eine derartige negative Erfahrung mit einem Jungen gemacht hat, MUSS sie mit jemand darüber sprechen um es zu verarbeiten, verstehst Du das nicht?
Es ist oftmals so, dass Belästigungsfälle unter Jugendlichen erst durch das Verhalten der Eltern eine ganz andere Dimension bekommen. Genau das scheint mir bei Euch gegeben zu sein: Ihr nennt Euren Sohn in einem Atemzug mit "Perversen", Ihr verbietet dem Mädchen darüber zu sprechen.
Vielleicht solltet IHR lieber mal überlegen ob Ihr gemeinsam zu einem Psychologen gehen solltet. Ich meine das keineswegs böse, es nur meine Beobachtung.
Wie wäre es, wenn ihr ihm mal beibringt, wie man mit Frauen umzugehen hat? Dass kurze Klamotten keine Einladung für Sex sein wird (er ist doch schon fast in der Pubertät), dass ohne AUSDRÜCKLICHES JA er NIEMALS eine Frau anfassen darf! Lasst ihn sich in die Situation der Mädchen hineinversetzen.
Ein Psychologe allein reicht nicht. Ihr müsst dem Jungen Manieren beibringen.
Und wie es bereits geschrieben wurde: dem Mädchen aufzudrängen, dass es das niemandem erzählen soll, ist eine absolute Frechheit!! Du solltest dich auf jeden Fall bei dem Mädchen entschuldigen!!
Bei der Geschichte hofft man doch, dass das Mädchen zu Hause alles erzählt hat. Die Eltern dann so schlau waren zur Polizei zu gehen und Eure Familie anzeigt.