Kann man es noch reiten?

10 Antworten

Hufrehe und Hufkrebs sind definitiv nicht dasselbe! Und aus Hufrehe wird auch kein Hufkrebs. Und Hufrehe geht auch nicht weg. Einmal Rehepferd, immer Rehepferd. Wobei man hier mit der entsprechenden Haltung, Fütterung, dem richtigen Huforthopäden/ Schmied/ Beschlag in der Regel sehr viel zum Positiven wenden kann. Bitte mach dich zwingend schlau, was Hufrehe ist, woher sie kommt und was man alles tun muss: https://www.st-georg.de/wissen/hufrehe-wenn-die-basis-versagt/ und genau so sieh zu, dass du erfährst, was Hufkrebs ist, woher er kommt und was man in dem Fall tun muss: http://www.huforthopaedie-nrw.de/html/hufkrebs.html Und ob das eine oder das andere oder sogar beides tatsächlich im Fall deines 18-jährigen Pferdes vorliegt, das sollte ein Tierarzt entscheiden und entsprechend behandeln. Und genau dieser ist es, der dir am Ende sagt, ob das Pferd reitbar ist oder nicht und mit Sicherheit nicht irgend ein dir Unbekannter aus einem Forum, dessen Qualifikationen nicht nachgewiesen sind.

pony  24.07.2019, 20:08

der hufkrebs kann die folge einer nicht behandelten hufbeinrotation mit durchbruch der lederhaut sein.

wenn du grade gegessen hast, solltest du dir keine bilder davon ansehen.

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Johulmer  25.07.2019, 19:09
@pony

Ja, aber wäre das hier der Fall, würde das arme Ding keinen einzigen Schritt geradeaus laufen.

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was ist hufgräbs?

eine rehe bleibt lebenslang.

dein pferd ist rentner. schon zumal mit einer rehe mit ungenügender hufpflege, bei der auch noch die lederhaut entzündet ist und der strahl vergammelt. eine zweite möglichkeit für den hufkrebs ist eine komplette hufbeinrotation ohne ausschuhen, die nicht behandert wurde.

dein pferd hat permanent schmerzen - auch wenn sie "gut läuft". bist du in der lage, eine beidseitige lahmheit zu erkennen? wenn nicht, bist du nicht allein. etwa 95% aller reiter erkennen eine doppelseitige lahmheit nicht. sie bemerken vielleicht, dass das pferd sich extrem "setzt" (um die vorderhand zu entlasten), dass keine verstärkungen der gangarten mehr möglich sind und dass das pferd die gangart schritt "verlernt" zu haben scheint - entweder wird gezackelt oder das pferd bleibt stehen.

zu den schmerzen in den muskeln und in den gelenken der beine kommen bei einem rehepferd noch kopfschmerzen und probleme mit dem leberstoffwechsel. gerade die symptome von kopfschmerzen sind bei pferden sehr subtil. der kopf wird niedriger getragen als sonst. die augen sind weniger weit offen, werden beim fressen häufig fast ganz geschlossen, die pferde drehen sich mit dem kopf vom licht weg, unterbrechen häufig während des fressens, haben aber normalen appetit. bei leichten kopfschmerzen sind die symptome fast nicht zu erkennen.

lange rede, kurzer sinn:

dein pferd ist nicht mehr reitbar.

entweder erfolgt eine behandlung der hufbeinrotation und eine vollbehandlung des hufkrebs inklusive behandlung der schmerzsymptomatik am körper oder das pferd muss erlöst werden.

hast du schon mal richtig heftigen muskelkater gehabt? dein pferd hat dies schmerzen die ganze zeit.

ich hatte selber ein rehepony... es musste erlöst werden, weil irgendwann die schmerzen nicht mehr behandelbar waren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ohne das Pferd, entsprechende Röntgenbilder, Gespräche mit dem Tierarzt und Hufbearbeiter - Ja, aber nein.

Dafür hat der Tierarzt studiert - und sieht das Pferd sogar vor Ort.

Bitte stelle diese Frage an deinen Tierarzt und Hufbearbeiter!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Punkgirl512  24.07.2019, 10:06

Oh, und nebenbei... "Gräbs" gibt's es nicht. Das nennt sind dann Hufkrebs.

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Ich empfehle erst mal etwas Lektüre, um das Wissen zu schulen, dass Hufrehe und Hufkrebs nichts miteinander zu tun haben und einige Rehebefunde auch noch Fehldiagnosen sind. Anfangen würde ich an Deiner Stelle mit ein paar der Fachberichte hier https://difho.de/fachberichte/, denn diese kosten Dich nichts, sind aber definitiv kompetent verfasst.

Der Fachbericht hier betrifft die Rehe direkt: https://difho.de/von-der-hufrehe-und-tieraerztlichen-massnahmen/

Hier ist was zum Thema Hufkrebs/Strahlkrebs: https://difho.de/strahlkrebs/

Und dann ist auch das Buch "Der Weg zum gesunden Huf" noch interessant.

Ich würde an Deiner Stelle als allererstes, noch vor dem Tierarzt, eine Zweitmeinung von einem kompetenten Barhufbearbeiter einholen, denn es wird schon arg viel falsch gemacht am Barhuf. Am beschlagenen auch, aber dadurch, dass er die Durchblutung hemmt, stellt der Beschlag das Bein oft so weit taub, dass die Pferde trotzdem laufen, wohingegen sie beim Barhuf merken, wann ihnen wie auftreten nicht gut tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: Aber ich denke schon. Versuch dabei auf geraden und weichen Böden zu reiten & am besten ganz klein Anfangen. Da spielt die Muskelatur ja auch eine große Rolle, welche man nicht allein durch Longieren trainieren kann. Würde 10 Minuten Schrittrunden versuchen. Dann nach einer Woche 15 und immer so weiter. Perfekt wäre, wenn du sie konsequent alle zwei Tage reiten würdest. So oder so ist es wichtig, sie kein Bisschen auf der Vorhand zu reiten. Im Schritt immer schön untertreten lassen und über Stangen reiten mit aufgenommenen Zügeln. Außer sie muss sich erst wieder ausbalancieren lernen. Dann ruhig länger lassen. Wir hatten Problem Hufrehe auch. Und ich kann dir dieses Video ans Herz legen: Vinur, oder des langen Leidens Ende. Wenn ihr es so noch nicht probiert habt :) einfach Mal ausprobieren. Wir hatten Erfolg :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Araberpony  24.07.2019, 10:58

Ich würde vielleicht vorher erstmal den Tierarzt/Hufbearbeiter fragen, denn wir können ja nicht wissen, wie es momentan wirklich ist, nicht dass sie es sich dadurch noch verschlimmert. Aber das mit dem antrainieren hast du gut beschrieben, würde ich auch so in etwa machen.

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