Mein Freund ist sehr auf mich fixiert. Wie kann ich helfen?
Mein Freund/22 und ich w/20 sind seit 3 Monaten zusammen. Wir lernten uns letzten September in der Berufsschule kennen (werden beide Zierpflanzengärtner). Im Dezember wurden wir ein Paar.
Er ist ein sehr liebevoller und fürsorglicher Partner. Im Umgang mit anderen ist er humorvoll, aber auch distanziert. Mein jetziges Problem besteht darin, dass er sich im Laufe der Beziehung sehr schnell auf mich fokussiert hat. Er geht gelegentlich zum Fitness, aber mehr ist da gar nicht mehr. Er sitzt ständig zuhause rum und streitet sich mit seiner Mutter (die beiden kommen irgendwie nicht miteinander aus).
Er erzählte mir schnell sehr intime Dinge aus seiner nicht allzu tollen Kindheit (Probleme mit dem Vater/emotionale Gewalt). Früh gestand er mir seine Liebe zu mir und sagt es immer wieder. Starrt mich an und sagt mir wie schön/toll ich bin. Ich bin gerade dabei, mit seinen Komplimenten umgehen zu können.
Mein Problem bzw. sein Problem besteht darin, dass er sehr stark auf mich fixiert ist. Er erzählte mir, dass er nie Freunde hatte, immer allein war und früher gemobbt wurde, weil er von so ruhiger Natur ist. Ich bin seine erste Freundin und er hat sich die Liebe schon so lange gewünscht. Bei jedem Abschied ist er sehr traurig. Er zeigt es zwar nicht wirklich, aber ich bemerke es dennoch. Wir verbringen jedes Wochenende zusammen und ich wünsche mir für Sonntage immer ein paar Stunden für mich. Dann fühlt er sich "... rausgeschmissen...", was aber gar nicht meine Absicht ist.
Ich war in meiner letzten Beziehung genauso. Litt ständig unter Eifersucht und Verlustangst. Ich genieße die neue Beziehung sehr, da all diese negativen Gefühle nicht mehr da sind. Bei ihm fühle ich mich sicher. Jedoch beginnt mich seine Anhänglichkeit gelegentlich zu nerven (besonders, wenn ich gestresst bin).
Ich weiß genau wie er sich fühlt. Ich möchte ihm unbedingt helfen und hoffe sehr, dass er nicht wie ich in diese ungesunde Angst abrutscht wie ich einst.
Hat jemand einen Tipp für mich?
7 Antworten
Jeder Mensch such sich seinen Partner aus gewissen Gründen. Entweder um etwas zu lernen, etwas zu bekommen oder um seine Probleme zu verbergen. Hier zeigt sich, dass er Probleme hat, die du jetzt für ihn lösen willst... das wird nicht funktionieren. Er muss mit sich selbst klarkommen und sich erstmal selbst lieben. Unweigerlich wird er abrutschen oder eben mit dir zusammen, bis du dich oder er sich von ihm/dir trennt. Ein guter Rat ist, mit ihm darüber zu sprechen, dass du nicht sein Mutter-/ Elternersatz bist, was hier offensichtlich der Fall ist. Es geht nicht um eine Partnerbeziehung sondern um Liebe und Anerkennung, die ihm fehlt. Wenn es dir Zuviel wird, rate ich dir, die Schnur rechtzeitig zu lösen. Solche Menschen neigen dazu suizit oder andere Maßnahmen bei Verlust anzukündigen. Betrachte die Beziehung einfach eine Zeit lang und rede mit ihm darüber, wenn es dich stört. ABER du bist nicht da um ihn zu erretten oder dich für ihn opfern zu müsse .
Du kümmerst dich um deine Baustellen und er um seine, reden ist wichtig aber nach dem Reden sollten auch Taten folgen, sonst zer-redet ihr es andauernd.
ich glaube du solltest ehrlich mit ihm darüber reden. und dann klärt sich das von alleine.
Du musst hier keine Therapeutische Arbeit leisten du hilfst ihm am meisten wenn du hier ganz klar kommunizierst wie es in dir aussieht und was du dir wünschst und brauchst
Er muss und wird damit umgehen lernen für seine Vergangenheit kannst du nichts
Ich werde mein bestes versuchen. Ich habe nur etwas Sorge, dass er sich abgelehnt fühlen könnte, so wie es damals mit seinem Vater war...
Muss er nicht kannst ihm das auch eindringlich kommunizieren und sieh es selbst nicht so extrem ernst das erleichtert es ihm auch etwas mehr als wenn er sieht dass du dir selbst einen Kopf um sowas machst
...du mußt ihm klar machen das jeder einen gewissen Freiraum braucht, auch
wenn man sehr verliebt ist.
dürfte schwierig werden, wenn jemand so anhänglich wird,
kann es einen massiv einengen, der Anfang vom Ende.
Wird nicht leicht, das demjenigen zu erklären, da er
es als Zurückweisung auffassen wird.
Ich möchte verhindern, dass er in diese Spirale der Verlustangst gerät. Ich habe das in der letzten Beziehung nie geschafft. Aber ich möchte, dass er weiß, dass er mich nicht verlieren wird oder, dass ich nicht wie sein Vater bin...
wirst du fast nicht schaffen.. nur mit gaaanz viel reden!!
Und der Hoffnung, das er es kapiert !!
Also sollte ich mehr mit ihm darüber reden? Sollte ich ihm raten öfter mit seinem Therapeuten darüber zu reden oder sollte ich abwarten?
Ich helfe aktuell mir selbst, indem ich Gefühle wie Schuld oder Mitleid auszuschalten wenn es zu viel wird. Ich mache mir klar, dass er nicht an der Distanz sterben wird und, dass ich nicht gänzlich für sein Glück verantwortlich bin.