Shire Horse als Freizeitpferd?

6 Antworten

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shirehorses sind arbeitszugpferde.

darauf sind sie gezüchtet und darauf ist ihre gesamte anatomie ausgelegt.

man kann sie natürlich auch reiten, aber sie sind keine gewichtsträger und man braucht einen speziellen sattel, ein trensengebiss braucht von der bestellung bis zur lieferung 6 - 8 wochen, ein praktikabler reitzaum muss extra angefertigt werden, ebenso wie der passende sattel.

die krippe muss höher aufgehängt werden, die tränke muss höher angehängt werden, alles im stall muss den bedürfnissen eines shire horse erst angepasst werden. weshalb die allermeisten ställe keine shire-horses nehmen, weil sie die gesetzlichen vorgaben zu deren haltung nicht erfüllen können.

die einzigen, die begeistert sind, mit einem shire umzugehen, sind die manuellen pferdedentisten. denn shire horses lernen schon mit dem fohlen-abc, dass man den kopf tief halten muss, wenn der mensch mit ihm umgeht. tierärzte und schmiede oder hufbearbeiter sind allenfalls semi-begeistert.

wenn man z.b. mit einem österreichischen warmblut nur rumdümpelt - das kann man auch mit einem shire horse. turniere eher nicht.

naja - und shirehorses sind entweder sanft oder sie werden zu rotkohl und knödeln serviert. es bleiben exakt diese beiden möglichkeiten.

es gibt ausserdem keinen einzigen vernünftigen grund, sich ein pferd anzuschaffen, das im monat eine tonne heu verdrückt. ausser natürlich, man hat einen sehr grossen planwagen, eine bierkutsche oder ähnliches.

auch shire horses müssen artgerecht gehalten werden - als beisteller taugt nur ein ähnlich grosses pferd, das seinem kumpel auch gewachsen ist, wenn es doch mal zoff gibt. ein shetlandpony, das sich mit einem shire anlegt, kann man hinterher gut als lesezeichen verwenden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Man kann Shire reiten.

Sie werden aber einfach nicht die gleiche Ausdruckskraft wie ein Warmblut zb in der Dresssur haben oder nicht so hoch springen können oder oder oder.

Dafür sind sie einfach nicht gezüchtet .

Und wenn man so ein Pferd reiten will muss einem klar sein, das man das Pferd reiterlich unterstützen muss und entsprechend fordern

das ist keine Aufgabe für ein reitsnfänger

Das gleiche wie mit einem Warmblut ganz bestimmt nicht. Man kann Kaltblüter generell auch Reiten, aber das Galoppieren sollte man sehr einschränken, und das Springen unbedingt komplett sein lassen.
Dressurmäßig ist spätestens (!!!) bei Klasse A Schluß, und sollte auch nur sehr dosiert gemacht werden; möglichst auf einem großen Viereck.

Wobei es auch noch ein Unterschied ist, dass man Kaltblüter in leichte, mittlere und schwere einteilt. Ein Schwarzwälder Fuchs oder Noriker ist eher noch (bedingt!) zum Reiten geeignet als ein schweres Kaltblut. Mit solche einem Riesen ist eigentlich jedes Dressurviereck zu klein. Da ist höchstens Spazieren tragen lassen akzeptabel.

Sabisabi436 
Fragesteller
 13.06.2023, 13:22

Also so wie ich es verstanden habe: Shire Horse reitet man wie ein altes Pferd - schonend. Bei dieser Rasse nun aufgrund des Gewichts? Oder liegt das rein an der Zucht?

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Sabisabi436 
Fragesteller
 14.06.2023, 07:28
@pony

natürlich, aber bei Shires und älteren Pferden mit eben noch mehr Vorsicht. So war das gemeint :)

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Die Reiter, die in der Lage sind Shire Horses gekonnt zu bewegen tun es nicht.

Alle Arbeitspferde sind in der Regel von der Gelehrigkeit, anderen Pferden mindestens ebenbürtig.

Gute Arbeitspferde, arbeiten enger mit ihren Menschen zusammen, wie die meisten Reitpferde. Diese Pferde arbeiten teilweise auf den Millimeter genau, schätzen und taxieren deutlich genauer, wie die Springpferde. Gleichzeitig prüfen sie den Boden genau und setzen deutlich bedachte wie das Dressurpferd einen Huf vor den anderen.

Wer schon mal erlebt hat wenn man mit zwei Pferden rückt und beide für einander aber auch für ihre Menschen einstehen, der wird niemals mehr "Kaltblut" mit träge in Verbindung bringen.

Kaltblüter sind nicht zum Reiten gezüchtet worden, auch wenn viele Menschen solche besitzen.

Daher würden sie sich als Rücke- oder Kutschpferde anbieten. Das ist ihre Arbeit, damit fühlen sie sich wohl.

Ich könnte mir vorstellen, dass es dahingehend auch ausgelegte Turniere gibt, jedoch keine "klassischen" Dressur-/Springturniere.

Bodenarbeit (Zirzenzik) wäre ihnen sicherlich als Beschäftigung fürs Köpfchen auch recht, aber reiten eher nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd
Sabisabi436 
Fragesteller
 13.06.2023, 13:28

Ist Zirzenik eine eigene Art von Bodenarbeit?
Wenn man jetzt nur Bodenarbeit macht - ist das für ein Shire Horse aber auch doof oder? Wäre das Pferd das unterbeschäftigt? Kann man dann Ausritte im Arbeitsprogramm einbauen?

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Keks37  13.06.2023, 14:19
@Sabisabi436

Für mich ist es das, ob es da tatsächlich eine Unterscheidung gibt, weiß ich nicht.

Bodenarbeit bedeutet ja nicht, dass man im Kreis herumdümpelt. Es geht da um Horsemanship, Vertrauensübungen etc. Das könnte durchaus spannend für ein Shire sein, wenn man es richtig macht. Positive Verstärkung könnte ich mir auch gut vorstellen.

Ausreiten würde ich mit dem Tier nicht, wie gesagt, ist ja nicht zum Reiten gezüchtet worden.

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