Jihad innerer Kampf?

9 Antworten

Schön, das sie es euch erklärt hat, aber wenn sie es jetzt bitte auch dem IS oder Boko Haram erklären könnte, wäre es noch schöner.

AbuSaladin1  08.07.2022, 23:33

Führen einen viel zu brutalen Dschihad.

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Da träumt sie aber nur von, weil es ihrer Heile-Duddi-Dulli-Weltsicht entspricht. Möglicherweise kann dies auch ein Aspekt sein. Aber der Jihad ist nichts anderes als der Kampf gegen Ungläubige und die Verbreitung des Islam mit Gewalt.

Aber es gibt viele Moslems und Islamversteher, welche gern den hässlichen, kämpferischen Aspekt leugnen und stattdessen von irgendwelchen inneren Zuständen fabulieren. Und während sie das sagen wird irgendwo in der Welt wieder ein Jihad geführt und Menschen sterben.

BobbyS38  14.06.2022, 19:53

Du solltest dich erstmal informieren bevor du irgendwas verzapfst. Es gibt den großen und den kleinen Dschihad. Der große Dschihad ist der Kampf mit dem Inneren wie der Fragesteller erläutert hat. Der kleine Dschihad ist der Kampf gegen Ungläubige. Den Kampf gegen Ungläubige definiert jeder anders. Manche leider mit Waffengewalt andere wiederum philosophisch

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Eisenhieb  14.06.2022, 19:56
@BobbyS38

Ich bin durchaus informiert, auch wenn ich auf die Einteilung zwischen großem und kleinen Geschäft nicht eingegangen bin. Es gibt sicher viele Muslime, die den Djijhad philosophisch deuten, wie du behauptest. Und das ist immerhin schon was.

Aber gemeint ist ganz klar: Tötet die Ungläubigen, unterwerft sie, nehmt ihre Frauen und Häuser.

Dies nicht zuletzt schon aufgrund der brutalen Ausbreitung unter Mohamed und seinen Nacheiferern.

Die Lehrerin übrigens, unterschied ebenfalls nicht zwischen klein und groß, sondern versuchte offenbar die brutale Wirklichkeit ein wenig zu versüßen.

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Das arabische Wort "Dschihad" bedeutet „Anstrengung“. Im Koran ist damit gemeint, dass man das Richtige oder das Gute tun und das Falsche oder Schlechte vermeiden sollen. Dafür gibt es einen "großen Dschihad" und einen "kleinen Dschihad". Neben der Schreibweise "Dschihad" finden sich auf die Formen "Djihad", "Cihad", "Gihad" oder "Jihad". 

Der "große Dschihad" ist die Anstrengung gegen die eigene innere Faulheit oder die eigene Disziplinlosigkeit.

Der "kleine Dschihad" ist die Anstrengung, auch andere Menschen davon zu überzeugen, das Richtige zu tun und das Falsche zu vermeiden.

Und genau da fängt das Problem an. Andere überzeugen, aber wie?

Der kleine Jihad ist der Kampf gegen die Gegner des Islams, um den Islam und das Leben der Muslime zu beschützen. Und zwar proaktiv. Indem man Cartoonisten hinrichtet, über wehrlose Länder herfällt und ihre Einwohner zwangskonvertiert oder versklavt (ja, auch im Jahre 2022) oder Christen niedermetzelt.

Nett, dass die Religionslehrerin euch die bösen Stellen im Buch vorenthält, aber die gibt es durchaus. Man kann nur hoffen, dass sich alle darauf einigen, das mit dem Überzeugen auf verbal zu beschränken, auch wenn da etwas anderes steht.

saidjjjjjj  14.06.2022, 22:40

Wo ist dein Beweis dafür, dass man ermutigt wird über "wehrlose" Länder herzufallen? Was den Cartoonisten angeht, so wird selten jemand diese Tat befürworten, jedoch muss gesagt werden, dass seine Tat absolut geschmacklos, schlecht und Unruhe stiftend ist. Zwangskonvertierungen gibt es nicht im Islam. Eventuell kennst du die Stelle im Quran in der es heißt: " Es gibt keinen Zwang im Glauben". Falls nicht kannst du dannach googlen. Hast du einen Beweis dafür, dass das niedermetzeln von Christen etwas ist, zu dem der Islam ermutigt? Ich kenne keinen.

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heikemargret  15.06.2022, 04:26
@saidjjjjjj

Nun, das hat eine solide Tradition. Wenn ein Kafir wie ich problemlos an solche Texte kommt, gehe ich davon aus, dass entsprechende Kreise diese auch vorliegen haben.

Der oft zitierte Vers aus dem Koran "es gibt keinen Zwang in der Religion" (2:256) bekommt einen ernsthaften Schlag, wenn man die Überlieferungen betrachtet. Der Prophet des Islam hatte noch keine militärische Macht, als dieser tolerante Vers offenbart wurde. Die Situation war jedoch ganz anders, als die neunte Sure rezitiert wurde.

Sure 9 Vers 29:

Kämpft gegen jene unter den Besitzern des Buches, die (obwohl sie Besitzer des Buches sind) nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben (so wie man an sie glauben sollte), die nicht für verboten ansehen, was Gott und Sein Gesandter für verboten erklärt haben, und die nicht die Religion der Wahrheit annehmen und befolgen, bis sie Schutzsteuer bereitwillig bezahlen und sich unterordnen.

Dazu einige Perlen der Überlieferung:

[Mohammed] sagte: "Weh euch, Abu Sufyan, ist es nicht an der Zeit, dass ihr erkennt, dass ich Allahs Apostel bin?"
Er antwortete: "Ich habe noch Zweifel."
Ich (der Erzähler) sagte zu ihm: "Geht und bezeuget, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Mohammed der Gesandte Allahs ist, bevor ihr den Kopf verliert".
So tat er es.
(Ibn Ishaq/Hisham 814)

Der Prophet des Islam akzeptierte die "Konvertierung". Abu Sufyan und seine Nachkommen hatten jedoch gewissermaßen das letzte Lachen, als sie das muslimische Imperium erbten und die Lieblingsenkel des Propheten ermordeten ... aber das ist eine andere Geschichte.

Nachdem Mohammed Mekka erobert hatte, begann er die Hinrichtungen derer anzuordnen, die ihn beleidigt hatten. Einer von ihnen war sein ehemaliger Schreiber, Abdullah bin Sa'd. Dieser hatte eine Auseinandersetzung mit Mohammad, als letzterer das Redigieren des Koran zuließ.

Der Apostel blieb lange still, bis er schließlich "Ja" sagte.
Als Uthman und Abdullah gegangen waren, sagte er zu seinen Gefährten, die um ihn herum saßen: "Ich schwieg, damit einer von euch aufstehen und ihm den Kopf abschlagen könnte"
Einer der Ansar sagte: "Warum hast du mir dann kein Zeichen gegeben, Apostel Allahs?"
Er antwortete, dass ein Prophet nicht tötet, indem er zeigt. (Ibn Ishaq / Hisham 819).

Mehrere Dichter wurden von Mohammed in Mekka für das Verbrechen ermordet, ihn verspottet zu haben. Ein Dichter, genannt Ka'b bin Zuhayr, rettete seine eigene Haut, indem er zum Islam konvertierte. (Ibn Ishaq / Hisham 888-889)

Zu dieser Zeit verbreitete Mohammed den Islam mit allen notwendigen Mitteln. Er benutzte auch beschlagnahmten Reichtum, um Loyalität zu kaufen:

Allah's Apostel gab einigen Menschen Geschenke und Schloss einige andere davon aus. Letztere schienen unzufrieden zu sein.
Der Prophet sagte: "Ich gebe es einigen Leuten, damit sie nicht vom wahren Glauben abweichen" (Bukhari 53:373).

Mohammed nahm tatsächlich die Frau und die Kinder eines Mannes gefangen und verwendete sie als Druckmittel, um seine Konvertierung zu erzwingen:

Der Apostel sagte ihnen, sie sollen Malik erzählen, dass er, wenn er zu ihm als Muslim kam, seine Familie und sein Eigentum zurückbekommt und ihm hundert Kamele geben würde. (Ibn Ishaq / Hisham 879) Mohammed schickte einen seiner Männer mit einem Heer in den Jemen, wo einem lokalen heidnischen Führer gesagt wurde: "Bezeuge, dass niemand außer Allah das Recht hat, angebetet zu werden sonst schneide ich euch den Hals durch." (Bukhari 59:643)

Es gab auch in der widerstrebenden "Konvertierung" des Thaqif-Stammes keine innige religiöse Überzeugung. Sie fühlten sich bedroht, und es war eine politische Entscheidung, "den Islam anzunehmen"

"Kämpft alle auf Allahs Weg und tötet diejenigen, die nicht an Allah glauben", waren seine Weisungen an einen seiner militärischen Führer (Ibn Ishaq / Hisham 992).

Dann sandte der Apostel Khalid bin Walid zu den Banu al-Harith und befahl ihm, sie drei Tage vor dem Angriff zum Islam einzuladen. Wenn sie es akzeptierten, dann sollte er es von ihnen akzeptieren, und wenn sie ablehnten, sollte er sie bekämpfen. (Ibn Ishaq / Hisham 959)

Khalids berühmter Ausspruch: "Wenn Sie den Islam akzeptieren, dann werden Sie sicher sein," wird von Jihadisten bis heute wiederholt.

Es ist nett, wenn man versucht, Geschichte zu verdrängen. Wir Deutschen haben eine solide Tradition in Geschichtsverdrängung. Aber man hat uns auch nicht gelassen, sondern uns gezwungen, in unseren Abgrund zu blicken.

Das Verdrängen zeigt, dass die meisten Moslems gute Menschen sind, die sich eine Religion des Friedens wünschen. Aber Mohammad war kein wirklich guter Mensch, dem es sich lohnt nachzueifern. Er hat getötet, ohne zu Zögern. Und das sage nicht ich, sondern allgemein anerkannte islamische Quellen.

 

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saidjjjjjj  15.06.2022, 10:04
@heikemargret

Da du davon ausgehst, dass du angeblich einen Beweis im Quran gefunden hast, welcher dem von mir genannten Vers wiederspricht werde ich meine Antwort darauf beschränken. Du hast zwar auch andere Überlieferungen genannt aber auf jede einzelne einzugehen ist die Mühe nicht wert.

Der von dir genannte Vers bezieht sich auf die Jizzyah. Das heißt die Steuer die nicht Muslime in islamischen Ländern zahlen. Jetzt wird vielleicht einer sagen " Wie unfair". Jedoch wird klar, dass dies alles andere als unfair ist, wenn man die tatsache betrachtet, dass nicht Muslime nicht verpflichtet sind für den islamischen Staat in den Krieg zu gehen, also unter dem Schutz der Muslime stehen und die Zakkah nicht zahlen müssen.

Eine ausführlichere Antwort findest du hier:
https://recitequran.com/en/tafsir/en.ibn-kathir/9:29

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heikemargret  15.06.2022, 10:21
@saidjjjjjj
dass nicht Muslime nicht verpflichtet sind für den islamischen Staat in den Krieg zu gehen, also unter dem Schutz der Muslime stehen

Danke dafür. Dem brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. Auf so einen Schutz kann ich gut verzichten. Hört ihr euch eigentlich mal selbst beim Reden zu ??

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Ja, dass stimmt teilweise. Jihad ist das abmühen auf dem Wege Allahs. Das kann entweder mit der eigenen Person sein, wie von dir beschrieben oder auf der Welt.

Ein Beispiel für die zweite Art des abmühens ist:

Du lebst in einem Land indem den Muslimen die Auslebung ihrer Religion erschwert wird, also mühst du dich durch Proteste ab und hältst Widerstand.

Ein extremeres Beispiel und die beste Form des Jihads ist jedoch sich für Allah unter Einsatz des eigenen Lebens abzumühen. Nicht etwa sich einer Scheinislamischen Terrororganisationen anzuschließen, wie es die Medien darstellen, sondern dem Terror bzw den Terroristen die Stirn zu bieten und gegen sie zu kämpfen, statt sie gewähren zu lassen, oder vor ihnen abzuhauen. Wer dabei sein Leben lässt hat seine Prüfung auf die bestmögliche Weise bestanden und kommt in die höchste Stufe des Paradieses inshallah.

Ein Beispiel für den Jihad in der schönsten Form sind zum Beispiel die Ukrainischen Männer, die dort geblieben sind um zu kämpfen, allerdings ist die Bedingung um so ins Paradies zu kommen, dass sie es für den Herrn tun und nicht etwa für etwas weltliches.

Das ist nur ein Aspekt von mehreren. Manche unterscheiden zwischen einem inneren Dschihad, den man mit sich selbst kämpft, und einem äußeren Jihad: der Kampf mit Stift und Zunge. Und mit dem Schwert:

Jihad is classified into inner ("greater") jihad, which involves a struggle against one's own base impulses, and external ("lesser") jihad, which is further subdivided into jihad of the pen/tongue (debate or persuasion) and jihad of the sword

Diese Unterscheidung gibt es aber nicht in den Ahadith und wird deshalb von manchen Muslimen abgelehnt:

The tradition differentiating between the “greater and lesser jihad” is not included in any of the authoritative compilations of Hadith. In consequence, some Islamists dismiss it as not authentic

Im traditionellen Islam wird Dschihad für gewöhnlich im militärischen Sinne verwendet:

Most classical writings use the term jihad in the military sense
...
In classical Islamic law (sharia), the term refers to armed struggle against unbelievers, while modernist Islamic scholars generally equate military jihad with defensive warfare

https://en.wikipedia.org/wiki/Jihad