Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Arbeiten mit Pferd?
Ich habe den Traum eines Tages alle landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Arbeiten mithilfe von Pferden erledige (Holz machen, Getreide anbauen, Gemüse anbauen, etc). Ich habe momentan noch kein(e) Pferd(e) aber würde mir gerne ein shire horse oder Clydesdale kaufen um diese Arbeiten zu verrichten.
brauche ich eine bestimmte Ausbildung oder kann ich mir das als Privatperson aneignen bzw. gibt es Kurse die man absolvieren kann?
welche Ausbildungen brauchen meine pferde?
eignet sich die rasse für solche Arbeiten?
Wie viele Pferde dieser rasse bräuchte ich um mich (mindestens) selbst zu versorgen und genug Holz für den Winter zu haben (und natürlich genug Futter für Tiere)?
kann man diese Pferde auch zusätzlich als Reitpferde ausbilden (nur für mich persönlich —> nicht für reitunterricht o. Ä.)?
10 Antworten
Das heißt, Du betreibst eine Landwirtschaft und möchtest nach und nach den Maschineneinsatz reduzieren und auf Pferde wechseln? Wie geht es Deinen Kollegen ringsum? Geben die auch zu so hoher Rate auf wie hier bei uns? Denkst Du, das ist wirtschaftlich zu machen Deine Produkte dann auch entsprechend verkauft zu bekommen, wenn Du höheren Erzeugungsaufwand hast?
Rückekurse für's Holz gibt es in Oberbayern z. B. in Schwaiganger - das musst für Deine Region erfragen. Nach einem zweiwöchigen Kurs kommen die meisten erfahrenen Pferdeleute, die Gespann fahren, zurück und erzählen, wie viel Respekt sie vor den Ausbildern haben, die ja nicht nur sie ausbilden (wo sie nach zwei Wochen wissen, sie bräuchten noch viel mehr Kurs, um das wirklich im Wald anwenden zu können), sondern auch die Pferde dafür ausbilden. So einen Rückekurs kann man aber natürlich auch mal einfach aus Interesse an dem Thema machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was da so dahinter steckt. Genauso gibt es auch Kurse für die Feldbestellung - oder man sucht sich einen Landwirt, der mit Pferden arbeitet und fragt ihn, ob man mal eine Woche kostenloses Praktikum auf dessen Hof machen darf.
Wo willst du dass denn machen und wie willst du dir das leisten? Den Grund zur Haltung musst du entweder kaufen oder pachten -> Geld
Den Grund zum Holz machen musst du kaufen oder pachten -> Geld
Das Anpflanzen neuer Bäume und deren Wachstum musst du von staatlicher Seite her durchführen (Wiederaufforsten) -> Geld
Lediglich sinnvoll ist es, Gemüse anzubauen im heimischen Garten (Salate, Gemüse, Obst, etc.), da kann man - wenn man die nötige Arbeit investiert - etwas Geld sparen.
Und so ein Arbeitspferd lebt übrigens auch nicht von Wiese allein... Heu, Stroh und Kraftfutter müssen entweder selbst gemacht oder zugekauft werden und da du minimum 3 Pferde brauchst (1 Pferd geht arbeiten, 2 bleiben zurück, damit sie nicht alleine sind), brauchst du alles x3...
Wenn man davon leben willst, braucht Du mindestens zwei aktive Arbeitstiere, 3 in der Ausbildung und 2 Reserve Tiere.
In Deutschland wird dir keiner dazu raten, weil mittlerweile die Erfahrung fehlt.
Das was noch in Erinnerung ist, ist daß es länger dauert.
Falls du die Möglichkeit zum Schüleraustausch oder zum Praktikum hast, versuche in Amerika die Amish People kennenzulernen.
Es gibt einige Solawis (Solidarische Landwirtschaft), die mit Pferden arbeiten.
Du kannst ja mal schauen, wie die das machen. Mit Glück findest du das sogar in deiner Nähe...
Pferde sind Herdentiere, Alleinhaltung ist daher nicht erlaubt. Heißt, du brauchst mind. 2. Das ist dann aber immer noch keine Herde, sondern nur eine Gemeinschaft. Und die uU recht eng. Heißt, wenn die nur zu zweit sind und du gehst mit dem einem arbeiten und das andere bleibt daheim, kann es beiderseits Terror geben.
Natürlich braucht du für jedes Tier, besonders aber für eines welches round about 1t wiegt, entsprechend Sachkenntnis! Gerade Holzrücken kann sehr gefährlich werden, wenn der Rücker nicht 100% weiß, was er tut und das Pferd nicht 1000% auf seine Kommandos hört. Das funktioniert nur als eingespieltes Team und du musst genau wissen, was du deinen Tieren zumuten kannst und was nicht.
Willst du deine Tiere richtig arbeiten lassen, musst du sie vernünftig halten und vor allem entsprechend füttern. Im Sommer mit Weide dazu brauchst du pro Pferd in dieser Größenordnung je nach Arbeitspensum etwa 12 - 15 kg Heu/24h/Pferd, im Winter dann auch gerne mal bis zu 20 kg. Dazu Kraftfutter wie zB Hafer etwa 5 - 8kg, natürlich auch wieder abhängig von der Jahreszeit und den Anforderungen. Dazu bedarfsgerechtes Mineral.
Exakte Hufbearbeitung und Hufschutz, Ausrüstung, Versicherungen, etc. kostet dich dazu ein stattliches Sümmchen.
Ob das lohnt um davon zu leben - nein.
werkzeug, gerät, muss angefertigt werden. gibts nicht mehr in brauchbarem zustand zu kaufen. für so grosse pferde eh nicht.
ich dachte an 4 pferde - ein gespann wallache und eine ebenfalls ausgebildete stute zur zucht, die nach dem fohlen 2 monate zuhause bleibt und wo dann das saugfohlen zum anlernen immer mitläuft. pensumsteigerung entsprechend fohlenentwicklung. erleichtert das spätere arbeiten.