Ist Kastration bei Hunden moralisch ok?
Es ist zwar "nur" ein Hund, aber trotzdem ein großer Eingriff in sein Leben und wir schränken damit seine Entscheidungsfreiheit ein. Und das ganze nur für unsere Belustigung bzw. als lebendes Kuscheltier für die Kinder zu Weihnachten.
Seltsam find ich es aber mindestens. Wie findet ihr das?
16 Antworten
Mein Rüde ist intakt.
Ich halte Kastration nur aus medizinischen Gründen für sinnvoll, und zwar für Hündin und Rüde gleichermaßen!
Die Kastration dient meiner Ansicht nach lediglich der Bequemlichkeit des Hundehalters!
In diesem Zusammenhang hier noch ein interessanter Artikel eines Tierarztes, der seine Rüden bislang kastrierte, dies aber bei seinem Jüngsten unterließ. Aus guten, medizinischen Gründen! https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951
Eine Kastra hat nichts mit der Entscheidungsfreiheit des Hundes zu tun, sondern sie folgen wie alle Tiere nur dem Drang, sich zu vermehren, was nicht unbedingt sein sollte.
Bei Katzen sehe ich ne Kastra als zwingend notwendig an, weil man Katzen nicht kontrollieren kann. Das ist aber bei einem Hund eine ganz andere Sache.
Ansonsten ist ja ne Kastra des Hundes vom Tierschutz her verboten und sollte nur aus zwingenden Gründen gemacht werden.
Einen Hund als Kuscheltier für die Kinder oder zur Belustigung zu halten ist sowieso in meinen Augen ein Ding der Unmöglichkeit, denn wenn man schon ein Haustier hält, hat man damit die volle Verantwortung zu tragen und zwar so lange das Tier lebt.
Leider findet man solche lebenden Geschenke dann öfter auch mal angebunden an Raststätten vor, oder wie vor kurzem hier passiert: neugeborene Katzen in einer Schachtel, die natürlich gestorben sind. Sowas empfinde ich als eine Riesensauerei!!!
also ich finde, man sollte hunde wirklich nur aus guten gründen kastrieren. nicht einfach, weil man zu faul ist, seinen hund vom anderen geschlecht fernzuhalten. vor allem, da hündinnen sowieso nur 2x/jahr für 2 wochen läufig sind und in der zeit kann man ja wohl aufpassen!
sollte es gesundheitliche gründe geben, ist es eh klar, da muss man es halt machen lassen.
ich ließ meinen hund kastrieren, weil er sehr aggressiv war und eines tages im winter war ich, im 9. monat schwanger, mit ihm spazieren. er sah einen pitbull, riss mir die leine aus der hand und die beiden hunde haben angefangen, wie wahnsinnig zu kämpfen. ich wollte hinterherlaufen und sie trennen, rutschte auf dem eis aus und hätte dabei fast mein (noch nicht) erstgeborenes verloren. da es schon kurz davor war, zu spät für eine kastration (die helfen sollte, ihn weniger aggressiv sein zu lassen) zu sein, konnte ich nicht mehr warten, ob er mit der zeit noch ruhiger werden würde. also ließ ich ihn, mit schlechtem gewissen, doch kastrieren.
es hat mir sein leben lang leid getan, weil ich das gefühl hatte, ich hätte ihm was weggenommen. trotzdem war er ein seeehr lebensfreudiger geselle!
Hallo,
grundsätzlich ist eine "einfach-mal-so"Kastration bei einem Hund ja vom TierschutzG her verboten.
Der im Gesetz eingefügte Zusatz "zur Verhinderung unkontrollierter Vermehrung" trifft bei Hunden ja gar nicht zu, denn Hunde müssen stets und ständig unter Kontrolle sein und dürfen nicht unkontrolliert einfach mal draußen so rumlaufen.
Auch die vielen Erziehungsfehler (insbesondere Aggressionen) werden durch eine Kastration nicht wieder bereinigt.
Eine Kastration kann vielfältige Auswirkungen haben, denn die Hormone steuern - auch bei Hunden - eine ganze Menge im Körper - psychisch wie physisch.
Ansonsten sollte man Tiere niemals vermenschlichen - Gedanken, dass er nun kein "Mann" mehr ist, wird sich ein Rüde nicht machen und darunter eben auch nicht leiden. Ebenso, wie eine Hündin nicht bedauern wird, keinen Nachwuchs zur Welt bringen zu müssen.
Es gibt übrigens 1001 Gründe, warum man gerne sein Leben mit einem Hund bereichern möchte - zur "Belustigung" und "als lebendes Kuscheltier für die Kinder" rangieren dabei sicher ganz weit unten. Das sind eher populistische Aussagen von Menschen, die sich noch niemals wirklich damit befasst haben, wie wunderbar die Gemeinschaft von Mensch und Hund für beide Seiten sein kann. Und dann kommen auch so abstruse Vorstellungen dabei heraus, dass eine Kastration unmoralisch sein könnte. Immer bedenken: Tiere kennen weder Moral noch Ethik - auch das sind rein menschliche Handlungsmuster.
Also ich würde niemals meine Hunde kastrieren lassen, außer es ist gesundheitlich notwendig. Meine Rüden sind leider kastriert worden, da ich damals noch sehr klein war und da kein Mitspracherecht hatte... Bin teilweise heute immer noch sauer auf meine Mum... Aber dennoch würde ich nicht einfach so jeden Hund Welpen bekommen lassen, da ich finde, dass es so viele ungewollte Hunde im Tierheim gibt und dann setzen wir einfach wieder Welpen in diese Welt. Und gerade bei Mischlingshunden wird dann oft diskutiert und gestritten, vor allem im Internet dann... Stellt euch mal vor, jede Hündin auf dieser Welt würde Junge bekommen... Ich denke die Tierheime wären noch überfüllter, als sie eh schon sind... Aber da will ich mich ehrlich gesagt nicht einmischen... Das soll jeder handhaben wie er möchte. Es ist wirklich schön Welpen aufzuziehen, aber dafür benötigt man jede Menge Zeit, die nicht jeder Mensch hat. Die (angeblich kastrierte) Hündin meiner Cousine hatte einen "Unfall" mit ihrem Rüden und dann kamen süße Chihuahua Pekinese Mixe raus. Als sie im Internet (Facebook) um Hilfe bat, wurde sie erstmal beschimpft...
Auf jeden Fall bin ich gegen das kastrieren, da muss man halt aufpassen, wenn die Hündin läufig ist. Viele Tierärzte sind auch gegen das Kastrieren aus "Bequemlichkeit". Zum Glück.