Kein Wunder, warum...... falsch?
Ich hatte letztens eine hitzige Diskussion mit einem lästigen, schnöseligen Studenten, der meine Sichtweise zu einem Thema mit dessen Argumentationslinie tadellos verändert hat. Daraufhin lobte ich ihn mit der Wortaneinanderreihung, es sei kein Wunder, warum er studiere und ich nicht. Diesen Satz korrigierte der schleimige Student, indem er das ''warum'' durch ein ''dass'' ersetzte. Er meinte mein Satz hätte einen negativen Sinn. Um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen, aus welcher ich vermutlich nur durch eine schmerzliche Niederlage oder gar meinen Tod kommen würde, entschied ich mich diesen Satz von ihm zu ignorieren. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob er zu 100% im Recht liegt. Nun bereite ich einen Hinterhalt vor, indem ich hier Informationen zusammentrage, um ihn mit seiner eigenen Waffengattung zu schlagen.
Was meint ihr`? Ist der Satz falsch, wenn er statt ''dass'' ein ''warum'' enthält?
11 Antworten
Mit warum (und anderen Fragewörtern) eingeleitete Nebensätze sind in vielen Gegenden des deutschen Sprachraums gang und gäbe. Und allein aus diesem Grund sind sie richtig (Primat der gesprochenen Sprache).
Jetzt müsste man sich damit beschäftigen, warum es ganz und gar okay und grammatisch ist, so einen Nebensatz einzuleiten. Dazu würde es allerdings echte Sprachwissenschaft brauchen, und die wirst du hier auf GF eher nicht finden.
Ich kann mal aus dem Stegreif ein paar Tipps abgeben.
Der Schnösel sagt immer, [ dass er klug ist ] . … Verb mit [Objektsatz]
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Dann frage ich immer, [ warum er klug ist ] . … Verb mit [Objektsatz]
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Technisch handelt es sich hier um zwei Nebensätze mit derselben syntaktischen Rolle. Sie stellen das Objekt des Ganzsatzes, nach dem die transitiven Verben fragen und sagen verlangen. Dass wir den einen Nebensatz mit dass einleiten und den anderen mit warum, ist eine Entscheidung, die wir im Verstand treffen. Denn nur der Verstand weiß, dass eine Verbindung zwischen dem Verbum fragen und Fragewörtern besteht.
Die Konjunktion dass wird nun generell für Inhaltssätze verwandt. Im Schnöselsatz drückt der dass-Satz den Inhalt des Sagens aus, und bei deinem Beispiel drückt er den Inhalt des Wunders aus:
Kein Wunder, [ dass du studieren gehst ] . … Subst. mit [Inhaltssatz]
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Jetzt geschieht ein Vorgang, dem wir es zu verdanken haben, dass wir über Walther von der Vogelweide und dem Nibelungenlied manchmal so lange brüten wie über einem Lateinsatz: Übergeneralisierung bzw. falsche Analogie (die bei Verwendung durch die Sprecher richtig wird).
--› Kein Wunder, [ warum du studieren gehst ] . … Subst. mit [Inhaltssatz]
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Es könnte für die Verwendung von warum aber natürlich auch einen ausgeklügelteren Grund geben.
Wer mir so blöd käme wie du hier mit dieser völlig verdrehten Fragestellung, mit dem würde ich nicht über deutsche Grammatik diskutieren.
Da würde ich nur vor dem Dummdeutsch die Flucht ergreifen. Auf der Stelle.
Wenn's komisch gemeint sein sollte - okay, gut gemeint.
Der Student lag übrigens richtig.
Gruß, earnest
Ja, und immer ganz unten.
Der werte Kollege, Dr. Algo Rithmus, mag mich nämlich nicht.
Da nützen auch keine "Hoch-Daumen".
Oder er hat dir einen Hinterhalt vorbereitet, der dich von Hinten hält, während er dich weghämmert
Dieser Kommentar entspricht - in etwa - dem Niveau deiner Frage.
Der Satz heißt."Es ist kein Wunder, dass Du studierst und nicht ich" - und nicht warum.
Das "dass" bezieht sich auf "Wunder" und Ganze nennt man Relativsatz.
Warum ist ein Fragewort und hat in diesem Satz überhaupt keinem Bezug
"Ich frage mich, warum Du studierst" das ginge z.B.
Sowas ist übrigens insdiskutabel
"meine Sichtweise zu einem Thema mit dessen Argumentationslinie tadellos
verändert hat. Daraufhin lobte ich ihn mit der Wortaneinanderreihung,!
Sich gut auszudrücken, heißt vor allem, sich klar und deutlich auszudrücken, und nicht mit solche schwülstigen Formulierungen
Umgangssprachlich ist "warum" auf jeden Fall üblich.
Normalerweise ist "warum" ein Wort, dass eine Frage einleitet. Deswegen war der Student wahrscheinlich etwas irritiert.
Aber wenn du seinen Intellekt so hoch lobst und dich so klein machst, wieso meinst du, ihn auf intellektueller Ebene schlagen zu müssen. Wenn er rhetorisch so stark bewandert ist wie du sagst, wirst du am Ende eines Gesprächs immer den Kürzeren ziehen. Wenn der Student allerdings einen Funken Sozialkompetenz und Selbstwertgefühl besitzt, wird er dich auch einfach mal im Glauben belassen, recht zu haben.
Jemanden zu korrigieren kann überwiegend nur zwei Gründe haben. Man möchte, dass jemand etwas lernt (sozialer Gedanke) oder man möchte mit seinem Wissen angeben (Egoismus). Manchmal ist es auch eine Mischung daraus.
Man kann oft sehr früh die Intention erkennen.
Der Satz muss heißen.
"Es ist kein Wunder, dass Du studierst und nicht ich" - und nicht warum.
Das "dass" bezieht sich auf "Wunder" und Ganze nennt man Relativsatz.
Warum ist ein Fragewort und hat in diesem Satz überhaupt keinen Bezug - und ist grammatikalisch damit grottenfalsch
Wäre es ein Relativsatz und würde sich das "dass" auf "Wunder" beziehen, würde es nur mit einem s geschrieben werden.
Es wäre grammatikalisch nicht einmal undenkbar. Aber wer studiert schon Wunder oder Nicht-Wunder?
Dandy100 wollte klugscheißen und hat sich selbst angeschissen hahahahaha
Wirklich falsch ist er nicht, eher regional angehaucht. Rhetorisch richtiger ist in der Tat die Benutzung des 'dass', der Student sieht das 'warum' scheinbar aus philosophischer Sicht.
Hier gehts nicht um Rhetorik sonder um Grammatik - was hat denn bitte Rhetorik damit zu tun, ob man dass oder warum benutzt?
Der Satz muss natürlich heißen."Es ist kein Wunder, dass Du studierst und nicht ich" - und nicht warum.
Das "dass" bezieht sich auf "Wunder" und Ganze nennt man Relativsatz.
Warum ist ein Fragewort und hat in diesem Satz überhaupt keinen Bezug und ist deshalb grottenfalsch
Deshalb habe ich den regionalen Bezug hergestellt. Im südlichen und östlichen Raum Deutschlands ist es Gang und Gäbe, Sätze mit warum, wo, wann etc. zu bilden, anstelle mit dem grammatisch natürlich richtigen dass. Daher ist es richtigerweise grammatisch falsch, regional rhetorisch aber zumindest mundartlich richtig.
sorry, aber Du verwechselst das etwas: Rhetorik ist die Kunst der Rede, es bedeutet mit sprachlichen Mittel etwas möglichst beeindruckend und überzeugend darzustellen.
Ob eine Ausdrucksweise mundartlich gebräuchlich ist oder nicht, hat damit nichts zu tun.
In meinen südöstlichen Heimatgefilden passiert ja so einiges mit der deutschen Sprache, aber sowas machen nichtmal wir.
Aber selbst wenn es Regionen gibt, in denen der Dialekt zu solchen Varianten führt: Wenn man so gestelzt daherreden möchte wie der Fragesteller, sollte man schon die korrekte Grammatik verwenden. ;)
Gut, ich mag den Begriff falsch genutzt haben, obschon für manche Menschen Sprache als solche schon eine nicht erreichbare Kunst zu sein scheint ;)
Und auch das ich 'gang und gäbe' groß geschrieben habe, ist ein Irrtum (war das in der alten deutschen Rechtschreibung auch schon so?)
Aber warum ich 'scheinbar' mit 'anscheinend' ersetzen soll, wenn ich der Meinung bin, dass etwas nur den Anschein hat, in Wirklichkeit aber nicht so ist, erschließt sich mir gerade nicht.
Und mir erschließt sich nicht, welcher Anschein dich dazu führte, hier von "scheinbar" zu reden - aber okay.
;-)
Auf diese kritische Antwort hatte ich gewartet...und endlich hier entdeckt. Danke