Ist Neid zwangsläufig verwerflich?

4 Antworten

Neid (nicht Missgunst) führt einem selbst unangenehm vor Augen, was man vermisst und kann durchaus als Motivator dienen, dies auch für sich selbst zu erschaffen oder zu ermöglichen.

Dann wäre es nichts Verwerfliches oder Bösartiges, aber ein Trigger, der erhellt und eventuell anspornt.

Ich denke, so meintest du das in etwa.


Guguchvugojucz 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 20:38

Das kann gut sein. Dieses unangenehme Gefühl ist es, das mir schmerzen bereitet.

isilang  20.01.2025, 20:45
@Guguchvugojucz

Uns wird immer gesagt, dass Neid eine "Todsünde" wäre. Dann fühlt man sich unwohl und schuldig, weil man dieses Gefühl verspürt. Dabei ist Neid im Grunde ein normales Gefühl, das bestimmt schon jeder irgendwann wenigstens einmal kennengelernt hat. Manch einer hat sich dann darum gekümmert, dass er das, was er gern erreichen würde, auch erreicht. Hinter Neid steckt immer ein persönlicher Mangel. Es ist nicht zwangsläufig so, dass man dem anderen nichts gönnen würde, Man würde es sich einfach auch gönnen.

Neid richtet sich am Ende immer gegen einen selbst, weniger gegen den anderen. Daraus kann auch etwas Positives erwachsen.

Neid kann auch ein Ansporn sein. Eine Selbstreflektion, was man selber für Möglichkeiten hätte, Ziele, die andere als positiv bewerten und auf die sie stolz sind, selber zu erreichen.

Wenn Du der anderen Person nicht missgönnst, was sie hat, ist es kein Neid.

Neid gründet sich immer darauf, dass man nicht möchte, dass der andere etwas hat oder ist oder darstellt.

Anderen nachzueifern oder sie als Inspiration zu betrachten, ist kein Neid.


Guguchvugojucz 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 20:36

Ich würde schon sagen, dass es Gefühl des Unbehagens in mir auslöst.
Ein "Wow... wenn ich nur das Gleiche erreichen könnte."

ZiegemitBock  20.01.2025, 20:39
@Guguchvugojucz

Du bewunderst also ("Wow...") den anderen und wünschst Dir dasselbe für Dich? Du möchstest das Gleiche haben/erreichen, aber es nicht dem anderen wegnehmen? Das ist kein Neid.

Guguchvugojucz 
Beitragsersteller
 20.01.2025, 20:43
@ZiegemitBock

An sich hast du schon recht. In meinem Fall wäre es jedoch so, dass ich bewundere, was ich selbst nie in Betracht ziehen würde erreichen zu können.
Als plakatives Beispiel wäre: "Die Person A hat bereits 5 Sprachen erlernt und ist dabei weitere zu erlernen."
Ist zwar überspitzt beschrieben, aber das Unbehagen kommt vom Wissen, dass es außer Reichweite ist. Sonst würde ich dir mit "Bewunderung" zustimmen.

ZiegemitBock  20.01.2025, 20:44
@Guguchvugojucz

Alles, was erlernt werden kann, ist nicht außer Reichweite. Außer Du leidest an einer Lernbehinderung. Aber selbst dann könntest Du daran arbeiten.

Man kann aus Neid auch positive Motivation ziehen. Wobei ich immer empfehlen würde sich nicht mit anderen Menschen zu vergleichen.