Marathon Strategie?
Hallo ich(17) möchte aus purem Interesse in einem halben Jahr untrainiert (bin körperlich in form aber trainiere kein Laufen) den Bieler Marathon (100km) laufen. Ich weiss, dass das unfealistisch ist aber ich möchte einfach mal ans Limit.
Was wäre da jetzt eine gute Strategie?
Nach 24 Stunden ist man disqualifiziert (könnte also auch alles laufen)
6 Antworten
Ich bin in Biel dreimal die 100 km gelaufen, allerdings vorher auch ein schon ein paar Marathons. Dein Unterfangen halte ich für ziemlich sinnfrei aber Du bist ja noch jung genug, um etwas Unsinn zu machen ;-)
Ein paar Hinweise zu Biel:
- Mindestalte in Biel ist 18, das solltest Du bis dahin erreicht haben.
- Die Zielschlusszeit beträgt 21 Stunden, d.h. wenn Du marschierst, musst Du das schon stramm machen und durchziehen, Pausen sind da nicht drin.
- Biel ist ein teures Pflaster, sowohl die Gebühren für den Lauf als auch das verweilen vor Ort. Es gibt deutlich günstigere 100 km Läufe, z.B. der Auenseelauf in Leipzig. Wenn Du es nur probieren willst kannst Du dir auch bei Dir zu Hause eine 10 km Rundstrecke suchen und die 10 mal ablaufen.
- Biel hat im kommenden Jahr ein andere Konzept, keine 100 km Rundstrecke sonder 5 x 20 km. Gestartet wird in der Nacht, die ersten 10 h siehst Du meistens gar nichts, danach ist die Orginalstrecke auch nicht so besonders reizvoll.
- Wenn Du untrainierst eine Strategie suchst: Versuch gar nicht erst zu laufen sondern direkt flott zu marschieren. Es gibt etliche die das auch machen, Du bist da hinten nicht alleine. Ich denke aber auch, dass Du nach 30 - 50 km fertig bist.
Tatsächlich gibt es aber einfachere Möglichkeiten sich selbst zu quälen.
Hm, kann sein, dass Du recht hast. Die Webseite ist leider gerade komplett von der Änderungsmitteilung für 2021 blockiert aber beim googeln nach dem Mindestalter bin ich auch auf die 16 Jahre gestoßen.
Das ist echt ungewöhnlich, üblicherweise sind selbst die Marathonläufe erst ab 18.
Das ist echt ungewöhnlich, üblicherweise sind selbst die Marathonläufe erst ab 18.
Wie es in der Schweiz ist, weiß ich nicht, aber in Österreich kannst du Marathon bereits mit 16 laufen. 100 km ist natürlich nochmal 'ne andere Hausnummer.
Bei archive.org findet man die alte Ausschreibung.
Das Laden dauert ein Weilchen.
Wie war denn deine Bestzeit über die 100, wenn ich fragen darf?
kann die Website auch nicht öffnen. Die bestzeiten sind auf 100km sind sicher unter 10h und wenn ich mich richtig erinnere teilweise auch unter 6 oder 7 Stunden.
Die Bestzeit in Biel war 11:37, die Bestzeit auf 100 km 10:45. Ist aber ein paar Jahre her. Inzwischen freue ich mich, wenn ich unter 12:00 bleibe.
Hey nochmals danke für die Tipps. Habe das ganze jetzt gemacht (bin immer noch 17 das alter war also kein problem) und habe es in 19:45 h geschafft. Ist jetzt paar Tage her und habe nur noch ein wenig Muskelkater.
Cool, Glückwunsch! Manchmal muss man halt auch Unsinn machen. Habe am Wochenende auch einen 100 km Lauf gemacht und >19 h gebraucht. Waren allerdings auch 4200 Höhenmeter drin 😀
Mit 17 bist du noch zu jung für den Bieler 100 Kilometerlauf. Ich bin 24 und schon einige Marathons gelaufen. Aber den Bieler Lauf traue ich mir noch nicht zu. Ich würde auch gerne einmal 100 Kilometer laufen und es meinem Opa nachmachen. Er hat mit der Ultralangstrecke in Biel vor über 30 Jahren angefangen und läuft immer weiter. Erst vor kurzem ist er fast 500 Kilometer bei einem 6 Tageslauf gelaufen.
Habe das ganze jetzt dieses Jahr gemacht. War ziemlich hart habe es aber geschafft
Eine Marathondistanz beträgt 42,2km... was du meinst ist entweder ein Ultramarathon oder ein Mammutmarsch. Bei einem Ultramarathon kann ich dir jetzt schon sagen wie es enden wird. Entweder du landest im Krankenhaus oder im Sarg. Sowas ist kein Spaß. Es kommen jährlich ziemlich viele Menschen schon bei einem normalen Marathon ums Leben. Eben weil sie sich überschätzen. Einen Mammutmarsch bin ich schon gelaufen. Da geht es über 100km in maximal 24 Stunden. Ich habe nach 76km abgebrochen. Wenn man vorher ausreichend trainiert, ist so ein Marsch allerdings machbar, aber auch da kommt man an seine Grenzen.
Danke für die Hilfe. Werde es wahrscheinlich nicht laufen sondern gehen. Das ziel ist erstmal möglichst weit zu kommen die Zeit ist mir da egal
Danke für die wichtige Kritik. Viele hier haben mir ein bischen aufgezeigt, dass es kein Kinderspiel ist. Trotzdem bin ich gegangen und habe mich langsam heran getastet. Und nach 19:45h war es vollbracht. Jetzt paar tage später nur noch muskelkater
Wenn Jungs in deinem Alter beim Alkohol an ihre Grenzen gehen wollen, machen sie sich gegenüber den anderen schon beim Vorgang lächerlich, merken es selbst möglicherweise aber erst dann, wenn sie am nächsten Tag in Windeln im Krankenhaus aufwachen.
Dein Vorhaben fällt in die gleiche Kategorie, nur dass die Folgen länger nachwirken als bis zum nächsten Tag. Wenn du bei solchen Veranstaltungen teilnimmst, hast du den Veranstaltern gegenüber zugesichert, dass du auf die zu bewältigenden Strapazen trainiert bist und kein gesundheitliches Risiko vorliegt. Abgesehen von der Gefahr, der du dich selbst aussetzt, bist du gegenüber den Veranstaltenden verantwortlich.
Wenn ich das ganze laufe und nicht renne ist ja der Abbruch der schlimmste was passieren kann. An Überanstrengung wird das ganze ja wahrscheinlich nicht enden sondern in Körperlichen Schmerzen. Langzeitschäden sind dabei meines Erachtens eher unwahrscheinlich. Und mit an die Grenze gehen meine ich nicht laufen bis ich sterbe ich möchte mich einfach mal ein bisschen zu überwinden.
Wenn du dich überwinden wolltest und es dir nur um dich und deine Grenzen ginge, dann könntest du das doch auch für dich selbst machen und bräuchtest dafür nicht dieses öffentliche Forum, woll?
Ob du läufst oder gehst, in beiden Fällen kann das deinem Kreislauf übel mitspielen. Die Überlebenschancen mögen groß sein, aber die meisten Todesfälle im Sport fallen exakt in diesen Bereich. Ein Tod ist sicherlich ein veritabler Langzeitschaden. Die Leute, die bei Laufveranstaltungen versterben, haben sich das übrigens NICHT ausgesucht. Die wollten auch nicht laufen, bis sie sterben. Dein Herz ist für die Belastungen nicht trainiert. Es ist klein, hat kein großes Schlagvolumen. Es scheitert an den nötigen Mehrbelastungen, derer es bedarf, weil du im Fortverlauf der Strecke mehr Sauerstoff benötigst (weil mehr Fettverbrennung = mehr Sauerstoffbedarf) und weil dein Blut durch den Flüssigkeitsverlust zähflüssig wird und sich nicht so einfach durch das Blutsystem pressen lässt.
Körperlich garantieren kann ich dir Blasen an den Füßen, unter anderem Blutblasen unter den Zehen. Dann ist es unter den Zehennägeln zunächst blutrot. Später ein milchiges Gelb, weil die Nägel den Kontakt zur Haut verlieren. Und nach drei Monaten fallen die Nägel ab. Immerhin: Es wachsen neue nach.
Starke Muskelkater, Sehnenentzündungen, Knochenhautentzündung, Ermüdungsbrüche...
Wenn du Grenzen austesten willst, dann versuche es besser mal bei einem 24-Stunden-Schwimmen. Da kannst du deinen Charakter testen, ohne dich in übergroße Gefahr zu begeben.
Aber kann man wenn man nur läuft also dass man nicht schnell atmen muss und einfach immer mit stabilem Tempo weiter läuft schliessen sich doch die Kreislauf fälle aus, oder?
Und wenn ich einfach so trainiere, dass meine sehnen etc. darauf vorbereitet sind würde es doch gehen. Ich dehne sowieso oft. Und ein paar Tage Muskelkater zu haben stört mich nicht
Wenn du gehst, hältst du länger durch als wenn du läufst (oder in deinem Sprachgebrauch^^: rennst), weil dann die Stoßkräfte geringer sind. Dennoch ist auch das eine anhaltende Belastung. Kannst ja mal zuhause versuchen, wie lange du einfach stehen oder sonstwie auf zwei Beinen bleiben kannst. Normal hat es dein Herz mit einem Mix aus Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen, Laufen zu tun. Beim Liegen kann es sich erholen, weil es das Blut dann nicht Etagen hochpumpen muss. Bei deiner Ausdauerleistung muss es ohne Entlastung 20 Stunden gegen die Schwerkraft arbeiten.
Deine Bewegung wird auch zu Flüssigkeitsverlust führen. Vielleicht bleibst du "trocken" und bemerkst den Schweiß nicht, weil er immer flott verdunstet. Aber du verlierst Flüssigkeit und das Blut wird zähflüssiger. Ebenso baust du an "Muskelzucker" (Glykogen) ab, weshalb der Körper die Fettverbrennung erhöht, welche etwa im Verhältnis 5:3 mehr Sauerstoff benötigt und deinen Puls bei gleicher Leistung in die Höhe schnellen lässt. Ein Haufen Arbeit für das Herz.
Flüssigkeit kann man sich wieder zuführen. Das ist aber auch etwas, womit sich Leute in Gefahr bringen. Die von mir erwähnten Todesfälle haben oft damit zu tun, dass Leute zu viel trinken. Die sind nicht gut trainiert, schwitzen darum zu sehr, verlieren viel Flüssigkeit, schwemmen mit dieser wichtige Mineralstoffe aus, trinken viel Wasser ohne Mineralstoffe nach und schwitzen darum noch mehr Wasser + die letzten Mineralstoffe aus.
Hey bin jetzt die 100km gelaufen und war nach 19:45h fertig. War definitiv ein unvergessliches Erlebnis. Ist jetzt ein Paar Tage her und habe nur noch ein bischen Muskelkater. Ich wollte noch danke sagen für die wichtige Kritik aber ich konnte der Versuchung schlussendlich nicht widerstehen und wollte es einfach machen.
Erst einmal Glückwunsch. Und dann vielen Dank für die Rückmeldung, die man hier auch sehr selten bekommt! :o)
Mit durchschnittlich 5 km/h hast du möglicherweise ein schlaues, wenig belastendes Tempo gefunden und dir vielleicht auch ein paar Pausen gegönnt. Ich vermute mal, du warst die ersten beiden Stunden noch etwas ambitionierter unterwegs, hast dein Tempo dann aber angepasst. Bestimmt konntest du dich auch an anderen Mitstreitern orientieren und Bekanntschaften sammeln. Gut so!
Muskelkater sind Belohnungen :o)
Wie wäre es mit der Strategie: Trainieren?
Ansonsten sind 100km zwar viel auf 24h gerechnet sind das aber nur etwas mehr als 4khm, also noch unter dem durchschnittlichen Gehtempo. Entsprechend für jeden mit zwei gesunden Beinen machbar. Solltest aber gute Schuhe haben und Blasenpflaster parat halten.
Das ists eben ich möchte nicht trainieren. Ich glaube 100 Km unterschätzt mam schnell mal. Nicht wenige brechen ab
"Ich glaube 100 Km unterschätzt mam schnell mal."
Bestes Beispiel dafür sieht man ja hier. "Ach ich trainiere einfach nicht wird schon passen" kann mir jetzt schon vorstellen wer da abbricht weil er die Distanz unterschätzt 🙄
Schau,
Ich möchte das ganze schon schaffen. Aber gleichzeitig möchte ich auch sehen, wozu ich ohne Training im Stande bin.
Desswegen sind mir beide Auswege recht. Ich fall tot um für die Experience oder ich schaffs auch für die Experience. Es wär toll es zu schaffen aber nicht notwendig eine gute Strategie ist trotzdem nicht verkehrt.
Sicher? Ich meine kürzlich was von 16 gelesen zu haben und hatte mich noch gewundert, ob das in der Schweiz wohl so üblich ist.
"Mindestalter für Teilnahme am 100km-Lauf: 16 Jahre (2004); Mindestalter für Schweizer Meisterschaft 100 km: 20 Jahre (2000)."