Ist Plattdeutsch nun ein Dialekt oder eine Sprache?
Ist Plattdeutsch nun eine Minderheitensprache oder nicht weil behaupten ja immer noch es wäre ein Dialekt und laut Internet wird es auch als Sprache bezeichnet. Minderheiten - Regionalsprache in Schleswig-Holstein - Plattdeutsch
Es gibt aber halt immer noch die denke das ist ein Dialekt.
Es gibt ja sogar eine App mit der man Plattdeutsch lernen kann https://play.google.com/store/apps/details?id=com.PlattinO.SodtalbersIT
7 Antworten
Eigentlich gibt es keine allgemeingültigen Kriterien, nach denen man eindeutig Sprache/Dialekt zuordnen könnte. Daher ist es oft umstritten bzw. eher eine Geschmackssache. Ich persönlich habe nun kein Problem damit, dies als Sprache anzusehen.
Man könnte es als Abstandsprache betrachten aufgrund des linguistischen Abstands zum Standarddeutschen. Dem Plattdeutschen fehlt die 2.Lautverschiebung, daher ist es phonetisch eher passend zu anderen (z.T. nicht-deutschen) Sprachen wie Friesisch, Niederländisch, Dänisch/Schwedisch usw. (unterscheidet sich aber auch von diesen)
Solche "Streitfälle" sind recht häufig, so wird Moselfränkisch (was meine Oma sprach) in der englischen Wikipedia als "a West Central German language" bezeichnet, dazu gehört u.a. Luxemburgisch (eine Ausbausprache mit eigenen Rechtschreibregeln).
Innerhalb Deutschlands werden diese Varianten aber meist als Dialekte eingestuft.
Übrigens fehlt auch dem Moselfränkischen ein Teil der 2.Lautverschiebung,so dass man auch dort (wie im Norden) dat/wat/et statt das/was/es sagt. Oder Appel statt Apfel. Die dortigen Dialektsprecher nennen ihre Varianten "Platt", auch wenn es kein Plattdeutsch ist (z.B. Sejerlännr Pladd, "Siegerländer Platt") sondern eben Moselfränkisch (was dort aber kein üblicher Begriff ist).
Übrigens kann man am Wort für "Grille" (Insekt) etwas erkennen.
Im Saarland (Moselfränkisch) "Kreckelmaus", in den Niederlanden "krekel", im Plattdeutschen "Heemke" (Heimchen). Der Stamm krekel scheint fränkischen Ursprungs zu sein.
Da kann man trefflich drüber streiten...
Es gibt ja keine trennscharfe Definition, was eine Sprache und was ein Dialekt ist. In manch osteuropäischen Ländern sind die Sprachen enger verwandt als die nord- und süddeutschen Dialekte, trotzdem gelten sie als eigene Sprachen. Wären bspw. die Niederlande ein Teil Deutschlands, könnte Niederländisch vielleicht auch als dt. Dialekt gelten. Wollte sich hingegen Österreich deutlicher von Deutschland abgrenzen, könnten sie ihren "Dialekt" auch als eigene "Sprache" deklarieren.
Es ist zum Teil halt immer auch etwas Politisches.
Plattdeutsch unterscheidet sich natürlich von vielen anderen dt. Dialekten teils deutlich - und schützens-/erhaltenswert ist es allemal.
Ich wollte es auch mal probieren haben das aber doch nicht weiter gelernt.
Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache mit eigener Grammatik, die nicht nur in Schleswig-Holstein gesprochen wird, sondern in vielen Bundesländern Deutschlands. Dabei haben sich viele plattdeutsche Dialekte entwickelt. Bei uns gibt es schon zwischen Nachbardörfern teilweise große Unterschiede z. B. bei Vokabeln/Begrifflichkeiten.
Was vielen nicht bekannt ist: "Niederdeutsch" wird durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen offiziell geschützt.
Es gibt hier z. B. Plattdeutsch-Übungen aus Schleswig-Holstein z.T. als kostenlosen Download:
Hier als Beispiel ein Lied in plattdütscher Sprache. Das ist eine eigene Sprache mit mehreren Dialekten. https://youtu.be/5CmFHcjDqEQ?list=RD5CmFHcjDqEQ
Es ist eine sehr alte Sprache, verwandt unter anderen mit Hochdeutsch, Niederländisch, Friesisch und Flandrisch
Das ist meines Wissens eine eigenständige westgermanische Sprache.
Okay danke denn es gibt halt sogar eine App mit der man das lernen kann.