Kann man die Eigenschaften von Bäumen / Pflanzen gezielt züchten, so wie beim Hund?
Zum Beispiel soll Baum / Pflanze X, mit weniger Licht klar kommen.
Wieviel Generationen bräuchte dies dann, bis es fest im Gen verankert ist?
Ich überlege mir nämlich ein paar Carnivoren Pflanzen zu kaufen (von der Saat her usw) und diese richtig mit Männchen und Weibchen zu kreuzen, statt nur die Wurzel zu "zerstückeln" (mir fehlt grad das Wort dazu)
Ginge das überhaupt? Falls nicht, kann ich mir die Anschaffung von Licht schon mal sparen. 😁
5 Antworten
Es ginge, ohne große Labore könnte es aber sehr lange dauern. Du brauchst halt die richtigen Exemplare, weiter züchten mit Stecklingen geht nicht, da kommt das exakt selbe Exemplar raus, das weißt du aber sicher. Du brauchst eben 2 Verschiedene, welche die gewollten Eigenschaften haben.
Ein Tierzüchter hat mir das mal so "erklärt": Am Anfang wartet und wartet man, bis dann ein kleiner Punkt von der gewünschten Farbe da ist, nach 2 weiteren Generationen ist der Vogel komplett blau.
Heißt: Wenn es erstmal da ist, geht es schnell, ich weiß nicht wie sehr das auf Pflanzen zutrifft, müsste aber logisch betrachtet ähnlich sein. Die Erfahrung mit dem Vogel habe ich selber gemacht, bin Hobbyzüchter und kann mich dem nur anschließen.
Ja natürlich geht das. Unsere Vorfahren haben so alle Kulturpflanzen, die wir heute als Getreide, Gemüse, Obst usw. kennen.
Weizen, Gerste, Hafer usw. sind eigentlich Gräser. Mais ist im Ursprung ein Süßgras.
Die Naturform der Banane ist ein platte, braune Birne mit zig Kernen.
Man nimmt immer die Exemplare, die ´besser´ zum gewünschten Ergebnis passen und züchtet mit ihnen weiter indem man sie miteinander kreuzt.
Man entfernt alle Pflanzen mit den ungewünschten Eigenschaften. Man benutzt einen Pinsel und übernimmt die Bestäubung der anderen Pflanzen.
Ja is logisch. Aber sone Pflanze entwickelt ja nicht aus Langeweile neue Eigenschaften.
Und manche Eigenschaften, sind doch optisch gar nicht vorher feststellbar.
Zum Beispiel wenn die eine Pflanze mit weniger Wasser klar kommt. Das merk ich ja nur im direkten Vergleich, wenn der Rest tot ist. Obwohl so dumm ist die Idee ja nicht. Jedes Jahr neue Samen einpflanzen und die heranwachsende Pflanzen nur stets mit weniger Wasser versorgen. Der Gewinner kommt ne Runde weiter.
Natürlich gibt das - schau dir beispielsweise die vielen verschiedenen Kohlsorten an...
...oder den Unterschied von Blutbuche/Waldbuche, Kulturkirschensorten/Wild-/Holzkirschen...
...Getreidesorten, z. B. viele hundert oder tausend alleine beim Mais...
Wo du IMHO aber komplett daneben liegst ist wie lange das dauert "bis es fest im Gen verankert ist": wie meinst du wächst eine Pflanze mit/zu einer bestimmten Eigenschaft heran, wenn diese nicht bereits schon in den Genen codiert ist?!
Es läuft so: du kreuzt fleißig (generative Vermehrung - im Gegensatz zur reinen Vervielfältigung des identischen Gensatzes, vegetative Vermehrung genannt, etwa die von dir genannten Wurzelstecklinge...) und schaust dir die mehr oder weniger zufälligen Ergebnisse (Neukombinationen der Gene von "Mutter" und "Vater") an und suchst dir raus, was deinen Vorstellungen näher kommt...
Dazu kommen spontane Mutationen - wenn du so willst "verunglückte" Genreproduktionen...
Und alles wieder und wieder und wieder neu gekreuzt und selektiert... Also nix anderes wie "künstliche" Evolution...
Je nach gesuchtem Merkmal bzw. Generationdauer kann das viele viele Jahre dauern...
...oder vollkommen scheitern, weil die angestrebten Merkmale sich einfach nicht ergeben/einstellen...
Das mit dem wenig Licht ist übrigens grunzipiell schwierig: wenig Licht gibt wenig Photosynthese gibt wenig Masse...
...Carnivoren sind per se (als Moorpflanzen) Volllichtpflanzen...
Das beißt sich also - besser wären die Aussichten bei Waldbodenpflanzen (aber nicht Frühjahrsgeophyten...)
Ich habe noch das Bild aus dem Biologie Unterricht im Kopf... 7. Klasse.. Eine Pflanze wächst auf dem Mount Everest nur ganz wenig, im Tal dagegen prächtig (Modifikation) Mutation sind Launen der Natur.
Ne ich meine, manche optischen Merkmale können ja auch anderen Einflüssen zugrunde liegen. Bei Welpen ist es ja so du Pickst dir einen aus dem wurf raus, Bsp langes Fell, der Rest kurz und holst ne neue Mutti, wieder wurf usw
Löwenzahn gedeiht auf Asphalt, während ne Rose einen ph Wert usw von Schlag mich tot, braucht.. Ich will ne Schlauchpflanze züchten, die auch mit bedeckten Himmel klar kommt und nicht bei 15° schon er friert. 😂
Na dann such doch eine Carnivore aus Skandinavien aus, die das schon können ;o)
Ja, kann man schon. Aber bei Hunden hat das ja auch mehrere Tausend Jahre gedauert. Und man kann nicht aus einer Kuh ein Huhn züchten. Das geht nicht.
Du schreibst, das sie mit weniger Licht auskommt.
Pflanzen brauchen Licht zum wachsen. Ohne Licht, kein Wachstum. Mit wenig Licht, nur geringes Wachstum.
Also man hat's in zwei Jahren geschafft französische Bulldoggen zu züchten, die keine Atemnot haben.. Ich fange ja nicht bei 0 an.
Ob Du Erfahrungen hast usw. weiß ich nicht, aber es gibt halt nun mal wahrscheinliche/sinnvolle Züchtungsoptionen (blütenreichere oder gesundere Rosen z. B.) und welche die das nicht sind (Bulldoggen mit Flügeln wird schwierig...)
...und sinnlose: winterharte Schlauchpflanzen gibt es schon = https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Schlauchpflanze
Aber gell?! Das ist ein Neophyt = außerhalb vom eigenen Garten hat die Art bei uns in Europa nix zu suchen und wird nicht angesalbt!!
Das mit dem Licht war ein Beispiel... Du kannst auch Wasser nehmen, Temperatur.. Das ist im Moment irelefant. 🐘
Kühe sind Säugetiere und Hühner sind Vögel.
Die beiden Arten haben sich vor einigen hundert Millionen Jahren getrennt. Das dürfte also mindestens genauso lange dauern ...
Ja, kann man. Allerdings braucht Photosynthese ohne Frage Licht udn die Mindestmenge hängt auch von der Pflanzenart ab.
Wiederholtes kreuzen und selektieren wird schon sehr lange praktiziert. Inzwischen machst Du das eben teils mit Gentechnik, um den Prozess deutlich zu beschleunigen.
Warum passiert in der Richtung nichts bei Bäumen? Dauert wohl zu lange
Macht man auch bei Bäumen schon seit Ewigkeiten, andernfalls hätten wir nicht die ganzen Kultursorten beim Obst.
Scheiß auf Obst, es geht um Bäume die beim Borken Käfer sofort tot umfallen oder Mimimi machen, wenn's mal ne Weile trocken bleibt. Ich rede nicht von Optik wie bei Rosen oder Ertrag.
Bäume brauchen halt recht lang, bis sie in die Geschlechtsreife kommen - dann müßtest Du schon das Genom entschlüsseln und mit den Genschere ran, um die Genetik aktiv zu ändern.
Das birgt allerdings erhebliche Risiken und Gefahren.
Okay das es geht wäre geklärt. Und nun zum "Wie" 😁