Ist es nicht unaufrichtig, wenn man immer nur Aussteiger reden lässt?
In Medien und auch auf dieser Plattform gibt es spezielle Interviews, wo Leute in Gruppierung wie Scientology, Zeugen Jehova etc. waren und dann wird es als besonders aufklärisch gefeiert unter solchen Interviews zu schreiben, wie richtig das Gesagte ist und wie gefährlich das alles sei usw. usf.
A - finde ich das heuchelerisch, weil das selbe wird nie mit Atheistischen oder Satanistischen Strömungen gemacht - scheinbar wäre Kritik hier nicht aufklärisch
und B - müsste Teil einer echten Aufklärung PRO und CONTRA - also ein Befürworter und ein Kritiker sein.
Dies wäre doch sogar im Interesse von Kritikern, denn wie leicht wachsen Gruppierungen, die man nicht haben will, wenn man in Medien alle Vorteile weg lässt oder herunterspielt, Anhänger nie zu Wort kommen lässt? So kann doch ein Anhänger einer Gruppierung kinderleicht sagen: Schau mal Typ auf der Straße - die Medien lügen. Sie haben den Vorteil nicht erwähnt und das falsch dargestellt und alle über einen Kamm geschert und dann haben sie die Erfolge von uns nicht gezeigt... (z.B: ZJ = "wir waren nicht am 2. Weltkrieg beteilt = richtige Weltsicht")
Denke die meisten werden den Text mal wieder nicht verstehen, worauf man eigentlich hinaus wollte und werden wieder irgend was antworten.
Aber stellt euch mal vor Eure Weltsicht würde nur zur Hälfte überall im Fernsehen gezeigt werden. Da wärt ihr doch NOCH motivierter Eure Ansichten zu verbreiten.
4 Antworten
Da hast du teilweise Recht.
Generell empfinde ich das geforderte Kontakt -Verbot der Wachtturmgesellschaft mit Ehemaligen Jehovas Zeugen und Kritikern (in der Wachtturmliteratur wurden sie auch schon mal "Gegner der Wahrheit" bezeichnet), als eine Entmündigung erwachsener Leute.
Von daher wird man also keine Jehovas Zeugen zusammen mit einem Ehemaligen in einem Raum zwecks Austausch finden.
Wenn es "die Wahrheit" wäre würde man viel entspannter mit der ganzen Thematik umgehen. Man würde sogar intern thematisieren was im einzelnen die angeblichen Lügen der Aussteiger wären und könnte so im Vorfeld Zweifel im Keim ersticken.
Doch das ist nicht der Fall. Sollte zu denken geben.
Statt dessen soll man lediglich den Kontakt mit ihnen meiden und sich nicht mit derer Gedankengut beschäftigen (wird gerne mal mit Sauerteig verglichen). Eine Übertretung dieser Regel kann dann sogar zum Ausschluss führen, so das in der Thematik sogar Angst mit hinein schwingt.
Für mich ist das Entmündigung. Der Mensch darf sich von überall seine Informationen beziehen dürfen, er kann sie schließlich überprüfen und er sollte selbst entscheiden dürfen was er für sich annehmen kann und was nicht.
Er darf sogar in Sendungen anderen ehemaligen JZ Paroli bieten, wenn er meint das er das muss.
Doch das gehört mit zum Isolationsprozess. Der Jehovas Zeuge könnte durch authentische öffentliche Auftritte seiner Glaubensbrüder, von mir aus eigens dafür geschulte öffentliche Redner aus dem Bethel, im Glauben eigentlich gestärkt werden.
Statt dessen verhält man sich defensiv, was in diesem bestimmten Verhalten gegenüber Andersdenkende noch weiter zur Isolation führt, als wie man es ohnehin schon in dieser Gruppierung handhabt.
Es scheint so, nein es ist so, das dieses Gefühl der Hilflosigkeit, das man sich nicht gegen diese "böse Welt" wehren soll, im Grunde noch als Baustein dient welcher an die Gruppe binden soll - neben den vielen weiteren Faktoren wo man sich distanziert.
Derweil gibt es aber sehr wohl auch Jehovas Zeugen welche an die Öffentlichkeit gehen und Bücher schreiben, um zum Beispiel über ihren Ausstieg und Rückkehr zu berichten. Ganz ohne den Gegenpart von Kritikern, wobei ich an dieser Stelle mal außen vor lasse ob derer Kritikpunkte immer berechtigt sind oder nicht - beide Formen der Kritik kursieren im Umlauf und das muss man auf dem Schirm haben.
LG -B.
und B - müsste Teil einer echten Aufklärung PRO und CONTRA - also ein Befürworter und ein Kritiker sein.
Nein. Das würde eigentlich nur die Zeit von allen verschwenden, man muss quatschköpfe nicht extra eine Bühne bieten und sie so legetimieren.
Ihre Ansichten sind ja auch nichts neues sondern hinlänglich bekannt. Das interessante ist ja grade der Blick hinter den kulissen
a.) Du kannst einfach in eine Kirche gehen und dir das anhören. Ansonsten https://www.scientology.de/what-is-scientology/
Also nur weil du nicht weißt woran sie glauben bedeutet das nicht das man jede Sekte einen Fernsehauftritt geben sollte. Eventuell auch den Hells Angels, da werden komischerweise i.d.r. auch nur die Aussteiger interviewt.
b.) Ich wüsste nicht was das mit dem thema zu tun hat. Gibt aber genug Kram auf youtube wenn du dir das anhören willst.
Es gibt z.B. diverse Fernsehsendungen über ZJ, in denen Aussteiger als auch ZJ zu Wort kommen sollten. Allerdings lehnten die ZJ eine jeweilige Teilnahme und damit Wortmeldung ab, weil sie eine Sendung, gemeinsam in Anwesenheit mit 'Aussteigern/Abtrünnigen/Ausgeschlossenen/Häretikern' ablehnen.
Worüber also dann beklagen sich ZJ?
Und hier auf GF steht einem jeden die Teilnahme und freie Meinungsäußerung im rechtsstaatlich legitimen Rahmen zu, ich sehe keine Benachteiligung von ZJ.
Vielleicht sogar eher umgekehrt; letztens wurde hier eine Frage zum 'Lila Winkel' gelöscht, weil ein ZJ gemäß eigener, hier öffentlich getätigter Kundgabe den Fragesteller als 'rechts rechts N*zi' diffamiert hat. Selbst habe ich in Frage als auch Antworten nichts davon entdecken können, und zwar von keinem der Beteiligten an diesem Strang.
Wie man mir aus ZJ-internen Kreisen berichtete, sollen ZJ sogar organisiert hier auf GF auftreten, um auf dieser Plattform ihre Propaganda zu verbreiten als auch Kritiker mundtot zu machen.
Von einseitiger Berichterstattung durch Aussteiger hier auf dieser Plattform kann also gar keine Rede sein.
Wie man mir aus ZJ-internen Kreisen berichtete, sollen ZJ sogar organisiert hier auf GF auftreten, um auf dieser Plattform ihre Propaganda zu verbreiten als auch Kritiker mundtot zu machen.
Scheint mir eher den gegenteiligen Effekt zu haben 😅
und B - müsste Teil einer echten Aufklärung PRO und CONTRA - also ein Befürworter und ein Kritiker sein.
Sowas gibt's doch auch.
in den Medien werden ZJ oder Scientologen eingeladen? Wir reden nicht von irgend einem YT-Kanal, der privat geführt wird
Scientology beschäftigt Mediensprecher. Die tauchen bei Kerner auf und in anderen Sendungen. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Es werden keine Fragen beantwortet, sondern in der Regel mit Gegenfragen reagiert.
Wenn du der Meinung bist, Scientology hat eine Chance verdient, dann hast du durch die letzten Jahrzehnte nicht aufgepasst. Dass ein Angehöriger einer indoktrinativen Sekte nur Gutes über den Verein erzählt, liegt hauptsächlich daran, dass man der Sache, an die man glaubt, nicht ans Bein pissen möchte. Da nimmt man alles in Schutz.
Richtig, aber die Frage ist doch, ob wenn ich eine Gruppe, die auch noch riesig ist, ausschließe, diese nicht alle Pro-Argumente für ihre Gruppe voll ausspielen kann. Aufklärung würde bedeuten, dass ich sowohl offensichtliche Gegenargumente als auch Pro-Argumente mir anschaue. Dazu muss ich diese aber kennen. Denn es gibt ja Menschen, die wahrscheinlich jeden Tag sich von Scientology und zig anderen Gruppen überzeugen lassen.
Ein weiterer Punkt, den man vielleicht nicht auf dem Schirm hat, ist etwas völlig anderes. Als ich früher Schach gespielt habe, habe ich auch gegen sehr schwache Spieler gespielt. Dies tat ich, weil ich beobachtet habe, dass Anfänger ohne es zu wissen 1-3 Züge setzen, die nicht mal einem Profi eingefallen wären. Völlig überraschende Züge, die sie aber nicht ausspielen können, weil sie halt ansonsten nicht wissen, was sie tun.
In unserer Gesellschaft lernt man gern von Gewinnern - aber oft lernt man von Menschen, die Fehler machen genauso viel oder sogar mehr.
A- ich weiß nicht, was Scientologen machen und warum sie es machen und habe sogar Dokus schon gesehen und meistens wird halt in den Dokus 1000 mal gesagt: die sind gefährlich und gemein, aber Details, warum sie was glauben, habe ich bisher nie wirklich erfahren und so geht es mir eigentlich mit vielen Gruppierungen
B - zeigen auch Fragen von Atheisten (z.B. "Warum ist Gott im AT böse und im NT lieb?") das sie nicht wirklich viel verstanden haben.
Ich habe mal ein kurzes Interview von einem Priester ZJ gesehen und das war interessant, auch wenn ich dem nicht zustimme, was der Priester gesagt hat, war es was neues, was ich so nie gehört hatte. War damals als ZJ erschossen wurden.