Kind im Kindergarten beansprucht mich?
Ich bin Erzieher in einer Kita und es gibt ein Kind, welches mich für sich beansprucht.
- Er schickt zum Beispiel andere Kinder von meinem Schoß runter, damit er drauf kann, er spricht auch aus "geh runter von ihm, er stottert dann immer (normalerweise stottert er nicht, sagt dann immer ähm ähm ähm)
- Er kommt von hinten an mich geschlichen und umarmt mich um den Hals
- Er sagt ständig "du bist nur mir oder meiner xy"
- Er fragt erst gar nicht, ob er z.B. auf meinem Schoß sitzen darf (ist schulkind, die kinder sollten das wissen), sondern macht es einfach
- Und das krasseste: er schaut wann bin ich wo in welchem zimmer und kommt dann dahin
ich bin echt verzweifelt und weiß nicht was ich machen soll
Vor allem hat er ja Freunde, vernachlässigt diese aber, um mit mir zu spielen
9 Antworten
Das ist dringend Thema für die anstehende Teambesprechung!
Denn "das" Verhalten/ Denken geht garnicht in Ordnung.
Du bist nicht "seiner"
Du bist dort angestellt um dich gleichermaßen um alle Kinder zu kümmern, nicht nur um dieses eine Kind. Du bist nicht die 1:1 Betreuung dieses Kindes.
Du bist dafür verantwortlich Grenzen zu ziehen und beizubehalten. Wenn die anderen Kinder nicht dürfen, darf auch dieses Kind nicht. Egal ob es trotzdem stur versucht.
Man muss bei so einem Kind klare Grenzen setzen. Ich glaube das hatte ich dir in einem anderen Posting schon einmal dazu geschrieben. Wenn bei mir so ein Kind ist dann würde ich das vielleicht 1-2 mal mit freundlichen Erklärungen versuchen, und beim dritten mal ist Schluss. Ich würde dem Kind sehr bestimmt sagen, das an dieser Stelle Schluss ist und das kein weiterer Versuch des auf den Schoß Kletterns geduldet wird.
Da muss man schon mal deutlicher werden. Wann haben wir das erste mal darüber gesprochen? Das ist doch mindestens schon fast ein halbes Jahr her. Wenn du da bist jetzt noch keine Grenze gesetzt hast wirds aber langsam Zeit. Die Sache hätte schon längst Geschichte sein können.
Der erste Schritt wäre hier, dass du dich mit deinem Team dazu austauscht, wie sie den jungen erleben, gerade auch im vergeblich wenn du da bist oder nicht. Mit Sicherheit könnt ihr dann auch gemeinsam Ideen entwickeln, wie ihr als Team und besonders du damit umgehen könnt. Deine Kolleg*innen können zum einen das Kind und die Situation deutlich besser einschätzen, zum andern sind das auch fachpersonen und die meisten Leute hier eben nicht.
Von außen betrachtet würde ich sagen, dass du konsequent deine Grenzen ziehen musst und dabei zwar auch Zeit für das Kind einplanst, aber eben auch für die anderen und das dann kommuniziert. Beispielsweise wenn er ein anderes Kind auffordert, von deinem schoß zu gehen teilst du ihm mit, dass jetzt eben Kind xy gerade dran ist, und er dann danach auf deinen schoß darf. Auch bei den Äußerungen, mit denen er da einen Anspruch auf dich deutlich macht würde ich dann ganz klar kindgerecht antworten, dass du gerne mit ihm spielst, wie mit allen anderen Kindern auch.
Grenzen setzen
Das ist dein Job, da eine Grenze aufzuziehen. Besprich das mit erfahreneren Kollegen.