Kann man theoretisch mit einem billigen (60w) Peltier Element kochen oder wird dieses bei weitem nicht warm genug?

8 Antworten

Um einen Liter Wasser von 20°C auf 100°C zu erwärmen, braucht man

Q = m * c * ∆T Energie

Das wären Q = 1 kg * 4,2 kJ/(kg * K) * 80 K = 336 kJ

Nach der Formel P = Q/t

ergibt sich:
t = Q/P = 336 kJ / 0,06 kW = 5600 s = 93 min = 1,5 h

Wenn du also 1,5 h warten willst, bis 1 l Wasser zum Kochen kommen, kannst du auch ein Peltierelement nehmen, sofern das überhaupt über 100°C heiß wird und du dafür sorgst, dass das Gefäß so stark isoliert ist, dass keine Wärme verloren geht. Sonst würde es noch länger dauern.

Mit Peltier kannst du das vergessen! Die Temperatur ist zu tief, und ein Peltier ezeugt ja gegenüber Kälte!

Wenn du schon 60 Watt verbraten willst, dann nimm ein anständiges Heizwendel. Damit kannst du sehr wohl kochen, einfach nur eine winzige Menge in einem gut isolierten Gefäss.

Z.B. kannst du dir aus einer 60W-Autoglühlampe für 12V DC einen Klein-Kocher bastelen, indem du die Lampe in einen Tauchsieder umbaust (z.B. io ein Kupferrohr steckst und in ein kleines Gefäss tauchst.
Allerdings dürfte die Lebensdauer der Lampe so stark begrenzt sein.

Oder ein Heizelement eines 60W-Lötkolbens für die gewünschte Betriebsspannung.

TomRichter  14.11.2017, 01:42

Mit dem Pelztier komplett innerhalb des isolierten Gefässes könnte es funktionieren. Ist dann halt eine teure 60-W-Heizwendel.

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atoemlein  14.11.2017, 02:33
@TomRichter

Bin nicht mal sicher, ob das ginge.

Das "Pelztier" ist ja darauf optimiert, Energie vom kühlen Teil auf den warmen zu übertragen. Darauf beziehen sich doch die 60W.
Beste Performance, spricht Leistung, hat es doch bei mittlerem delta-T und mittlerer Temperaturdifferenz zwischen kalt und warm.

Bei maximalem delta-T ist die Lage statisch, die Leistung eigentlich null, weil keine Wärme mehr transportiert wird.
Und am andern Ende der Kennlinie herrscht maximaler Wärmetransfer, aber das delta-T ist nahe bei Null, beide Seiten also gleich warm oder kalt. Auch so wird es wohl nicht auf der Nennleistung laufen, sondern nahe bei null.

Somit würde beim Eintauchen nur sinnlos Leistung innerhalb des Gefässes herumgepumpt von der warmen aussenrum zur kalten Seite.
So wie bei einem offenen Kühlschrank.

Oder überlege ich da falsch?

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TomRichter  14.11.2017, 12:46
@atoemlein

Ich denke, die 60 W beziehen sich auf die aufgenommene elektrische Leistung. Die hängt nur minimal von der Temperaturdifferenz ab und kann durch geringe Anpassung der Spannung konstant gehalten werden.

Die Heizleistung bei maximalem Wärmetransfer ist bei den derzeit den Markt überflutenden Billigprodukten etwa 70 W. 60 W elektrisch plus 10 W aus Wärmetransport.

Bei maximalem delta-T (das sind 60 bis 70 K) werden weiterhin 60 W elektrisch aufgenommen und an der warmen Seite abgegeben, der Wärmetransport ist 0.

Beim Eintauchen des kompletten Pelztiers werden 60 W elektrisch aufgenommen (und natürlich auch abgegeben), weitere 10 W sinnlos im Kreis gepumpt.

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Mit 60 Watt kannst du nicht kochen, egal wie du es anstellst.

Das funktioniert nicht. Die Fläche ist zu gering und die Temperatur zu niedrig. Wenn Du ohne Kochgeschirr arbeitest und die Fläche des Peltiers nicht zu gross ist, könntest Du evtl. einzelne Ravioli darauf "braten"/ "garen".  

Die heitzleistung beträgt nur 60 Watt.

Damit kann man allenfalls Speisen warm halten, aber zum Kochen brauchst du mindestens 1200 Watt.

herja  14.11.2017, 00:05

mindestens 1200 Watt.

Das ist aber viel zu viel.

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Aliha  14.11.2017, 00:14
@herja

Naja, mit einem 500 Watt Reisetauchsieder kannst du dir schon eine Tütensuppe kochen.

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