7 Antworten

Sehr lustig!

Nein, wir brauchen Ärzte. Wie zielsicher KIs sind sehen wir bei den Teslas, die ungebremst in Polizeiautos mit eingeschaltetem Blaulicht rasen. Hier nehmen die KIs vorher wahr: "Da steht ein Auto - da steht kein Auto - da steht ein Auto - da steht kein Auto". Folglich hat das Auto keine berechenbare Relativgeschwindigkeit und eine potentielle Kollision wird nicht erkannt.

Eine KI wurde bei der Bilderkennung auf Flugzeuge trainiert und hat hinterher jedes Bild als Flugzeug klassifiziert, das einen blauen Rand hatte.

Solange KIs nicht verstehen, was sie beurteilen, können sie manche Muster erkennen, aber niemals ein zusammenhängendes Bild erfassen. Für eine Diagnose von Krankheiten hätte das fatale Auswirkungen. Ein guter Arzt riecht den Patienten, hört die Stimme, begutachtet die Körperhaltung, reagiert darauf, wenn Nachfragen erst mit Pausen beantwortet werden. Davon sind KIs noch viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte entfernt.

Allerdings sind sie bereits jetzt sehr hilfreich bei der Erkennung mancher Muster, z.B. im EKG. Aber wie jedes Messinstrument benötigen sie immer einen ausgebildeten Arzt, um die notwendigen Schlüsse zu ziehen.

Ein Familienmitglied von mir lag nach mehreren Schlaganfällen im Koma. Eine KI, die mir die Überlebenswahrscheinlichkeit ausrechnet, hätte mir keinen Deut weitergeholfen bei der Entscheidung, ob die Person künstlich ernährt und beatmet werden soll oder nicht. Schon die Ärzte sind da an ihren ethischen Grenzen.

kapundkappa 
Fragesteller
 22.12.2021, 16:50

Warum hatte dein Familienmitglied einen Schlaganfall?

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mjutu  22.12.2021, 17:12
@kapundkappa

Jahrzehntelange Alkoholüberdosierung, nicht eingestellter Blutzuckerspiegel, Bewegungsmangel, 12kg Gewichtsabnahme in 3 Monaten, musste am Vortag unbedingt 8 Sommerreifen selbst runtertragen, obwohl wir am Mittag angemeldet waren. Dann bekam er um 6 Uhr morgens ein pelziges Bein, konnte nicht mehr sprechen und nahm Arnika-Globuli. Um 8 stand er auf und kämpfte sich mühsam in den Keller um die Heizung höher zu drehen. Seine Frau kochte Kaffee. Um 10 haben sie auf den Anrufbeantworter bei uns gesprochen, den wir um 12 abgehört haben. Wir haben dann innerhalb von Minuten den Rettungswagen alarmiert, aber da war mit Medikamenten längst nichts mehr zu machen. Während der ReHa kamen zwei weitere und das Gewicht sank weiter. Zuerst sagte er nur noch "kleiner Keller, kleiner Keller", dann gar nichts mehr.

Wir haben die Ursache nicht herausfinden können.

20 Jahre vorher hätte eine KI geholfen! "Weniger Alkohol! Blutzuckerkontrollen! Gehen Sie spazieren! Sonst liegt ihre Lebenserwartung bei 20 Jahren". Die Patienten müssten dann nur noch darauf hören...

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kapundkappa 
Fragesteller
 24.12.2021, 10:06
@mjutu

Danke für deine Antwort. Ich meine, dass die Folgen von Alkoholmissbrauch seit mehr als einem halben Jahrhundert bekannt sind, und dass man keine KI braucht, um einem Alkoholsüchtigen zu erklären, welche Folgen sein Alkoholkonsum hat. Dazu braucht es verantwortungsvolle Ärzte und eine Politik, die auf ihre Bürger achtet und den Verlockungen des Alkohols Einhalt gebietet, indem mehr aufgeklärt wird und Alkohol nicht mehr für jeden so leicht zu kaufen ist wie es immer noch der Fall ist.

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newuser19  26.12.2021, 11:08

Denk das nicht zu früh mjutu die wissenschaft ist so hoch endwickelt die könnten alles ersetzen wenn sie wollten soger uns es gibt sogar schon roboter die uns schon imitieren

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Die KI dient als Unterstützung, mehr auch nicht.

kapundkappa 
Fragesteller
 22.12.2021, 16:35

Für was? Kognitiv/geistige Fähigkeiten, die das Gefühl ersetzen müssen, weil wir nicht mehr in der Lage sind, Gefühle zuzulassen und uns lieber auf Technik verlassen?

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EinTyppie  25.12.2021, 23:08
@kapundkappa

? ne, um daten, bioscans, symptome usw schneller auszuwerten und schneller und effizienter leuten zu helfen? Das hat nix mit Gefühlen zu tun

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das ist für den quantitätsjornalismus absolut typisch. natürlich kann KI die ärzte bei ihrer arbeit unterstützen und tut das bereits. KI ist genau wie industrie 4.0 so eine sache, die es eigendlich schon länger gibt, es wurde nur nie großartig drüber geredet, weil man keinen aufähnger dafür hatte.

gebraucht wird der arzt nach wie vor. jedenfalls so lange es menschen gibt, die medizinische hilfe brauchen.

lg, anna

kapundkappa 
Fragesteller
 22.12.2021, 16:46

Da stimme ich dir insoweit zu, als dass ich mich frage, wie weit die Technik noch gehen soll, um Ärzte mal so ausgedrückt: sogar in Fehlentscheidungen zu "unterstützen"?

Nachweislich wurden mehr Operationen durchgeführt und zB künstliche Hüftgelenke eingesetzt als das Gesundheitssystem derartig umgestellt wurde, dass man Krankenhäuser nach "Fallpauschalen" bezahlt hat. Man schrie nach neuer Technik, um Hüftgelenke "besser" implantieren zu können, die vielleicht gar nicht nötig gewesen wären.

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mjutu  22.12.2021, 17:15
@kapundkappa

Ja, das kann ich bestätigen. Bei uns wurde eine teurer Roboter gekauft, der die Hüftgelenke "präziser" einfräsen kann. Als Resultat hielten sie kürzer, denn das vorherige unpräzise Fräsen per Hand sorge beim Einschrauben für nützliche Knochensplitter, die das Festwachsen erleichterten.

Die Fallpauschalen wurden aus Australien übernommen. Als wir gerade damit anfingen, haben die Australier sie wieder abgeschafft, weil sie nicht hilfreich im Sinne des Patientenwohl waren.

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Peppie85  22.12.2021, 20:35
@mjutu

von den ausis kommt noch mehr mist, wie das glühlampenverbot... vor dem glühlampenverbot waren sie hinter den usa auf platz 2 beim pro kopf energievebrauch, danach auf platz... genau 2 !

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wenn wir nicht mehr krank werden würden,

okay, und wieso sollten wir nicht mehr krank werden? KI hilft um symptome und daten schneller und besser auszuwerten, damit sind wir nicht gegen krankeiten imun?

Ich kann nicht nachvollziehen, wie Du aufgrund dieses Artikels darauf kommst, dass wir a] nicht mehr krank werden und b] keine Ärzte mehr brauchen würden.

Dieses Hilfsmittel, welches, wie man liest, keineswegs risikolos ist, weil es längst nicht kann, was zu seiner perfekten Diagnostik nötig ist, sondern - ähnlich, wie bei einem Computer - immer nur so gut sein kann, wie es mit Daten gefüttert wurde, ist lediglich eine Unterstützung, Diagnosen in verschiedenen Bereichen der Medizin schneller und präziser zu stellen.

Es ersetzt keinen Arzt, der die Entscheidung darüber trifft, ob der Einsatz dieser "künstlichen Intelligenz" zur Diagnosestellung überhaupt notwendig ist. Es hat weder einen Heilungseffekt, noch ist es in der Lage, eine Heilbehandlung in Gang zu setzen. Das können nur Ärzte.

Und vollkommen schleierhaft ist mir, wie Du darauf kommst, dass man nach einer Diagnostik via künstlicher Intelligenz überhaupt nicht mehr krank werden könne, sodass man keine Ärzte mehr brauchen würde.

Diagnostik bedeutet, herauszufinden, an welcher Erkrankung ein Patient leidet und nicht, Krankheiten für immer zu eliminieren.

kapundkappa 
Fragesteller
 22.12.2021, 21:38

Ja, mir ist allerdings klar, dass du kein Wort meinerseits verstanden hast.

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