Macht eine Ausbildung als LKW Fahrer oder BKF (Berufskraftfahrer) noch Sinn?

10 Antworten

Wenn dir der Beruf Spaß macht, dann solltest du ihn ergreifen. Selbstfahrende Lkw sind Zukunftsmusik und dürften in absehbarer Zeit auch nicht die Regel werden. Hier sind Billiglöhner aus anderen Staaten oder Ich-AG-Fahrer die Konkurrenz, die Technik noch nicht.

Sollte dir der Beruf irgendwann nicht mehr liegen, wäre der Lkw-Führerschein sicher eine gute Grundlage für andere Logistikberufe. 

Selbst, wenn es in näherer Zukunft flächendeckend selbständig fahrende LKW geben sollte (was ich persönlich noch nicht glaube), wird sicherlich noch eine ganze Weile "sicherheitshalber" ein menschlicher Fahrer an Bord sein müssen.

Ich glaube, die Zeit, wann das nicht mehr vorgeschrieben ist, werden wir beide nicht mehr erleben ...

Hallo MisterOne,

sicher macht das noch Sinn. Gibt ja auch noch Taxifahrer und sogar Zugführer. Das wird es sicher auch noch jahrzehntelang geben. Gedanken über einen sicheren Job, den ich für die nächsten 45 Jahre ausüben kann, würde ich mir garnicht machen. Dann müssten wir uns alle überlegen, ob es unseren Job in 20 Jahren noch gibt.

Bei uns kannst Du übrigens Anbieter für die Module zum LKW-Führerschein super vergleichen. Fahrschulen, TÜV, DEKRA etc.

https://www.fortbildung24.com/module-berufskraftfahrer-lkw-bus-schulungen-bkrfqg/suchergebnisse.html

Viel Erfolg und Gruß

Serviceteam FORTBILDUNG24

Natürlich macht das noch Sinn. Mercedes und andere Hersteller entwickeln zwar selbstfahrende LKWs, bis sie wirklich fahren dürfen, wird es noch länger dauern.

... aber nicht die Jahrzehnte, für die man sich einen Beruf wählt!

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Hallo,

letztes Jahr wurde mir gekündigt und ich fand einfach keine Arbeit mehr in meinem Alter (53 Jahre alt). Nachdem ich mich sehr oft beworben hatte und die Agentur für Arbeit gesehen hatte, dass ich echt arbeiten will, schlug man mir vor den C/CE Führerschein zu machen mit der dementsprechenden Beschleunigten Grundqualifikation ( 5 Module für die Fahrerkarte). Dem habe ich zugestimmt und auch gut bestanden alles. Dann als ich mich beworben habe, war es kein Problem einen Arbeitsplatz zu finden. Man hat sich förmlich um mich gerissen. Ich hatte also die Auswahl und entschied mich für den ( so habe ich geglaubt!!!) humansten Arbeitgeber. Beim Probearbeiten hatte ich stets bei Zeit Feierabend. 6:30 Uhr bis 15-16 Uhr. Leider war dies nur Augenwischerei. Den schon in der zweiten Woche hatte ich zwischen 18 und 19 Uhr. Da mein Weg zur Arbeit ( quer durch Hamburg von Quickborn aus nach Allermöh, 44 Km) morgens ca. 45 Minuten und Abends im Feierabendverkehr zwischen 1 Stunde und bis zu 2 Stunden ging, hatte ich somit für einen Arbeitstag von über 14 Stunden. Meine Schichtzeit wurde somit voll ausgeschöpft und ich bald erschöpft. Ich sprach unterwegs mit so einigen LKW-Fahrern, welche das gleich Leid oder noch schlimmeres erleben Tag Täglich. Die Sache ist folgende: 

1. Die großen Speditionen beschäftigen überwiegend Subunternehmer. Deren Fahrer sind ja nicht die eigenen und somit werden diese ausgenutzt ohne Ende. Die jeweiligen Großunternehmen, welche beliefert werden habe geradezu schlimmste Warenabnahmen und man wartet da bis zu 5 Stunden und mehr bis man abladen kann. Der Umgangston sei dahingestellt. Man wird immer und immer wieder erniedrigend behandelt. Hier in Schleswig Holstein steht man dann auch noch sehr oft im Stau. Die LKW-Fahrer untereinander sind teils i.O. und teils sehr unmenschlich zueinander. 

oder 2. Man fährt für einen kleineren Unternehmer und muss die unmöglichsten Umstände in Kauf nehmen. Denn der Markt ist sehr hart umkämpft. Transport werden oft zum 0-Tarif gemacht Hauptsache man hat zu tun. Der Lieferdruck und Strafen machen viele kleinere Unternehmer kaputt. Die Kosten werden immer höher auch vom Staat nun durch erneute Nachbesserung der Mautgebühren usw. usw. usw... Somit sind die kleineren Unternehmer gezwungen ihren Fahrern wenig zu bezahlen, wenig Urlaub zu gestatten, dem Fahrer viel viel Arbeit aufzuhalsen, uvm..

3. Der Markt wurde von sehr vielen Ausländischen Speditionen und Transportunternehmen überflutet, welche Fahrer aus Peru beschäftigen, deren Lohn 600€ beträgt. Diese Fahrer schöpfen die vollen Schichtzeiten aus und wohnen in Ihren LKW´s. Somit wird der Markt in Deutschland systematisch kaputt gemacht mit Dumping-Löhnen. Dies hat zur folge, dass diese Unternehmen zu Billig-Tarifen Aufträge ausführen können. Als deutsches Unternehmen mitzuhalten wird somit schier unmöglich. Denn der deutsche Fahrer muss ja besser bezahlt werden. 

Fazit: 

Ich habe so einiges gearbeitet in meinem Leben um meine Kinder zu ernähren und bin somit herum gekommen. Aber die Branche Toppt einfach  alles am misslichen Arbeitsumständen. Ich würde keinem dazu raten diesen Job zu machen den ich gerade mache. 

Die Frage war zwar eine andere, aber meine Antwort beantwortet das Ganze insgesamt. Denn Vollautomatische LKW´s kann sich der deutsche Markt niemals leisten aufgrund des schlechten Marktes. Aber wer will jeden Tag im Schnitt 13 Stunden arbeiten für einen Durchschnittslohn von 2050€ brutto???? Das sind gerade mal 7,17€ brutto auf die Stunde!!!! Mag sein, dass es Firmen gibt, welche einen besseren Lohn bezahlen. Aber die sind sehr rar und kommen auf Dauer auch unter die Räder da die Politik nichts macht. 

Der Job ist sehr undankbar und hart.