Kontakt zulassen?

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Kontakt ja, aber aufnehmen bestimmt nicht. der kommt doch nur angekrochen, weil es gerade nicht läuft.

das Kind sollte auf jeden fall begleitet werden! will heißen, dass es auf das Treffen vorbereitet wird und auch ggf. auf die Tatsache, dass der Vater das Kind wieder enttäuschen wird.

Das ist auch etwas, bei dem ich meiner besten Freundin Angst hatte. Ihr Vater ist auch verschwunden, als sie noch ein kleines Kind war. Aber "zum Glück?" ist er nie wieder aufgetaucht.

lg, Nicki

Nein würde ich nicht.

Der biologische Vater des Kindes und das Kind hatten die meiste Zeit des Lebens dieses Kindes über keinerlei Kontakt. Das Kind erkennt ihn ihm also keine Vaterfigur.

Stattdessen hat der neue Mann der Mutter die Rolle des Vaters übernommen (wenngleich nicht biologisch, so doch sozial gesehen). In ihm findet das Kind all das was der biologische Vater die ganze Zeit über missachtete.

Warum sollte diese Familie also den Expartner in ihr Leben lassen?

MuelerStephanie 
Fragesteller
 12.09.2022, 01:45

Es ist der leibliche Vater

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Rockige  12.09.2022, 01:52
@MuelerStephanie

Ja, der leibliche Vater (also der biologische Vater des Kindes, der Erzeuger). Und dieser hat sich 10 Jahre nicht gekümmert, war verschwunden.

Zwischen ihm und dem Kind besteht also null Beziehung, null Bezug. Stattdessen hat das Kind (wahrscheinlich) im neuen Ehemann der Mutter eine Vaterfigur gefunden (auch wenn dieser nicht der Erzeuger ist, so erfüllt er die soziale Rolle des Vaters).

Der biologische Vater wäre hier also recht fehl am Platz.

Okay, vielleicht wuchs das Kind mit dem Wissen auf "das da ist mein Stiefpapa, mein biologischer Papa ist weg als ich noch ein Baby war". Möglicherweise hat das Kind bereits Fragen im Kopf (warum, was war los, wars die "Schuld" des Kindes, warum ist er jetzt erst wieder da, warum gabs keinerlei kleinen Kontakt via Telefon oder sonstiges zwischendurch).

Vielleicht hat das Kind aber auch bisher keinen Gedanken daran verschwendet. Ein plötzlicher Kontakt mit dem Erzeuger könnte das Kind durcheinander bringen. Und was, wenn der Erzeuger versucht die Zuneigung des Kindes zu erkaufen? Oder was, wenn der Erzeuger versucht dem Kind heimlich Lügen zu erzählen um Kind und Stiefvater zu entzweien?

Ich finde, das wär alles eine viel zu große Belastung für dieses grade mal 10jährige Kind.

Als 18jähriger kann dieses Kind später mal selbständig entscheiden ob es Kontakt zum Erzeuger haben möchte, Antworten von ihm haben möchte.

Seine Mutter hat mit früher abgeschlossen, ist eine neue Beziehung eingegangen, hat zusammen mit dem "Neuen" eine Familie gegründet. Sie, ihr Kind, der "Neue".... das ist die jetzige Familieneinheit. Biologie zählt in dem Fall weniger als der Fakt "Wer hat das Kind erzogen, getröstet, dem Kind etwas beigebracht, das Kind ermutigt und gefördert".

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Ccatched  12.09.2022, 02:56
@Rockige

Die Punkte sind zwar korrekt, aber Vergeben ist mehr wert als Hass. Auch wenn er nicht den Stellenwert hat, so bleibt er ja doch irgendwie Familie und einfach abschließen ist nicht immer von Vorteil.
Dennoch bleibt die Entscheidung den jenigen, welche damit konfrontiert sind.

vielleicht möchte ja das Kind wissen , wer den wirklich der Biologische Vater ist. Ich würde es nicht verbieten.

Im übrigen war mein Vater solch einer. Zwar erst ( als ich 11 gewesen bin ) aber dann für 18 Jahre weg, unauffindbar. Bis der Brief vom Staat kam, ich soll für ihn Unterhalt zahlen, da er Pflegefall geworden ist. Hab zwar gerichtlich durchgesetzt bekommen, dass ich nichts zahlen muss, aber den Kontakt habe ich wieder hergestellt, der Gedanke, ich kann damit nicht abschließen, bevor er stirbt, war für mich schlimmer, als die Wut auf ihn ( welche in Ignoranz wechselte nach einigen Jahren ) .

Also, jeder muss selbst entscheiden, was er für sich als richtig und wichtig empfindet.

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Rockige  12.09.2022, 03:05
@Ccatched

"Vergeben"?

Vergeben bedeutet aber nicht automatisch "Vergessen". Und wär es nicht im Sinne des Kindes, diese bestehende Familie zu schützen?

Ja, vielleicht möchte das Kind mit seinen 10 Jahren gerne mehr erfahren über den biologischen Vater - wenn das Kind damit aufwuchs das der Papa daheim nicht der Bio-Papa ist. Aber was, wenn das Kind kein Interesse hat? Dann wär es auch falsch das Kind zum Kontakt mit dem leiblichen Vater (der ja fremd ist) zu zwingen.

Stimmt, letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Doch da es sich um ein Kind von 10 Jahren handelt, liegt es in der Hand seiner Mutter (bei der das Kind aufwächst) ob sie diesen Kontakt als sinnvoll einschätzt oder nicht.

Sicher, vielleicht ließe sich da noch was via Jugendamt einrichten. Zumindest in Form von Beratung "wie man die Situation am besten händelt"

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Das Kind ist 10. Alt genug, selbst zu formulieren, was es will. Ich würde das Kind fragen.

Kontakt zum Kind, ja, wenn das Kind das auch will .

Wieder aufgenommen werden sicher nicht. Es gibt ja einen Neuen Mann und nachdem, was er gemacht hat, wer will so jemanden wieder in seinem Leben haben. Auf den kann man sich ja nicht verlassen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja wenn das Kind Kontakt möchte. Ein Kind wird irgendwann wissen wollen wer der richtige Vater ist.