Könnt ihr mich bei meinem Astrofotografie-Setup beraten?
Hallo zusammen,
Erstmal zu mir und meinem Setup: ich bin 16 Jahre alt und beschäftige mich seit etwa zwei Jahren mit der Deep-Sky-Astrofotografie. Bisher habe ich mit einer Canon EOS 550D, dem Sky-Watcher Evostar 72ED Teleskop und der Sky-Watcher Star Adventurer Mini Montierung gearbeitet. Jetzt möchte ich meine Ausrüstung upgraden, um einerseits bessere und hochwertigere Bilder zu machen und gleichzeitig eine technische Lösung zu finden, die mir mehr Komfort bietet, sodass ich beispielsweise nicht jedes Mal den Kameraauslöser manuell bedienen muss.
Ich weiß, dass die Bildqualität ebenfalls von der verwendeten Software abhängt, aber momentan geht es mir vor allem um die Hardware. Nach viel Zeit, die ich mit Recherche und Nachrechnen verbracht habe, habe ich folgendes Setup ins Auge gefasst:
- ZWO ASI585MC Pro (gekühlte OSC-Kamera)
- ASIAIR Mini zur Steuerung
- Omegon Powerbank 38.000 mAh, 144Wh, 12V zur Stromversorgung
Mir ist bewusst, dass meine aktuelle Montierung nicht zum Autoguiding fähig ist und man ohne Autoguiding nicht unbedingt mehrminütige Belichtungen durchführen kann, aber ich hatte bisher bei kürzeren Belichtungen noch keinerlei Probleme mit dem Tracking. Falls ich später stärkere Fehler in der Nachführung bemerken sollte, kann ich ja immernoch auf Autoguiding upgraden. Ich möchte das nur nicht jetzt direkt tun, da sich die Kosten dann sicher nochmal verdoppeln würden und ich erstmal langsam an die Sache rangehen will.
Meine Fragen an euch:
- Funktioniert dieses Setup in Kombination? Kann die Kamera inklusive der Kühlung sowie das ASIAIR Mini über die genannte Powerbank zuverlässig betrieben werden? Reicht die Kapazität dafür aus?
- Gibt es eventuell anderes Equipment, das in einem ähnlichen Budgetbereich liegt, aber besser geeignet wäre? Ich suche nach einem guten Gleichgewicht zwischen Qualität und Erschwinglichkeit und möchte nicht unnötig viel Geld ausgeben, daher liegt zum Beispiel meine bisherige Wahl auf einer günstigeren Kamera, die meinen Recherchen nach trotzdem nicht unbedingt schlechte Qualität abliefert.
- Hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Setup gemacht? Wie sind eure Ergebnisse in der Praxis, vor allem was die Stromversorgung und die Handhabung (auch ohne Autoguiding) betrifft?
- Was ist eure allgemeine Meinung zu meinem geplanten Setup? Gibt es sonstige Empfehlungen oder Tipps, die ich beachten sollte? Besonders in Hinblick auf die praktische Nutzung und eventuell noch nicht bedachte Probleme.
Ich hoffe, ihr könnt mir mit euren Erfahrungen und Ratschlägen weiterhelfen. Ich möchte sicherstellen, dass ich mit dem Upgrade eine durchdachte und funktionierende Lösung finde, die mir hilft, ohne dass ich unnötige Komplikationen bekomme oder unnötig viel Geld ausgebe.
Vielen Dank schonmal im Voraus!
4 Antworten
Meine Fragen an euch:
- Ja, die Powerbank kann wohl 120W liefern, das sollte genug sein, selbst wenn sie Kühlung der Kamera auf Vollgas läuft. Allerdings kannst du damit rechnen dass du mit dem Akku nicht besonders weit kommst. Wenn du alles darüber betreibst kommen schon 50-60W Energieaufnahme zusammen, dann reicht die Powerbank für etwas über 2h ... Tatsächliches Fotografieren wird eher weniger sein da du ja auch einnorden und die Kamera Vorkühlen musst. Außerdem solltest du bedenken dass die Kamera einen deutlich kleineren Sensor hat weiß auch dein FOV enger wird.
- Ja
- Nicht explizit mit diesem Setup, ich habe aber eine ZWO ASI 183 MM und bin mit der sehr zufrieden. Zum Thema belichten ohne autoguider, klar geht das, ich hab bei gutem Polar alignment mit 200mm Brennweite 60s lights aus einem Star adventurer gequetscht
- Meh, mit der Erfahrung die ich habe würde ich das Geld anders investieren ... Also in einen neuen mount + autoguider
Jetzt möchte ich meine Ausrüstung upgraden, um einerseits bessere und hochwertigere Bilder zu machen und gleichzeitig eine technische Lösung zu finden, die mir mehr Komfort bietet, sodass ich beispielsweise nicht jedes Mal den Kameraauslöser manuell bedienen muss.
Also zum Problem Kameraauslöser gibt es verschiedene sehr einfache und billige Lösungen. Den Job erledigt zum Beispiel auch ein Intervallmeter für 10-15€ von Amazon sehr gut. Du kannst auf deiner Canon aber auch die Magic Lantern Firmware installieren und darüber eine Belichtungsreihe einstellen.
Und dazu würde ich dann ein kleines Guidescope mit billiger Mono Kamera kaufen sowie eine Montierung mit GoTo. Mit Autoguiding schafft meine kleine iOptron SmartEQ Pro auch 600s Lights (mit dem 1" Sensor meiner Astrokamera und einem 360mm Teleskop) < und die kann ebenso auf Batterien laufen.
Und zur Steuerung ... Klar geht da ein ASIAir, aber ein Laptop tut's halt auch falls du einen hast ¯\_(ツ)_/¯
Powerbank find ich ein bisschen klein, da würd ich ne größere nehmen
Hallo
Fragen:
1.) willst du immer von dem selben Standort arbeiten und ist dort Strom verfügbar ?
2.) willst/musst den Standort mit denn Öffis erreichen und erlaufen oder per Fahrrad erreichen oder hast du ein Auto/Kleinbus verfügbar ?
3.) bis zu welchem Temperaturbereich runter muss das Equiment funktionieren bzw je kälter um so mehr Akkukapazität ist nötig während andererseits der Kühbedarf der Kamera sinkt.
Ich würde zuerst in Montierung und Autoguider investieren und solange mit der 550D weiterarbeiten.
Bei Produktmischungen gibt es immer Überaschungen/Schnittstellenprobleme. Die Skywtcher Mini Montierung (Staradventurer 2i) hatte ja allerhand Bugs und verträgt/kompensiert keine wechselenden Winddrucklasten. Also ich hab keine persönlichen Erfahrungen abseits Messebesuchen aber Skywatcher selber beschreibt es als Widefieldemontierung für Optiken ab 45°. Der 72 ED hat um 420mm im "Fotomodus" (Astrograph) ohne Linsensätze/Okular als reines Doublet das ergibt mit der 550D um 3°45`
Es gibt einige Verbesserungen/Umbauten für die Montierung bzw es gibt die Pro Version, die Kenko Skymemo und die Astrotrac. Gleiches Prinzip aber präziser gebaut
Hallo
nun ja mit den Fahrrad muss man nicht in Leichtbautechnik investieren. Eine 12Volt/12AH GEL Motorradbatterie gibt es ab 40€ aufwärts dazu ein kleines 220 Volt Ladegerät (10€). Eine abnehmbare Fahrrad Seitentasche mit Batterie und Spannungteiler und Elektrostecker bestücken (20€). Dann bleibt noch Platz für anderes
Deep Sky Bilder werden am besten im Winter bei Arxkalter Nacht unter glasklaren Sternenhimmel. Da hat es dann meist nach Mitternacht je nach Lokation um -10 bis -30°C in der Luft. Für solche Jobs nimmt man sich eine Windschutzplane, ein Minizelt und einen Arktis Schlafsack mit.
In Deutschland gibt es unterschiedliche Klimazonen einfach dein lokales Klima rechcherchieren
Es gibt in jeder grösseren Stadt Sterngucker die dann auch mal Exkursionen in dunkle Zonen machen oder ins Gebirge fahren meist per Kleinbus mit Standheizung und Vordach/Vorzelt
- tausche die kleine SAM montierung gegen die star adventurer GTi
- ergänze das set um eine ZWO 120 MC-S zum guiden
- freeware PHD2 zum guiden
- sharpcap pro für unkompliziertes polar-alignment und alternative bildaufzeichnung
und übe reichlich bei tageslicht in der stube einrichten, verbindungen aufbauen
1) nein, ich fahre häufiger mal aufs Feld, deshalb würde ich ja auch eine Powerbank benötigen.
2) ich nehme immer das Fahrrad, nur so kommt man ein gutes Stück abseits. Auto ist ja auch noch schwierig für mich
3) die Kamera unter 0°C runterzukühlen ist sicher nicht schlecht, und sollte ja auch machbar sein.
Deutsches Klima halt.