Kriegt mein Onkel einen Anteil oder nicht - was tun?
Großes Problem. Meine Eltern und Großeltern haben uns dieses Haus hier ermöglicht. Mein Vater, meine Mutter, meine Oma und mein Opa sind eingetragen gewesen. Opa und Oma sind bereits verstorben vor Jahren. Testamente oder großes Geld haben Sie nicht hinterlassen.
Nun möchte die Bank einen Erbnachweis und ist empört, dass es keinen Erbnachweis gibt. Wir hatten ja wie gesagt nichts und kannten uns mit den Gesetzen nicht aus. Da stolpert man ja nicht einfach drauf.
Nun haben wir ein Problem. Meine Großeltern waren ja auch eingetragen. Wie ich das verstehe zu 25% jeweils dann auch Eigentümer. Hätte meine Oma nach dem Tod meines Opas dann 50% gehabt oder immer noch 25%?
Und was passiert jetzt, wenn der Bruder meiner Mutter davon Wind bekommt. Bekommt er dann auch einen/seinen Anteil, obwohl er hier nie einen Cent bezahlt hat? Denn wir müssen Ihn ja jetzt benachrichtigen, wenn wir diesen Schein wollen.
Also kurz: 4 Eigentümer, 2 davon verstorben, 1 Kind davon ist meine Mutter (Miteigentümerin), das andere Kind mein Onkel, der hier nicht wohnt und nie was gezahlt hat.
Hätte er trotzdem Anspruch? Wie hoch wäre der dann prozentual?
7 Antworten
Meine Großeltern waren ja auch eingetragen. Wie ich das verstehe zu 25% jeweils dann auch Eigentümer.
Nein, sie hatten sehr wahrscheinlich zusammen einen Anteil von 50%, nicht jeder ein Viertel. Wenn beide verstorben sind, erben ihre Kinder je zur Hälfte, das heißt euer Onkel hat jetzt ein Viertel.
Ob er "je was gezahlt" hat, ist egal. Für andere hinterlassene Vermögenswerte seiner Eltern hätte er ja vorher auch nichts gezahlt.
Wer genau steht im Grundbuch? Jeder zu 25%?
Dann ist das ganze nicht schwer. Ein kurzes Beispiel, in der Hoffnung, dass es nicht doch noch mehr Erbberechtigte gibt:
Opa stirbt, seine komplettes Vermögen wird ohne Testament nach gesetzlicher Erbfolge verteilt.
50% an Oma, 25% an Mutter, 25% an Onkel. Das gilt für alles von Wert: Geld, Haus, Aktiendepots, Schulden, was auch immer zum Zeitpunkt des Todes da war.
Also hatte Oma nun 37,5% vom Haus. 25% eigener Anteil, und 12,5% aus dem Anteil des Opas. Das Haus ist nun im Eigentum einer Erbengemeinschaft.
Deine Mutter hat eigene 25% und bekam dazu 6,25% vom Opa. Dein Onkel ist nun mit 6,25% dabei.
Neue Verteilung
Oma: 37,5%, Mutter 31,25%, Vater 25%, Onkel 6,25%
Nun stirbt auch Oma, ihre Anteile gehen zur Hälfte an Onkel und zur Hälfte an deine Mutter. Ebenso ihr sonstiges Vermögen (dass hoffentlich nicht unrechtmäßig mit dem Erbteil von Mutter und Onkel angefüllt wurde)
Deine Mutter bekommt nun also am Haus weitere 18,75% dazu, hat also 50%. Dein Onkel bekommt das gleiche hat nun auch 25%, Für deinen Vater ändert sich nichts.
Aber Achtung: Wen ihr euch nie um das Erbe gekümmert hattet, dann sind vermutlich auch noch Konto- und Bargeldbestände ohne den Onkel verteilt wurden. Ganz dumme Geschichte, denn das muss nun ausgeglichen werden.
Ob dein Onkel sich um irgendwas gekümmert hatte zu Lebzeiten spielt keine Rolle. Erbe ist kein Lohn, sondern schlichtweg eine Verteilung der Hinterlassenschaft an die Erbberechtigten. Wer mit Erbe auch irgendwas belohnen will, sollte dringend ein gültiges Testament schreiben. Das halbe Erbe kann nämlich frei verteilt werden. Der Rest ist der Pflichtteil für jeden gesetzlich Erbberechtigten.
Geht am besten zu einem Anwalt, der euch darin unterstützt alles auseinander zu dividieren. Ihr solltet zudem eine gütliche Einigung mit dem Onkel anstreben. Wenn ihr nämlich nicht vernünftig zueinander kommt, kann er auch alleine die Zwangsversteigerung des Hauses in die Wege leiten um die Erbengemeinschaft aufzulösen.
Wenn sich niemand drum gekümmert hat ist vermutlich der Erbteil auf den Konten vom Opa aus Versehen unterschlagen worden. Das würde ich nicht ohne Anwalt versuchen aufzulösen
Also, das ist bei euch ja doof. Als deine Oma noch lebte, ging der Anteil des Opas zu 50% an sie und die anderen 50% an deine Mutter und ihren Bruder. Als deine Oma dann starb gingen ihre Anteile zu 50% an deine Mutter und ihren Bruder.
Zu den Erbteilen wurde ja schon was geschrieben. Wegen des Erbnachweises können beim Amtsgericht (Nachlassabteilung) Erbscheine beantragt werden. Dort wird einfach nur bescheinigt, wer den Erblasser zu wie viel Prozent beerbt hat. Es steht nicht drin, was alles zum Erbe gehörte.
Wenn deine Grosseltern 25% Eigentum an eurem Haus hatten und verstarben und nichts hinterlegt wurde. Dann bekommt dein Onkel natürlich 12,5% und deine Mutter 12,5 %.
Vielleicht könnt ihr euch einigen, dass ihr ihm dafür einfach Ortsübliche Zinsen verrichtet. Eine Art Erbengemeinschaft halt, mit den jeweiligen Anteilen darin.
Denn eben der Viertel an eurem Haus, geht in die Erbmasse, wenn die Grosseltern verstarben und dieser wird auf die Beiden direkten Nachkommen verteilt, wenn kein Testament vorhanden ist.
da braucht man keinen Anwalt, die Sache ist klar