Kann man mit einem Pferd richtig reisen?
Gemeint ist nicht ob man ein Pferd mit einem Auto wo anders hinbringen kann, sondern ob man mit dem Pferd theoretisch von hier aus nach Spanien zum Beispiel reiten könnte also es selbst als Transportmittel nutzen wie es vor 150 Jahren noch üblich war
8 Antworten
Nicht wirklich. Man kann zwar einen großen Wanderritt machen, aber der muß dann bis ins Detail geplant sein. Man kann und darf weder überall reiten, noch findet man einfach so nach Bedarf Übernachtungsmöglichkeiten. Ganz zu schweigen von kleinen Notfällen, wenn man einen Sattler, Tierarzt oder Schmied benötigt; letzteren findet man ja auch nicht mehr in jeden zweiten Dorf. Auch Futter und Wasser konnen schon zum Problem werden. Es steht ja in überall eine Tränke parat, und für den Hafer für solch eine lange Strecke braucht man ein zweites Pferd, um die Lasten zu tragen.
ja, weil ich da vielleicht etwas mehr Ahnung habe als die E-Dressur Junkies hier, die einen ein Stundenritt bereits für einen Tagesritt halten,
Es gibt einige Extremisten die so was machen. Aber das ist mehr eine Lebenseinstellung als ein "Reisen".
Das Problem ist, du musst das Pferd davor erstmal so trainiert bekommen sodass es den ganzen Tag unterwegs sein kann mit einem Reiter und etlichem anderen Gewicht. Es muss es gewohnt sein, in fremder Umgebung und in stressigen Situationen unterwegs zu sein. Auch ein gut ausgebildetes Reitpferd kann man also nicht einfach so von jetzt auf gleich für so eine Reise einfach satteln und loslegen!
Dazu kommt noch, dass wir bei weitem eben nicht mehr vor 150 Jahren leben. Es gibt keine großen Flächen mehr die unbesiedelt sind sodass man hier einfach mal über Land ziehen könnte und campiert wo auch immer man müde wird. So eine Strecke alleine zu planen ist schon sehr aufwändig. Man muss vorab planen wann man wo vor hat zu sein und dementsprechend Absprachen treffen wo man die Pferde ausruhen lassen kann.
kann man also nicht einfach so von jetzt auf gleich
das behauptet ja auch niemand.
Das ist aber das, was sich viele unter einer Reise vorstellen. Dass sie mit oder ohne Pferd so funktioniert als würde man einfach zum Flughafen fahren und in ien paar Stunden ganz wo anders sein ohne sich großartig dafür vorbereiten zu müssen.
davon bin ich nicht ausgegangen. Natürlich muss das Ganze vorbereitet werden, vom Training, der passenden Ausrüstung und so weiter. Aber wenn man weite Ritte unternimmt, kann man sich nicht jede Unterkunft vorher angucken, ob sie auch passend ist, Das kann man vielleicht in einem Radius von 200 km machen, ab dann muss man sich eben am möglichen Etappenende was suchen. Das machen genug Leute mit Erfolg.
Nö. Bei uns im Dorf haben sich mal drei Reiter nach einer Unterkunft erkundigt, sie kamen aus der Gegend vom Emsland. Die Leute im Dorf waren mehr als hilfsbereit und die Stallbesitzerin eines großen Reitstalles hat sich überschlagen, um Platz für die Pferde zu schaffen.
Ja, es war ein Glück auf solche Leute zu treffen.
Diese Unterhaltung ist sinnbefreit und wird an diesem Punkt beendet.
naja, es gibt halt Leute, wenn die sich mehr als 3 km von der Reithalle entfernen, bereit vor Angst schlottern.
ja klar. Man muss sich halt die richtige Route aussuchen, denn über die Autobahn kann man ja schlecht reisen.
Ich kenne einen, der vom Rheinland aus nach Santiago de Compostela wollte. Jakobsweg. Immerhin ist er bis Pamplona gekommen. Dann musste er allerdings abbrechen, weil er von Berufs wegen nach Hause musste. Daran war er aber selbst schuld. Er ist Gourmet und Weinkenner und hat in der Bretagne und Aquitanien zuviel Zeit auf tollen Weingütern und in tollen Restaurants vertrödelt.
Und ich kenne eine Frau, die in jedem Urlaub mit ihrem Pferd an die Nordsee und an die Ostsee reitet. Die plant kaum etwas vor, sondern reitet los. Sie findet immer eine Unterkunft für sich und ihr Pferd.
Kann man bestimmt, aber du solltest dich vorher informieren, ob man Tiere einfach mitnehmen darf, oder ob die in Quarantäne müssen, bevor sie einreisen dürfen.
Außerdem solltest du das gut planen, denn auch ein Pferd kann sich überbelasten.
Die Frage wäre eben auch ob man sein Pferd auf Wiesen zum Beispiel grasen lassen könnte, an Bächen und Seen könnte man es ja Tränken, welche gesundheitlichen Probleme könnten unterwegs entstehen und wie weit kann ein Pferd guten Herzens am Stück laufen
Naja, du weißt nicht, wie sauber die Bäche sind. Seen sind teils noch schlimmer, weil es stehende Gewässer sind. Wenn da ein Tier in der Nähe verwest und das Wasser verseucht, wird dein Pferd krank. Gleiches gilt für Wiesen. Mal davon ab, dass Pferde auch trockenes Heu brauchen, was eben nicht überall rumliegt. Richtige Weiden gehören oft anderen Menschen und die müsstest du fragen. Du weißt auch nicht, ob andere Tiere in der Nähe krank waren, die kurz davor dort standen und gegrast haben.
Wie weit es laufen kann kommt auf die Rasse an und auch darauf, wie viel du mitnimmst und ob du nebenher läufst oder drauf sitzt.
Gesundheitliche Probleme gibt es etliche. Ein verlorenes Hufeisen, ein eingetretener Stein oder Splitter, durchs Reiten entstandene Verspannungen, Fehlbelastungen durch zu harten oder weichen Untergrund...
Früher vor etlichen hundert Jahren, war ein Pferd nur ein Pferd. Fiel das tot um, nahm man sich ein anderes oder zähmte sich eins. Pferde haben heute einen ganz anderen Wert. Und man kennt sich auch oft viel schlechter aus.
wenn es hinreichend gut trainiert ist, geht das. Auf solchen Ritten mit Gepäck reitet man ja zu 99% Schritt. Auf Wiesen kannst du es grasen lassen, mit Erlaubnis des Eigentümers. Die Frau, die oft an die Nordsee reitet, fragte in Dörfern, wo sie bleiben will, ob jemand weiß, wo sie und ihr Pferd unterkommen können, Sie hat dabei nie Probleme, weil die meisten Leute das spannend finden. Und irgendeinen Reitverein, wo man ihr weiterhalf, fand sich immer. Ortskundige Reiter haben sie dann oft und gerne für eine Tagesetappe begleitet,
Nicht so, wie du dir das vorstellst.
Eine Stallnachbarin war im Sommer ein oder zwei Monate mit Pferd unterwegs auf einer Pilger-Route. Dann hats Pferd gesagt, nö. Reicht.
Zu den heutigen Zeiten für uns nahezu unvorstellbar - allein schon das Thema Übernachtungsmöglichkeit, Unterbringung des Pferdes (Wildcampen nicht erlaubt!), Futter/Wasser/eigene Verpflegung, ...
Schöne Einblicke von Extremen und weniger extremen: https://www.pferd.de/forums/389-wanderreiten-distanzreiten
Und sehr spannend, wie Kräftezehrend das fürs Pferd ist: https://www.pferd.de/threads/673649-alpentour-extrem-3-monate-in-den-bergen-der-westalpen?highlight=zum+mittelmeer
aber der muß dann bis ins Detail geplant sein
Nö. Bei langen Wanderritten ist das gar nicht möglich. Der Mann, von dem ich weiter unten oder oben geschrieben hatte, wollte mit seinem Pferd nach Santiago de Compostela reiten, Da kannst du, was Unterkünfte angeht, nichts mehr vorbereiten. Er hatte aber nie Probleme, was zu finden, obwohl er weder Franz, noch Spanisch spricht.