Kann mir jemand sagen, was ich bei einer H07RN-F Leitung für einen Kabelquerschnitt brauche?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Unter der Annahme, es handelt sich bei den 9 kW um eine Versorgung mit Dreiphasen-Wechselspannung 400 V mit gleicher Belastung der Außenleiter handelt, dann hast du einen Nennstrom von ca. 13 A.

Unter obiger Annahme erreicht ein 2,5 mm² auf eine Länge von 170 Metern (gerechnet nach DIN VDE 0100-520:2012-06, mit 1,25 fachen spezifischen Widerstand) einen Spannungsfall von 4 % was für die meisten Anwendungen reichen sollte. Bei Absicherung mit B 13 ist eine maximale Leitungslänge von 172 m für die Einhaltung der Kurzschluss-Bedingung möglich.

Wenn B 13 nicht reicht (z. B. keine ohmsche Last), dann kann ein 4 mm² für diese Länge mit maximal B 20 oder einen 6 mm² mit maximal B 25 abgesichert werden.

Wenn es sich um keine gleichmäßige Belastung handelt, oder wenn mit C-Kennlinie abgesichert werden soll, muss im Detail gerechnet werden!

electrician  21.12.2013, 10:55

Irgendwie komme ich aber zu anderen Ergebnissen (siehe meine Antwort)

0
Sorbas48  26.01.2014, 18:43
@electrician

Ganz oben in meiner Antwort steht: "mit gleicher Belastung der Außenleiter" das macht den Unterschied aus, damit ist die Leitungslänge nur 1x zu zählen.

0

Überschlagmäßig sind 9KW ca. 18A, je nach Art der Last kann es auch anders sein, aber i.d.R. reicht sie aus..

Was mir viel mehr Sorgen macht, sind Deine 170m. Du must auf der Strecke den zulässigen Spannungsabfall einhalten und Kurzschlußstrom zum Fliessen bringen.

Also z.B. C32A Sicherung Auslösestrom lt Norm 5-10x In => 320A

außerdem must Du die Schleifenwiderstände einhalten.

Alles was über 50m mit ortsveränderlichen Geräten geht würde ich die Vorschriften befragen.

LostSoul1301 
Fragesteller
 03.12.2013, 16:20

ok danke für die schnelle antwort

0

9 KW was ?

  • Solaranlage
  • Elektroherd
  • Motor
  • Beleuchtung
  • Musikanlage
  • Bockheizkraftwerk
  • gemischte lasten

meine Kabeltabelle reicht leider nicht so weit runter. aber wenns kein motor ist oder sonst was mit einem übelst hohen anlaufstrom, dann würde ich sagen du legst 5 x 16 mm³ und sichersst zugangsseitig mit 20 Ampere Neozed ab... wenn das nicht reicht. oder die Last nicht symetrisch ist. sprich alle 3 phasen gleich belastet, dann wirst du um 25, oder sogar 35 mm² nicht umhin kommen und am Ziel eine verteilung setzen...

soll es eine mobile Anlage werden, dann wären 16 mm² Gummischlauchleitung mit 63 Ampere CEE Steckverbindungen in verbindung mit 5 x 16 mm² Gummischlauchleitung wohl angebracht. und am Ende eben ein entsprechender mobiler Verteiler...

denk bitte in jedem fall daran, dass du am ende des Stranges einen RCD in die verteilung einbaust. am besten sofern möglich, sprich der verteiler wird fest installiert oder es ist ein entsprechender anschluss vorhanden, sollte mittels eines staberders eine zusätzliche erdung gelegt werden...

lg, Anna

(vereinfachte Formeln, alles auf symmetrische Belastung basierend)

  • 9kW : 400V : √3 = 12,99A
  • Rv = 230V : 12,99A = 17,706Ω
  • Rl = 170m x 2 : 56 : 2,5mm² = 2,429Ω

Spannungsfall = 100% : Rv * Rl = 13,72% (= 31,55V)


Der maximale Leiterwiderstand wäre bei 170m und 12,99A:

Rl = Rv * 0,03 = 0,53118Ω

  • R4 = 170m x 2 : 56 : 4mm² = 1,518Ω (zu hoch)
  • R6 = 170m x 2 : 56 : 6mm² = 1,012Ω (zu hoch)
  • R10 = 170m x 2 : 56 : 10mm² = 0,607Ω (zu hoch)
  • R16 = 170m x 2 : 56 : 16mm² = 0,379Ω (zulässig)

Es muss also eine Leitung mit 16mm² verlegt werden. Dieser Querschnitt wäre auch für 16A ausreichend. Gegenrechnung:

Spannungsfall = 100 % : Rv * 0,379Ω = 2,141% (= 4,923V)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Wäre hilfreich zu wissen welchen schleifenwiderstand du an der cee steckdose bzw an dem klemmpunkt hast. In dem selben zug wird noch die absicherung benötigt um den kurzschlussstrom zu ermitteln

Minimum wäre 6mm^2 nach SPANNUNGSFALL.das bedeutet jetzt nicht das du diese leitung verwenden sollst, es kann je nach schleifenwiderstand durchaus auf 10 oder vllt 16mm^2 hochgehen. Also erst die benötigten werte angeben, dann kst es kein thema

HarryHirsch4711  04.12.2013, 08:56

Rechnen wir mal mit 6mm²

R= l /(kappa A) = 340m/(576)= ca. 1Ohm

I=U/R = 230V/1Ohm = 230A somit ist es garantiert zu klein um einen C32 Automat über den Kurzschlußauslöser sicher auszulösen.

Bei dem Querschnitt braucht der Automat im ungünstigsten Fall fast 10s zum Auslösen...

Ich habe auch gelesen, dass Du nur nach Spannungsabfall gerechnet hast.

Ein praktisches Problem kann beim Anschluß des CEE-Steckers auftauchen. mit 16mm² wird es bei einigen Typen mit dem Anschluß eng...

0
tottenheimer  04.12.2013, 12:23
@HarryHirsch4711

Den kurzschlussstrom kannste aber auch vernachlässigen wenn du einen rcd davor setzt, was höchst wahrscheinlich auch so sein wird.

0
tottenheimer  04.12.2013, 22:09
@ghost40

Das die leitung über einen rcd abgesichert wird, wenn der kurzschlussstrom nicht erreicht wird

0
ghost40  05.12.2013, 08:12
@tottenheimer

"Das die leitung über einen rcd abgesichert wird" Ein rcd ist aber kein Leitungsschutz!

Ein rcd löst aber nur bei Fehlstrom aus und nicht bei Überlast. Es werden also die 230A weiter fließen und die 6mm² ordentlich erhitzen. Durch den Kurzschluß kommt es ja zu keinem Fehlstrom, außer bei Erdschluß natürlich.

0
Sorbas48  05.12.2013, 10:11
@tottenheimer

Was hat der Kurzschluss-Strom mit dem RCD zu tun?

Ein Kurzschluss.Strom der durch Kurzschluss entsteht, kann nur durch den LS bewältigt werden und der muss in so bemessen sein, dass die magnetischen Auslöser und nicht die thermischen Auslöser den Kurzschluss abschalten, ein RCD hilft da nichts dazu.

Was hier wohl gemeint ist, das ist der "Schutz gegen elektrischen Schlag" gemäß DIN VDE 0100-420:2007-06 - Abschnitt 411----3-2 "Automatische Abschaltung im Fehlerfall" wo ein RCD dafür sorgt, dass im Falle einer zu hohen Fehlerspannung kein Kurzschluss-Strom für die Abschaltung erforderlich wird.

0