Ist es richtig, dass der Westen anderen Ländern den westlichen Lebensstil aufzwingen möche?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Nein, weil 67%
Ja, weil 33%
Deamonia  16.08.2021, 17:56

Zu welcher Frage gehört die Umfrage?? Zur Titelfrage oder zur fetten Frage im Text?


verreisterNutzer 
Fragesteller
 16.08.2021, 17:56

Die Fragen hängen doch zusammen.

Hikker  16.08.2021, 18:03

Also, was denn nun? Soll sich die Abstimmung mit ja / nein bin auf den Titel beziehen, oder auf die Frage im vorletzten Absatz? Du musst Dich schon entscheiden!

13 Antworten

Der Westen hat versucht.....

Nein, die Ammis haben versucht....

Die europäischen Staaten haben sich lediglich dranngehängt, weil sie wegen 9/11 den Bündnisfall anerkannt haben und dementsprechend der Meinung waren, dass jetzt die Bündnis-Verpflichtungen im Rahmen der NATO-Verträge greifen würden.

Ich hab das immer für eine unglückliche Entscheidung gehalten, kann man bei einem ereignis dieser Größenordnung aber natürlich machen.

Sodann müssen wir unterscheiden, was wir hier für westliche Lebensweise halten.

Hat der Westen das Recht irgendwem seine Vorstellungen von Marktwirtschaft und Konsumgesellschaften etc. oder ein bestimmtes Regierungssystem aufzwingen zu wollen?

Ich würde meinen, nein, hat er nicht.

Hat er aber das Recht auch von anderen Gesellschaften die Einhaltung gewisser Mindeststandards im umgang mit Menschen im Rahmen der allgemeinen und unveräußerlichen Menschenrechte einzufordern und dieses nötigenfalls auch durchzusetzen?

Ich meine schon.

Und das führt mich zu dem Schluss das man von westlicher Seite nicht mit dem Anspruch da hineingehen durfte aus den Afghanen gute Europäer oder gute Amerikaner machen zu wollen. Und gerade in dieser hinischt hatten vor allem unsere amerikanischen Freunde ja durchaus sehr verfehlte Konzeptionen.

Hatten die NATO-Verbündeten demgegenüber das Recht dort zu intervenieren, um fundamentales Unrecht, wie die Unterdrückung von Frauen und Andersgläubigen etc. zu bekämpfen?

Ich würde meinen ja.

Weil das Recht unter vernünftigen Bedingungen zu leben und nicht von anderen repressiert zu werden ein allgemeines Menschenrecht ist, dass nicht nur für die Bewohner Europas und der USA gilt sondern auch für Menschen außerhalb davon.

Mir ist diese Formulierung deutlich zu populistisch und ich würde sie in dieser Form nicht unterschreiben, allerdings ist es sicher wahr, dass "der Westen" insb. in der Vergangenheit eine durchaus überhebliche und schon beinahe imperialistisch anmutende Art hat bzw. hatte mit anderen (vermeintlich) "nicht so entwickelten" Ländern umzugehen.

Etwa nach dem Motto "Wir wissen was gut und richtig für euch ist". Diese enorm anmaßende Haltung stieß dabei nicht immer nur auf offene Ohren oder wurde mit Kusshand empfangen.

Ob und wie sehr das auf die Mission und die Einführung der Demokratie in Afghanistan zutrifft kann und will ich dabei aber nicht beurteilen, da ich mich dafür als zu unsachkundig einschätze.

Judith171  16.08.2021, 18:16

Ständig wird gefordert, das man die Flüchtlingsströme im Land beseitigen soll.

Ich finde es überhaupt nicht überheblich, wenn man seine eigenen Werte vermitteln will, die auf der Menschenrechtscarta der UN basieren.

Was ist mit Muslmen, die hier in Deutschland darauf beharren ihren eigenen, oft sehr barbarischen Lebensstil, leben zu dürfen.

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Otaku19995  16.08.2021, 18:25
@Judith171
Ich finde es überhaupt nicht überheblich, wenn man seine eigenen Werte vermitteln will, die auf der Menschenrechtscarta der UN basieren.

Die Frage ist, wie weit man dabei geht.

Das Dursetzen der allgemeinen Menschenrechte ist das eine, das ist ein Anliegen, das ich durchaus gutheißen kann.

Anderen aber eine Demokratie nach westlichem Vorbild vorsetzen zu wollen oder bestimmte wirtschaftliche Strukturen durchsetzen und erzwingen zu wollen, hat dann mit allgemeinen, jeden Menschen betreffenden Rechten oder dem was die UN zu ihren Grundsätzen zählt, nichts mehr zu tun, dass ist einfach der Versuch der Durchsetzung einer bestimmten Politischen Ordnung.

Und das ist dann auch nicht mehr das Modell "Schutz von Rechten unterdrückter Minderheiten", sondern dass ist das Modell "Weltrevolution", mit dem schon Lenin und Nachfolger vor die Wand gelaufen sind, nur mit in der Form anderen Zielen.

Und an der Stelle sollte man, meine ich, wirklich streng auseinanderhalten, wo die Befreiung aufhört und wo die Bevormundung anfängt.

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Otaku19995  16.08.2021, 18:27
@Judith171

Frag mal George W. Bush, seinen eigenen Ausspruchen nach.

"Demokratie exportieren" und so......

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Cublin  16.08.2021, 18:31
@Judith171

Es ist nicht überheblich sich für Menschenrechte einzusetzen und auch nicht manchmal auch sogar dafür zu kämpfen.

Es ist viel mehr überheblich zu glauben, "wir" hätten das beste System und alle anderen sollten dieses System unabhängig von ihrer Kultur, ihrer Geschichte und ihrem Willen möglichst genau so übernehmen und uns möglichst ähnlich sein bzw. werden.

So haben Kapitalismus, Demokratie nach dem westlichem Modell und möglichst "dem Westen" nahestehende Regierungen oder Herrscher nur wenig mit der bloßen Schaffung von Menschenrechten zu tun

Gerade wir Deutschen können nicht auf eine ewige Geschichte der Menschenrechte und Demokratie zurückblicken. Dennoch sind wir schnell dabei andere diesbezüglich ausgiebigst zu belehren und sehen uns und "den Westen" als Nabel der Welt an, während (fast) alle anderen für uns dumme und unterentwickelte Hinterwäldler sind.

Und was die Geflüchteten angeht teile ich den Zusammenhang, den du da siehst nicht. Die meisten Flüchtenden suchen Schutz vor Krieg und Verfolgung oder suchen eine Perspektive für sich und ihre Familie.

Sie verlassen ihre ihre Heimat aber nicht nur um in einem "westlichen Land" zu leben.

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Judith171  16.08.2021, 18:45
@Cublin

Solange aus dem ganzen Nahen Osten Flüchtlinge zu uns kommen wegen Krieg oder Armut, solang ist deine Einstellung Unsinn.

Deutschland nimmt keine Wirtschsftsflüchtlinge auf. Das wissen auch die Flüchtlinge. Sonst würden sie nicht ihre Pässe wegwerfen und behaupten sie kämen aus Syrien.

Saudi Arabien, die Golfstaaten oder Indonesien und andere sind islamische Länder wo Muslime alle ihre reigösen Regeln leben können und reich sind die auch noch.

Ich sehe keine Veranlassung, Flüchtlinge aus den Nahen Osten in grösserer Zahl mehr aufzunehemn. Ausnahmen mags geben.

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Nein, weil

Aufzwingen nicht, eher Schmackhaft machen. In einem demokratischen Land sind die Menschen erwiesenermassen deutlich sicherer, haben mehr Rechte, sind zufriedener und haben mehr Freiheiten. Die Wirtschaft ist stabiler und kann wachsen, was wiederum auch einen Handel ermöglichen würde. Zudem ist es für alle Länder besser ein demokratisches Land um sich zu haben, anstelle eines fundamentalistischen Gottesstaates. Somit ist es nicht ein Aufzwingen, sondern lediglich ein Versuch diesen Menschen die unglaublichen Vorteile welche auch Sie daraus ziehen können, schmackhaft zu machen. Die Vorteile sind also nicht nur auf einer Seite gegeben.

Nein, weil

Du machst es einem wieder gar nicht einfach mit deiner Frage. Weil Du malst die Sache schwarz-weiss. So kann man das zerrissene Land nicht beurteilen.

Schon mal das mit dem westlichen Lebensstil aufzwingen ist völlig falsch. Richtig müsste es heissen, man wollte gewisse westliche Denkweisen einführen.

Ebenso falsch ist deine Andeutung, ohne den Westen wäre alles super-toll in diesem Land. Stammeskriege sind eher die Regel als eine Ausnahme.

Ja, Du hast recht, es gibt einen Stadt-Land-Graben. Nur gelten die Anliegen der Stadtbewohner weniger als die auf dem Lande?

Westliche Organisationen wie Shelter Now International waren gesucht in Afghanistan. Muslimische Stammesführer selber haben nach der Niederlage der Taliban um Hilfe nachgesucht. Sogar im Herrschaftsbereich der Taliban selber hat Shelter Now früher gearbeitet.

Die jetzige Lage ist eine Kumulation von Fehlern und Fehleinschätzungen von einem Teil der Afghanen und dem Westen.

  • sie hat mit der korrupten Regierung in Kabul zu tun
  • sie hat damit zu tun, dass die westlichen Länder unterschiedliche Ziele verfolgten
  • sie hat damit zu tun, dass die Afghanen, die die Taliban nicht wollen, keine Einheit bilden konnten, sondern ebenfalls unterschiedliche Interessen hatten.
  • Minderheiten, egal wer es ist, haben es schwer in diesem Land. Für diese hat sich zum Teil nur der Westen stark gemacht.

Die USA haben die Taliban bekämpft und

Deutschland hat Schulen gebaut und Krankenhäuser und Polizeikräfte ausgebildet.

Wo hat jemand dabei einen westlichen Lebensstil der Bevölkerung aufdrücken wollen?

Ausserdem hätte die afghaniche Regierung uns ja nicht holen brauchen, wenn sie einen streng muslimichen Weg wollten.

Warum haben sie nicht die Golfstaaten gebeten oder den IRAK oder Iran?

Harpyie64  16.08.2021, 18:04

Und warum wehren die sich im Moment nicht? Die überlassen ja zur Zeit den Taliban jede Stadt ohne Gegenwehr. Die ganze Anstrengung von USA und Verbündeten war eigentlich für die Katz, da ja jetzt sowieso wieder die Taliban die Herrschaft übernehmen. Nachrichten schauen.

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s4y706  16.08.2021, 18:05

Wo hat jemand dabei einen westlichen Lebensstil der Bevölkerung aufdrücken wollen?

Na das hat in Afghanistan jeder gesehen: Frauen durften plötzlich arbeiten, studieren, und mussten keine Burkas tragen...

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Judith171  16.08.2021, 18:09
@s4y706

Das findest Du schlimm? Das snd die mindesten Menschenrechte die islamischen Frauen oft verweht werden.

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