Mein Hund versteht meine Befehle, aber warum bin ich zu doof, um sein Bellen zu verstehen?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Du darfst nicht vergessen das Bellen nicht gleich bellen ist.
Es gibt Menschen die theoretisch viel über Hunde wissen, aber es in der Praxis nicht so gut anwenden können, dann gibt es z.B. Menschen die eigentlich nicht viel über Hunde wissen, aber einfach den dreh raus haben.
I.d.R. musst du erst mal hündisch lernen, also Körpersprache, Laute usw. dass ist nicht immer einfach.
Bei einem Hund sind kleine Gestiken auch sehr Aussagekräftig, aber für uns Menschen nicht immer klar erkennbar, wenn wir es nicht kennen. Für andere Hunde dagegen wäre es deutlich.
Als Hundehalter muss man auch erst mal lernen einen Hund zu lesen, auch damit es für die Kommunikation zwischen Hund und Mensch besser funktioniert, z.B. wann ein Hund etwas nicht möchte, oder angst hat, nicht jeder Hund knurrt sofort missfallend, wenn er etwas nicht möchte.
Meine Hündin z.B. ist schnell aufgeregt und bellt Hunde oft an, wenn sie nicht zu diesen hinkann, weil sie schnell frustriert ist, woran wir auch arbeiten.
Für jemanden der diesen Hund nicht kennt, könnte dieses bellen und nach vorne gehen aggressiv wirken, dabei ist sie sehr umgänglich mit Menschen und auch Hunden und verträgt sich bisher mit jedem Hund dem sie begegnet. Große Hunde sind ihr am Anfang nicht geheuer, aber sobald sie diese kennen gelernt hat, geht es auch da sehr gut, ist also ein sehr freundlicher und neugieriger Hund, aber eben schnell frustriert.
Wer Hundekörpersprache kennt, erkennt auch dass sie nicht aggressiv ist, wer das nicht kennt, könnte da schnell was anderes denken.
Knurren ist nicht gleich Knurren und Bellen nicht gleich Bellen.

Beschäftige die mit Körpersprache und Laute und versuch Hündisch zu lernen bzw. zu erkennen. Sowas braucht aber Zeit und Geduld

Der Hund versteht deine Befehle nicht. er hat nur gelernt dass eben auf ein bestimmtes Geräusch eine Handlung erfolgen soll. Und dass sich das für ihn lohnt.

Du kannst genauso lernen, das bellen deines Hundes zu unterscheiden und zu lernen das auf ein bestimmtes bellen/knurren eine Handlung erfolgt…

Du musst halt einfach nur hinhören. Ein Hund bellt ja nicht immer gleich. Es gibt Spielbellen, Warnbellen, freudiges bellen, wütendes bellen etc..

Auch knurren bedeutet nicht immer gleich „böse“. Viele Hunde knurren und brummen, auch wenn sie spielen.

Wichtig ist, die ganze Körpersprache des Hundes im Kontext mit den Lautäusserungen und eben der jeweiligen Situation zu sehen

Wenn du lange genug mit deinem Hund zusammenlebst erkennst du warum er bellt. Du lernst aus dem Zusammenhang warum dein Hund bellt und wie sich sein bellen in dem Moment anhört. Dei Hund wird anders bellen wenn er dich zum spielen auffordern möchte, es hört sich anders an wenn ein Familienmitglied nach Hause kommt oder der Postbote die Post bringt.

Dein Hund musste die Bedeutung deiner Befehle auch erst lernen. Das dauert auch beim Hund, dass er das sitz nicht nur in der Wohnung oder auf einem leeren Feldweg ausführt sondern auch wenn andere Hunde spielen oder Wild euren Weg kreuzt.

Dein Hund ist nicht in der Lage deine Befehle zu 100% zu verstehen.

Sehr wichtig ist deine Tonlage und oft auch bestimmte Gesten.

Du verstehst zwar nicht jedes Bellen vom Hund, erkennst aber schnell ob es aus Angst kommt, weil jemand an der Tür ist oder ob der Hund wirklich aggressiv ist.

Man versteht sich halt, ohne alles genau zu verstehen.


Hugs4Drugs2 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 20:23

Danke

Gute Frage. Das müsste man evtl auch mal von der anderen Seite aus sehen. Ich versuch mal:

Ok - der Hund versteht dich. Warum?

  • na ja: du nimmst dir man eine gewisse Zeit und bringst dem Hund was bei.. Dann wird es wiederholt, bis es sitzt.
  • Ergebnis: du sagst "er versteht mich"

Jetzt die andere Seite (die aus deiner Frage):

  • Hund bellt. Was machst du, um ihn zu verstehen? Ist da schon alles getan?
  • Du interpretierst / versuchst, zu verstehen - dazu setzt du deine menschlichen Gedankengänge ein

Genau da geht es schief

  • Hund kann nur Hündisch = Körpersprache. Dazu gehören auch Lautäußerungen.

Was gehört dazu: du musst den Hund "lesen" - also die Körpersprache verstehen. Dazu gehören die Laute, die Körperhaltung, das Fell, die Körperhaltung - all so was.

Empfehlung: vergiss mal jeden Tag ne halbe Stunde alle menschlichen Gedankengänge und guck dir den Hund genau (!) an. Vielleicht bellt er, aber vielleicht sträubt er nur an bestimmten Stellen das Fell. Dazu natürlich; wie ist die Situation, was macht der Hund. Dazu gibt es auch Extra-Bücher.

Das muss man lernen - dauert länger. Gib nie auf.

Mal PS: Hunde sind im Kopf so logisch wie ein Computer. Der Mensch nicht. (Von Ausnahmen natürlich abgesehen).