Ist es schlimm wenn ein Kind klüger als seiner Eltern ist?

8 Antworten

Ist es schlimm wenn ein Kind klüger als seiner Eltern ist?

Irgendwo haben alle mal klein angefangen. Also warum sollte das schlimm sein? Meine Großeltern waren Bauern und meine Mutter hat studiert.

Diese könnten weder den 3. Satz, noch Bewerbungen schreiben.

Was für'n Satz? Meinst Du den Dreisatz? Wenn es nicht notwendig war, um Arbeit zu finden, braucht man ja auch keine Bewerbungen schreiben. Manch einer schreibt in seinem ganzen Leben vielleicht eine Bewerbung und ist von Ausbildung bis Rente in seinem Traumberuf. Dann reicht eben eine Bewerbung aus. Und vielleicht ist es auf dem Land sogar so, dass man ganz zwanglos ohne Bewerbung einen Job findet.

Jenes Kind würde das Gymnasium besuchen, hätte Hausaufgaben und wäre komplett alleine auf sich eingestellt.

Ich möchte mal das Schulkind sehen, das keine Hausaufgaben bekommen würde. Und ja, Hausaufgaben sind eben dazu da, damit man durch Übung lernen kann. Ich habe meine Hausaufgaben auch allein gemacht. Nicht weil meine Eltern mir nicht hätten helfen können, sondern weil ich es selbst konnte und durch die Praxis auch besser selbst verstehen lernen konnte. Gleiches galt dann auch für die Hausaufgaben beim Abitur. Problematischer wäre e, wenn die Eltern ihrem Kind quasi die Hausaufgaben abnehmen würden, das Kind durch die fehlende Übung nicht gelernt hätte und dann die Tests, Arbeiten und Klausuren kommen und das Kind dann praktisch gar nicht vorbereitet ist. Dann nützen die Hausaufgaben rein gar nichts.

Wäre es aus dem sozialen Aspekt okay für das Kind?

Es wäre nicht okay, wenn das Kind Hilfe braucht, diese aber nicht erhält, aber heutzutage kann Google eine ganze Menge helfen. Das hatte ich in meiner Schulzeit nicht und habe trotzdem meine Hausaufgaben allein auf die Kette bekommen - und wie oben erwähnt, ohne dass mich meine Eltern hätten dabei unterstützen brauchen, obwohl sie es gekonnt hätten.

Oder würde sich aus dieser Konstellation eine Hybris entwickeln, welches das Kind mit sich trägt.

Selbst wenn dem so sein sollte, muss das nicht zwangsläufig daran liegen, dass das Kind seine Eltern intellektuell oder von der Bildung her "überragt". Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch die charakterliche Entwicklung und die lässt Du in Deiner Überlegung offenbar komplett außen vor.

Das kommt stark auf das Verständnis der Eltern an. Schließlich: Wenn ein Kind aufs Gymnasium geht, hat es ja schon ein recht großes Umfeld. Problematisch ist es, wenn ein Kind im Verhältnis zu seinen Elter intelligent ist und mit sechs oder sieben Jahren von ihnen (aus welchem Grund auch immer) als dumm eingestuft wird.

Nein, man ist halt mehr auf sich selbst gestellt, weil einem die Eltern in vielen Dingen nicht helfen können. Das trägt aber zur Persönlichkeitsentwicklung bei und ist vorteilhaft für das weitere Leben.

Nein.

Warum sollte das auch schlimm sein.

Warum sollte das schlimm sein? Kenne ich persönlich auch. Meine Mutter hat in den 50er Jahren gerade mal die "Volksschule" - wie sie immer sagte - besucht und keine Ausbildung gehabt. Ihre ganze Allgemeinbildung war schlicht auf ihre Lebenserfahrung begrenzt. Mein Vater hat mit 15 im Bergbau angefangen und dann insgesamt 50 Jahre im Bergbau, später Hoch- und Tiefbau gearbeitet.

Mein Bruder und ich haben erst Realschulabschluss und Ausbildung gemacht, dann später noch die Fachhochschulreife nachgeholt. Na und? Unsere Eltern waren stolz und ich habe meine Eltern trotzdem geliebt (sie leben beide nicht mehr, ich bin schon etwas älter 😁) und sie konnten mir auch nie bei Hausaufgaben helfen oder ähnliches. Ja und mein Sohn macht nun Abitur, aber ich bin auch nur bis zur 10. Klasse mitgekommen in Deutsch und Mathe...da muss er eben alleine durch, sind ja auch seine Hausaufgaben - ich habe meine ja damals schon gemacht 😁😁

Ja und sowohl für mich und meinen Bruder war es ein Ansporn, mehr aus uns zu machen und für meinen Sohn ist es auch so - er setzt dann jetzt mit dem Abi noch einen drauf...ist doch super!