Kinderbetreuung?

3 Antworten

Deine Frage ist für mich sehr subjektiv und kaum fair zu beantworten, da du sie so schilderst wie du es eben wahrgenommen hast.

Einige Gedanken möchte ich trotzdem teilen.

Menschen machen Fehler. Weißt du was der Frau passiert ist bevor sie in den Laden kam? Vielleicht hat sie gerade die Nachricht bekommen das ihr Mann gestorben ist. Wäre für mich nachvollziehbar das ihre Grundstimmung "gereizt" ist. Das ist keine Entschuldigung für unangemessenes Verhalten. Es könnte eine mögliche Ursache sein.

Offensichtlich hat die Oma sich so verhalten, das es deinen Wertvorstellungen widerspricht. Du hast für deine Werte eingestanden, was ich grundsätzlich befürworte.

Der Oma ein Verhalten "anzudrohen" das du selbst nicht in Ordnung findest war nach meiner Einschätzung nicht besonders konstruktiv. (Ich unterstelle damit mal das du es nicht gut findest andere Menschen zu quälen zum Beispiel durch beißen)

Das du eine Rückmeldung gegeben hast finde ich in Ordnung. Die Oma wirst du damit vermutlich nicht erreicht haben. Meiner Meinung hast du aber grob übersetzt auch gesagt. "Ich sehe das ein Kind unfair behandelt wird und finde das nicht in Ordnung" EXTREM wichtig für ein Kind das gerade dabei ist sich "ein Bild von der Welt" zu machen.

Ich wünsche dir den bestmöglichen Tag


Tutmosis 
Fragesteller
 12.08.2023, 17:37

Ja, Danke, ich dir auch!

Ja, ich neige zu beissendem Sarkasmus, hatte aber in dem Moment keine Lust eine längere Diskussion mit der Frau zu beginnen. Es ging mich ja auch nix an. Natürlich war das mit dem beissen nicht wörtlich gemeint. 😉

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hugyou  12.08.2023, 17:43
@Tutmosis

Ist für mich nachvollziehbar. In einer Situation zu sein und selbst mit seinen eigenen Emotionen beteiligt zu sein ist auch deutlich schwerer. Ich als unbeteiligte, gerade entspannte Person habe es da deutlich einfacher.
Ich kommentiere gelegentlich auch vergleichbare Situationen, weil ich der tiefen Überzeugung bin das es wichtig für ein Kind ist. Ich mutmaße das das Kind in dem Moment ein Gefühl von "unwohlsein" in sich hatte. Tendenziell habe ich dein Kommentar also tatsächlich hilfreicher als schädlicher empfunden.

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Als ich schwanger war, war ich auf der Suche nach einer Hebamme für zu Hause zur Vor- und Nachsorge.

Direkt in unserem Vorort gab es eine.

Ich wollte da eigentlich anrufen, sah dann die Hebamme aber beim Einkaufen mit ihrem eigenen Kind, wo sie ähnlich agierte, wie in der Frage beschrieben.

Ich habe dann von dem Gedanken Abstand genommen, weil ich mir dachte, sie mag fachlich kompetent sein, aber die fasst mein Kind sicher nicht an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tutmosis 
Fragesteller
 12.08.2023, 17:13

Mich hat dieses Verhalten einem Kind gegenüber zutiefst abgestoßen!

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Rosenmary  12.08.2023, 17:15
@Tutmosis

Kann ich voll verstehen. Ich meine, es gibt das tatsächlich, dass Frauen in den Wechseljahren immer vor den letzten Blutungen PMS und regelrechte Launen bekommen, weil die Hormone verrückt spielen. Man reisst sich dann aber zusammen.

Manche seelischen Verletzungen, die Kinder früh erleiden, tragen sie ein ganzes Leben in sich. Stichwort Trauma.

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Tutmosis 
Fragesteller
 12.08.2023, 17:17
@Rosenmary

Ich denke, sie hatte die Wechseljahre hinter sich.

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Rosenmary  12.08.2023, 17:19
@Tutmosis

Gerade Omas sind für Kinder eigentlich was Besonderes, wo man mehr darf als zu Hause und wie Prinz/Prinzessin empfangen wird. War/ist zumindest bei uns so.

Im Gegenteil, da wird den Eltern oft gesagt, sie sollen nicht streng sein.

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lumbricussi  12.08.2023, 18:32

Wie solche Leute zu einem Beruf kommen, der mehr als nur technisches Können verlangt? 🙄🙄🙄

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Empathielos und dumm, würde ich sagen.
Es gibt keine Entschuldigung für so ein Verhalten.
Es können Eltern oder Großeltern mal im Stress die Nerven durchgehen, aber das ist nur kurzzeitig entschuldbar.
Ich denke, wenn man so etwas beobachtet, ist man in dem Moment die Öffentlichkeit. Und die Meinung der Öffentlichkeit hat Gewicht. Da kann man durchaus was bewirken.
Ich hab mal im Supermarkt eine Frau mit einem Baby im Einkaufswagensitz beobachtet. Das Kleine konnte gerade mal sitzen und streckte die Ärmchen aus. Es wollte die Nahrungsmittel im Regal berühren. Die Frau, oder Mutter, schlug ihm auf die Hände, aber schon fest. Als das Kleine weinte, herrschte sie es an: "Hör das Plärren auf!" Es waren noch ein paar Situationen, wo das Kleine auf dem Sitz ein bisserl hin und her wetzte. Die Frau nahm es ein paar Zentimeter hoch und knallte es auf den Sitz zurück.
Jedenfalls fragte ich sie im Vorbeigehen ganz laut: "Sagen Sie mal, warum mögen Sie Ihr Kind denn nicht?" Die Frau: "Was? Wieso? Ich ........." Ich: "Naja, das sieht man doch. Sie würden es besser behandeln, wenn Sie es mögen würden."
Damit ging ich weiter. Jedenfalls hörte man danach kein Kind mehr weinen.
Und draußen auf dem Platz wartete ich noch, bis ich sie herauskommen sah.
Sie blickte sich mehrmals um.

Oder in der Warteschlange an der Kasse. Vor mir stand ein Junge, vielleicht 10 Jahre alt, und vor diesem ein kleineres Mädchen. Der Junge piesackte das Mädchen, riss an ihren Zöpfen, knuffte sie. Da packte ich ihn fest an beiden Schultern, drehte ihn zu mir herum und sagte mit meiner tiefsten Stimme:
"Das tut man nicht! Capito?" Und drehte ihn wieder zurück. Das Mädchen blieb nun unbehelligt.

Das sind so meine Methoden, die öffentliche Meinung zu vertreten. Weil ich eben genug gesehen habe, wie die Menschen blind und taub sind.
Oder es geht ein Erwachsener auf der Straße, und weint. Da sprech ich ihn an.
Mir ist nämlich selber mal was passiert, wo ich Hilfe gebraucht hätte und keiner hat reagiert, obwohl ich gerufen habe. Ich war auf dem Weg von der Arbeit zum Bahnhof. Hatte hohe Schuhe an und zog ein Wägelchen mit Akten hinter mir her. Handtasche mit Geld war im Wägelchen. Da kamen einige Jungs, im Alter von vielleicht 12 - 15 Jahren, mit Wasserpistolen. Sie schossen mir ins Gesicht. Ohne die hohen Schuhe und ohne mein Gepäck einschließlich Geldbeutel hätte ich mir einen von ihnen geschnappt. Damals konnte ich noch supergut rennen. Ich realisierte, dass sie auf mein Gepäck aus waren. Also den Griff eisern festhalten und mich drehen, damit ich nicht immer die volle Ladung Wasser ins Gesicht bekam. Es war in einem kleinen Park, Leute sah ich auf den Wegen. Ich schrie laut um Hilfe. Keiner reagierte. Ich musste durchhalten, bis die Wasserpistolen leer waren. Es waren keine kleinen Pistolen. Als ich am Zug ankam, war der schon weg. Ich setzte mich auf die Wartebank und heulte. Auch im Zug noch liefen die Tränen. Ich war anscheinend unsichtbar. Dieses Nicht-gesehen-werden in der Not tat so unheimlich weh, ließ mich meine Hilflosigkeit spüren.
Die Öffentlichkeit darf nicht wegschauen. Man muss Stellung beziehen, reagieren.


Tutmosis 
Fragesteller
 12.08.2023, 18:38

Da gebe ich dir vollkommen recht.

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Spielwiesen  12.08.2023, 20:18

Du hast angemessen reagiert jedesmal. Dafür könnte ich in meinem Fall nicht garantieren!

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