Kampfsport & Kampfkunst Unterricht geben

9 Antworten

Von meiner Seite aus ein paar kritische Fragen:

  • Hat der Junge wenigstens rudimentäre Ahnung von (Sport-)Medizin, Physiologie etc.?
  • Weiß er, welche Übungen auf Dauer gesundheitsschädlich sind (Gelenke) und welche nicht?
  • Hat er einen Trainingsort, der auch zum Trainieren geeignet ist?
  • Weiß er, was er zu tun hat, sollte es während des Trainings zu einem Unfall und einer Verletzung kommen?
  • Hat er eine Ausbildung in Erster Hilfe oder sogar als Ersthelfer?
  • Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus?
  • Hat er einen Trainingsplan, mit Aufwärmen, Kraft- und Ausdauertraining, Grundtechniken, Technik- und Kombinationstraining, ggf. Formenlauf und gesteckten Lehrinhalten/Zielen?
  • Hat er bereits so tiefverwurzelte Kenntnisse, daß er nicht nur die Techniken vormachen und kontrollieren sondern auch deren Sinn und Zweck näher erläutern kann?
  • Falls Waffen verwendet werden: Kennt er sich mit dem aktuellen Waffengesetz aus? Und wer übernimmt die komplette Verantwortung? (Bei unter 18jährigen müssen Waffen überantwortet werden, sprich: Irgend jemand erwachsenes muß die Verantwortung tragen.)

Das sind so Dinge, mit denen man sich auseinander setzen sollte, wenn man als Lehrer anfangen will. Das Problem sind nicht die normalen Trainingseinheiten, sondern die Unfälle und die Spätschäden, die man 30 Jahre später merkt. Und Unfälle können schnell passieren, auch ohne Sparring. Da muß nur der Schüler einmal eine Drehung dumm machen und das Knie ist verrenkt bzw. die Innenbänder sind gerissen.

Und dann? Wer ist schuld? Der Schüler, der die Bewegung falsch gemacht hat? Der Lehrer, der es falsch erklärt hat?

Ich habe prinzipiell nichts dagegen, von einem 16jährigen etwas beigebracht zu bekommen, aber das muß dann schon Hand und Fuß haben und etwas mehr Substanz als reinen Enthusiasmus. Immerhin geht es dabei dann auch um meine Gesundheit...

FightForRight 
Fragesteller
 20.06.2012, 12:18

Er hat den 2. Dan in der Kampfkunst die er trainiert und einen Erste Hilfe schein. Um einen Trainingsort kuümmert man sich erst, wenn man weiß, ob es geht ;) Ich glaube das beantwortet die meißten Fragen. Ich weiß das unfälle schnell passieren können ich bin selbst Meister einiger Kampfkünste und Kampfsportarten.

Danke für deine Antwort!

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Ich lasse mal bewusst sämtliche Bedenken bezüglich der Fähigkeiten, der charakterlichen Reife und der geistigen Entwicklung die es für das Lehren braucht bewusst aussen vor und komme direkt zu zwei Punkten die noch oben drauf kommen:

1.) Wenn er Unterricht gibt, sollte es einen vertraglichen Rahmen zwischen Schüler und Schule geben. Wie siehts es versicherungstechnisch aus bei Verletzungen?

2.) Was sagt sein Trainer/Meister dazu. Es ist nicht gern gesehen wenn Schüler sich einfach so "um was dazu zu verdienen" zum Meister machen. Der Name der Kampfkunst wird durch so etwas meistens stark in Verruf gebracht, weil es eben Schüler sind und keine Lehrer.

ein weg ist, das du in einer schule anfängst auszuhelfen und dann dem leiter immer mehr arbeit abnimmst. ansonsten müsstest du dich mal bei einer schule, oder den behörden erkundigen. vermutlich brauchst du auch einen erste hilfe kurs. eine schule gründen ist in deinem alter wirklich noch nicht drin, aber ich weiß, dass ein kumpel von mir eine tae kwon do ag geleitet hat. kostenlos versteht sich...

FightForRight 
Fragesteller
 20.06.2012, 01:49

Nicht ich, der sohn von einem Freund :) Wie meinst du das mit dem Aushelfen? Er ist momentan in keiner schule. Gibt es keine möglichkeit geld dafür zu nehmen?

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muss man einen bestimmten grad erreicht haben ? - aber klar- in der kampfkunst, die du unterrichten willst musst du so weit sein dass dein meister dir sagt dass du unterrichten darfst.

ab wieviel jahren ? - es ist selten, dass minderjährige die geistige reifen haben, um als meister anerkannt zu werden- manche schaffens nie so weit ;-)

muss man es dem staat melden ? - eine seriöse ausbildungsstätte für kampfkunst ist immer dem verband der jeweiligen kampfkunst angeschlossen, ordentlich haftpflichtversichert und auch als gewerbe angemeldet- hinterhofschulen sind als trainigsorte zu meiden, da sich steuerhinterzieher als ausbilder wenig eignen- kriminelle energie ist bei der ausbildung in einer kampfkunst ein ausschlusskriterium.

braucht man eine ausbildung? - hilfreich wäre mindestens ein erste hilfe kurs- alles andere lernst du von dem meister, der die die befähigung zum ausbilden beibringt.

hoffe geholfen zu haben...

Ähnlich wie bei Schularbeitennachhilfe, dürfte es kein Problem sein, auch mit 16 schon "Nachhilfe" im Kampfsport zu geben.

Mit 18 (vielleicht auch schon mit 16, aber sicher mit 18) kann er sich überlegen, ob er eine eigene Kampfschule eröffnen will oder sich einem Verein anschließen will. Wenn er dies tut, sollte er sich entschließen ob und für welchen Dachverband er sich anschließen will.
Meines Wissens stellt dieser Dachverband und / oder der Verein dann die Anforderungen an den Trainer (Trainerschein, Erste Hilfe, etc.), dafür werden aber Gürtelprüfungen anerkannt und die Schüler können an entsprechenden Turnieren teilnehmen.

Schließt er sich einem Verein an, wird der sich um Versicherung, Beitragserhebungen, Anmeldungsverwaltung und Trainersold kümmern. Wenn er eine eigene Kampfschule eröffnet, wird er sich wohl selbst drum kümmern müssen.